Das Epizentrum lag in gut zehn Kilometern Tiefe und in einer schwach besiedelten Region. Die Erdstöße waren auch in Los Angeles zu spüren.

Los Angeles. Der Nordwesten von Mexiko ist am Sonntag (Ortszeit) von einem starken Erdbeben erschüttert worden, dessen Stöße auch in mehreren US-Bundesstaaten zu spüren waren. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte (USGS) erreichte das Beben in dem mexikanischen Bundesstaat Baja California eine Stärke von 7,2 – zuvor war von 6,9 die Rede gewesen. Angaben über Verletzte und größere Schäden lagen zunächst nicht vor.

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Das Erdbeben ereignete sich demnach um 00.40 Uhr MESZ, das Epizentrum lag in etwa zehn Kilometern Tiefe und rund 26 Kilometer süd-südwestlich von der mexikanischen Stadt Guadalupe Victoria. Nach Angaben von Augenzeugen bebte die Erde zwischen 30 und 45 Sekunden lang.

In Mexiko wurden nach Angaben des nationalen Erdbebeninstituts mehrere Kommunikationsleitungen unterbrochen. Der Direktor des Instituts, Carlos Valdez, sprach von einem „großen Beben“, das schwere Schäden angerichtet haben könne. Seinen Angaben zufolge lag das Epizentrum nur 18 Kilometer von der Stadt Mexicali entfernt, in der 900.000 Menschen leben. In der Region waren in den vergangenen Tagen bereits mehrere kleinere Beben registriert worden.

Durch die Stöße wackelten nach Informationen der „Los Angeles Times“ auch in den US-Städten Los Angeles und San Diego im Süden Kaliforniens mehrere Häuser. Die Erdstöße waren demnach auch in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona sowie in Las Vegas in Nevada zu spüren.

Der Feuerwehr in Los Angeles und San Diego lagen zunächst keine Hinweise auf Verletzte vor, in Los Angeles wurde jedoch eine Frau im Fahrstuhl eines Wolkenkratzers eingeschlossen. Im Süden Kaliforniens nahe der mexikanischen Grenze fiel in rund 5000 Haushalten vorübergehend der Strom aus.

Am 12. Januar hatte ein Erdbeben der Stärke 7,0 den Karibikstaat Haiti erschüttert. Es starben mehr als 200 000 Menschen. Das Beben der Stärke 8,8 vom 27. Februar in Chile kostete fast 350 Menschen das Leben.