Nach der verheerenden Brandkatastrophe in einem Lokal in der russischen Stadt Perm hat die Polizei erste Festnahmen durchgeführt.

Moskau. Nach dem verheerenden Feuer in einem Nachtclub der russischen Stadt Perm mit mindestens 102 Toten hat die Polizei zwei der Besitzer des Lokals festgenommen. Einer der Verdächtigen habe in einem ersten Verhör zurückgewiesen, das Restaurant am Vorabend durch einen leichtsinnigen Umgang mit Feuerwerkskörpern in Brand gesetzt zu haben. Das sagte ein Polizeisprecher am Sonnabend nach Angaben der Agentur Interfax.

Auf ersten Videoaufnahmen der Tragödie, die russische Fernsehsender ausstrahlten, war zu sehen, wie sprühende Funken einer Zimmerfontäne eine mit Reisig abgehängte Plastikdecke in Brand setzten. Die hohe Zahl von mehr als 130 Verletzten sei auch durch die anschließende Panik zu erklären, sagte ein Ermittler. Der fensterlose Club habe nach ersten Untersuchungen nur einen Ausgang. Bei den Opfern handelt es sich nach Angaben der Rettungskräfte vorwiegend um junge Menschen, die in dem Nachtclub das achtjährige Bestehen des Lokals gefeiert hatten. Einen Anschlag schlossen die Behörden aus.

Noch in der Nacht waren Katastrophenschutzminister Sergej Schoigu sowie Innenminister Raschid Nurgalijew und Gesundheitsministerin Tatjana Golikowa in der Stadt etwa 1400 Kilometer östlich von Moskau eingetroffen, um die Arbeiten zu koordinieren. In Russland kommen bei verheerenden Bränden immer wieder viele Menschen ums Leben, da oft elementare Sicherheitsregeln missachtet werden.