Mehrere Männer haben das Hyatt-Hotel in Berlin überfallen und Geld aus dem Jackpot des größten Pokerturniers Deutschlands erbeutet.

Berlin. Filmreifer Raubzug: Deutschlands größtes Pokerturnier in Berlin ist am Sonnabendnachmittag überfallen worden. Die bewaffneten Täter hätten Geld erbeutet und seien damit geflüchtet, sagte ein Polizeisprecher. Über die Summe machte er keine Angaben. Allerdings soll sich in der Kasse fast eine Million Euro befunden haben. Nach Angaben der Berliner Zeitung „B.Z.“ erbeuteten die Täter 800.000 Euro.

Augenzeugen zufolge waren mehrere Maskierte mit Maschinenpistolen, Macheten und Handgranaten in das Luxushotel „Grand Hyatt“ am Potsdamer Platz gestürmt. Die Gangster sammelten die Einsätze von den Tischen ein, Gäste blieben verschont.

Nach Polizeiangaben fielen keine Schüsse. Lediglich durch die Panik unter den Besuchern und Spielern und das darauffolgende Gedränge sollen mehrere Menschen leicht verletzt worden sein.

Nach dem Überfall flüchteten die Täter der „B.Z“ zufolge in die belebte Einkaufspassage am Potsdamer Platz. Ein Wachmann des Turniers soll die Gangster demnach verfolgt haben, konnte kurzzeitig einen der Täter festhalten, wurde laut Augenzeugen aber mit einer Waffe auf den Kopf geschlagen. Ein weiterer Täter habe in einer Seitenstraße in einem schwarzen Mercedes gewartet. In dem Fahrzeug sei die Bande geflohen.

Bereits wenige Minuten nach dem Überfall kursierten im Internet schon Videos von dem Tatort. Dort waren Spieler zu sehen, die sofort ihre Karten fallen ließen und aufgeregt durcheinander rannten. Viele suchten Schutz unter den Spieltischen oder wollten aus den Räumen im ersten Stock des Hotels flüchten.

Bei dem Pokerturnier, das am Dienstag mit fast 1000 Teilnehmern gestartet war, geht es um eine Siegprämie von einer Million Euro. Die prominentesten Teilnehmer waren aber früh ausgeschieden.

Der ehemalige Tennisprofi Boris Becker musste seinen Platz am Tisch ebenso schnell räumen wie die Fernsehmoderatorin und Buchautorin Charlotte Roche. Auch Titelverteidigerin Sandra Naujoks („Black Mamba“) war schon in der Nacht zum Donnerstag gescheitert.