Der 18-Jährige gestand, an einem Angriff auf Kinder in der S-Bahn beteiligt gewesen zu sein. Beim Angriff auf Brunner war er nicht dabei.

München. In einem ersten Prozess im Zusammenhang mit der tödlichen Prügelattacke auf den Manager Dominik Brunner hat das Münchner Amtsgericht einen 18-Jährigen zu einer Haftstrafe von einem Jahr und sieben Monaten verurteilt. Es sprach Christoph T. unter anderem der gefährlichen Körperverletzung für schuldig, sagte eine Gerichtssprecherin am Dienstag.

Er hatte ihren Angaben zufolge gestanden, an einem gewaltsamen Übergriff auf vier Kinder in einer S-Bahn beteiligt gewesen sein, der dem tödlichen Angriff auf Brunner vorausgegangen war. Der zur Tatzeit 17-Jährige war aber nicht mehr dabei, als seine beiden Freunde Markus S. und Sebastian L. Brunner später am Bahnhof Solln zu Tode prügelten, weil sich dieser schützend vor die Kinder gestellt hatte.

Der Tod Brunners hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt und eine Debatte über Jugendgewalt ausgelöst. Der Prozess gegen die damals 17 und 18 Jahre alten mutmaßlichen Mörder soll im Sommer beginnen. Einen Termin dafür gibt es bislang nicht.

Mit dem Urteil gegen Christoph T. folgte das Amtsgericht nach Angaben der Sprecherin weitgehend dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die in dem Jugendverfahren eine Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten gefordert hatte. Ob das Urteil gegen den jungen Mann, der vor kurzem eine Alkohol- und Drogentherapie begonnen hat, zur Bewährung ausgesetzt werde, entscheide das Gericht erst nach fünf Monaten. Für die Dauer dieses Zeitraums befinde sich der Verurteilte in der sogenannten Vorbewährung. Setze er die Therapie währenddessen fort und lasse sich nichts zuschulden kommen, werde die Strafe zur Bewährung ausgesetzt.

Der eintägige Prozess gegen T. fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, weil er zur Tatzeit erst 17 Jahre alt und damit minderjährig war.