Den Blick direkt in die Kamera gerichtet, die Stimme schwer und schuldig: "Mein unverantwortliches und egoistisches Verhalten tut mir zutiefst leid." Gut drei Monate nach den Enthüllungen über seine außerehelichen Sex-Affären hat Golf-Superstar Tiger Woods (34) sein Schweigen gebrochen und sich öffentlich entschuldigt. Der 13 Minuten lange Reue-Auftritt vor 40 ausgewählten Journalisten, Freunden und Familienmitgliedern im Klubhaus der US-Profigolfvereinigung in Ponte Vedra Beach (Florida) wurde auf fast allen TV-Kanälen in den USA live übertragen. Seine Mutter Kultida (65) saß in der ersten Reihe. Nicht dabei war die wichtigste Person: Ehefrau Elin Nordegren (30).

"Ich war nicht treu, ich hatte Affären, ich bin fremdgegangen", las Woods ein von seinem Management vorbereitetes Statement ab. "Wie konnte ich so dumm, so egoistisch sein, diese Dinge meiner Frau und meinen Kindern antun?"

Er sei wegen seiner Sexsucht bereits 45 Tage stationär behandelt worden. "Es ist hart zuzugeben, dass ich Hilfe benötige", sagte er. Er werde die Therapie fortsetzen: "Ich habe noch einen langen Weg vor mir." Er bemühe sich mit seiner Frau Elin, die Ehe zu retten. "Aufgrund des Ruhms und des vielen Geldes habe ich nie darüber nachgedacht, wo meine Grenzen sind. Ich habe mich mit Schande befleckt."

Er kündigte auch sein sportliches Comeback an. Er rechne jedoch nicht damit, "dass ich noch in diesem Jahr auf den Golfplatz zurückkehren werde".

Nach der Erklärung - Fragen ließ der Tiger nicht zu - umarmte er mit Tränen in den Augen seine Mutter und verschwand durch einen Nebenausgang. Die Reaktionen auf den bizarren Auftritt fielen gemischt aus - "hölzern, gestellt und merkwürdig" oder "wunderbar herzlich und ehrlich", hieß es. Eine von Woods' Affären, Pornostar Veronica Daniels, sagte unmittelbar nach Tiger Woods'Abgang: "Seine Emotionen sind nur vorgespielt. Er meint es nicht ernst."