Ein Mann aus dem Kosovo, der seit mehreren Jahren in Finnland lebte, lief Amok. Sechs Mernschen sind tot. Es handelt sich um eine Beziehungstat.

Helsinki. Ein Mann, der wegen bewaffneten Überfalls polizeibekannt war, läuft Amok, tötet fünf Menschen und dann sich selbst. Geschehen ist dieses Drama am Silvestertag in Finnland. Ein 43-Jähriger erschoss in einem Einkaufszentrum am Stadtrand von Helsinki vier Menschen. Der Mann brachte nach Angaben der Polizei zudem seine ehemalige Lebensgefährtin um, bevor er sich selbst tötete. Die Polizei geht von einer Beziehungstat aus.

Der schwarz gekleidete Mann hatte am Vormittag in dem Einkaufszentrum in Espoo, in dem auch seine Ex-Freundin arbeitete, mit einer Pistole um sich geschossen. In den Läden brach Panik aus, als der Mann um sich schoss. Die Kunden warfen sich auf den Boden, um sich zu schützen. „Jeder hatte Panik. Keiner wusste, was los ist, viele weinten“, berichtete ein Augenzeuge im Radiosender Yle. Nach Angaben des Center-Chefs Matti Karlsson hielten sich zum Zeitpunkt der Tat etwa 4000 Menschen in dem zweitgrößten Einkaufszentrum Finnlands auf.

Bei den Opfern handelt es sich um vier Mitarbeiter eines Supermarktes, drei Männer und eine Frau. Sie seien Kollegen der getöteten Ex-Freundin des Amokschützen gewesen. Kurz nach der Bluttat fand die Polizei die Leiche der 42-jährigen Ex-Freundin in einer Wohnung in Espoo. Später entdeckten die Ermittler auch den Körper von Ibrahim Shkupolli, der wegen bewaffneten Überfalls polizeibekannt war. Er stammt nach Angaben des serbischen Innenministeriums aus dem Kosovo und lebte seit mehreren Jahren in Finnland. Laut Medienberichten durfte der Täter sich seiner ehemaligen Lebensgefährtin nicht mehr nähern.

Amokläufe hatten Finnland in den vergangenen zwei Jahren bereits zweimal in Aufruhr versetzt. Im November 2007 erschoss ein 18-Jähriger Abiturient am Jokela-Gymnasium der finnischen Stadt Tuusula acht Menschen, bevor er sich selbst umbrachte. Zehn Monate später tötete ein 22-Jähriger neun Mitschüler und einen Lehrer an einer Berufsschule in Kauhajoki. Die Taten hatten zu einer Verschärfung der Waffengesetze in Finnland geführt.