Die mutmaßlichen Täter (17 und 18 Jahre) müssen sich wegen Mordes an Dominik Brunner verantworten, der mehrere Kinder beschützt hatte.

München. Knapp fünf Monate nach dem gewaltsamen Tod des Managers Dominik Brunner auf dem Münchner S-Bahnhof Solln hat die Staatsanwaltschaft nach Zeitungsberichten Anklage gegen die zwei mutmaßlichen Täter erhoben. Wie die „Bild“ und die „Süddeutsche Zeitung“ am Donnerstag übereinstimmend berichten, müssen sich der 18 Jahre alte Markus S. und der 17-jährige Sebastian L. wegen Mordes verantworten. Sie sollen den 50-jährigen Brunner am 12. September vergangenen Jahres zu Tode geprügelt haben, als dieser sich schützend vor mehrere Kinder stellte, die von ihnen bedroht worden waren.

Der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge soll der Prozess voraussichtlich im Frühjahr vor der Jugendkammer des Landgerichts München I stattfinden. Laut „Bild“ sollen zu dem Prozess über 50 Zeugen geladen werden, dazu Rechtsmediziner und Psychologen.

Vorsitzender Richter werde Reinhold Baier sein, der bereits die Verhandlung gegen zwei junge Männer geführt hatte, die einen Rentner in der Münchner U-Bahn fast zu Tode geprügelt hatten, berichtete „Bild“. Baier sagte der Zeitung: „Es ist ein wichtiger Prozess.“

Der tragische Tod Dominik Brunners hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Bundespräsident Horst Köhler hatte ihn für seine Zivilcourage posthum mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Nach Brunners Tod riefen Freunde und Wegbegleiter die Initiative „Münchner Courage“ und die Dominik-Brunner-Stiftung ins Leben, die sich nun für ein mutiges Engagement gegen Gewalt nach seinem Vorbild einsetzen.