Eine japanische Walfangflotte hält einen Aktivisten fest, der eine Entschädigung für die Zerstörung der “Ady Gil“ gefordert hatte.

Adelaide. Die japanische Walfangflotte in der Antarktis hält einen Aktivisten der Tierschutzorganisation Sea Shepherd fest. Nachdem der Neuseeländer Peter Bethune am Montagmorgen das Walfangschiff „Shonan Maru 2“ geentert hatte, wurde er von der Besatzung in Gewahrsam genommen, wie das Japanische Institut für Walforschung am Dienstag mitteilte. Bethune war von einem Jet-Ski auf das Deck der „Shonan Maru 2“ gesprungen, um Entschädigung für die Zerstörung eines Boots der Tierschutzorganisation Sea Shepherd zu fordern. Das Boot war nach einer Kollision mit der „Shonan Maru 2“ gesunken.

Bethune könnte nach Japan gebracht werden

Ein Sprecher der japanischen Walfangflotte sagte einem australischen Radiosender, Bethune habe sich wie ein Pirat verhalten: „Nach dem Seerecht ist es ein Verbrechen, ein in einem anderen Land registriertes Schiff illegal zu betreten.“ Möglicherweise werde die Besatzung der „Shonan Maru 2“ den Tierschützer mit nach Japan nehmen, um ihn dort vor Gericht zu stellen, sagte der Sprecher. Der neuseeländische Außenminister Murray McClully sprach mit dem japanischen Botschafter in Wellington über das Schicksal Bethunes. Die neuseeländische Regierung werde sich bemühen, dem Tierschützer zu helfen, sagte McClully. Die Tierschutzorganisation Sea Shepherd versucht seit Jahren, die japanische Walfangflotte mit Schnellbooten zu behindern. Die Flotte jagt nach Darstellung der japanischen Regierung Wale zu Forschungszwecken, was im Gegensatz zum kommerziellen Walfang erlaubt ist. Das Fleisch der gefangenen Tiere wird aber auch zum Verzehr vermarktet.