Bestimmt habt ihr die schlimmen Unglücksbilder vom Erdbeben in Haiti gesehen. Aber warum bebt die Erde überhaupt?

Innen ist die Erde zähflüssig, so ähnlich wie Honig. Die Oberfläche ist also nur eine Art dünne Kruste. Diese Kruste ist wie ein riesengroßes Puzzle aus Platten zusammengebaut, die sich auf der Flüssigkeit bewegen. Die Platten sind so groß, dass jeweils mehrere Länder auf ihnen liegen. Die Erschütterungen, die Haiti getroffen haben, sind an der Grenze zwischen der karibischen und der nordamerikanischen Platte entstanden. Die kleinere karibische Platte rutscht dort normalerweise pro Jahr um sieben Millimeter an der nordamerikanischen vorbei.

Jetzt aber hätten sich die Ränder der Platten um bis zu zwei Meter verschoben, meint ein Experte von Geo-Forschungszentrum in Potsdam. "Die Erde erzittert ständig, manchmal entlädt sich das auf einen Schlag", sagt Franz Jacobs, Geophysiker an der Universität Leipzig. Kleinere Erschütterungen können nur empfindliche Geräte wahrnehmen. "Menschen spüren es dagegen nur, wenn es richtig kracht." Wie stark ein Beben ist, misst die sogenannte Richterskala, benannt nach dem Wissenschaftler Charles F. Richter. Mit einem sehr hohen Messwert von 7,0 bebte die Erde auf Haiti.