89 Opfer der Katastrophe liegen noch in der Klinik. Vier Menschen wurden wegen Verstoßes gegen Vorschriften angeklagt.

Moskau. Knapp eine Woche nach der verheerenden Brandkatastrophe in einem russischen Nachtklub ist die Zahl der Todesopfer auf 142 gestiegen. Weitere 89 Opfer lägen noch immer im Krankenhaus, teilte die Stadtverwaltung von Perm im Ural am Freitag mit. Am Donnerstag war die Zahl der Todesopfer noch mit 131 angegeben worden.

Unterdessen wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen „Nachlässigkeit“ gegen den obersten Brandschutzkontrolleur der Region Perm aufgenommen. Der Brandschützer und seine Beamten hätten „zahlreiche Verstöße gegen die Brandschutzbestimmungen nicht aufgedeckt“, erklärte die Behörde.

In einem Nachtklub in Perm 1200 Kilometer östlich von Moskau war bei einer Jubiläumsfeier in der Nacht zum Sonnabend vergangener Woche ein Feuer ausgebrochen, nachdem Feuerwerk die Dekoration in Brand gesetzt hatte. Ermittlungen ergaben, dass die Notausgänge der Disko durch illegale Umbauten versperrt waren. Vier Menschen wurden wegen Verstoßes gegen Brandschutzvorschriften angeklagt, ihnen drohen bis zu sieben Jahre Haft. Die Regionalregierung von Perm war am Mittwoch als Konsequenz aus dem Unglück zurückgetreten und hatte erklärt, sie wolle den Ermittlungen nicht im Wege stehen.