Nach den jüngsten Terrordrohungen ist die Sicherheitslage auf dem Oktoberfest angespannt. Jetzt herrscht Flugverbot über der Wiesn.

München. Wegen der angespannten Sicherheitslage nach den jüngsten Terrordrohungen gegen Deutschland gilt von diesem Wochenende an über der Münchner Wiesn ein Flugverbot. Wie das bayerische Innenministerium am Samstag mitteilte, hat das Bundesverkehrsministerium noch am Freitagabend auf Antrag von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) eine Flugverbotszone über dem Oktoberfest angeordnet.

Dem Verbot ging ein für viele Menschen beängstigender Vorfall am Donnerstag voraus: Ein tief über der Festwiese fliegendes Werbeflugzeug hatte für Aufregung bei Besuchern und besorgte Anrufe bei der Polizei gesorgt. „Wegen der Terrordrohungen im Vorfeld herrscht bei den Leuten erhöhte Aufmerksamkeit“, erklärte ein Polizeisprecher. Das Flugverbot gilt bis zum Ende des Oktoberfests. Direkte Bedrohungen für das größte Volksfest der Welt sehen die Behörden allerdings nicht.

Dem Attentat auf das Oktoberfest vor 29 Jahren gedachte München mit einer Gedenkminute am Samstagvormittag. Am Mahnmal am Eingang der Theresienwiese in München legten Vertreter der DGB-Jugend und der Stadt München Kränze nieder. Bei der Explosion am Abend des 26. September 1980 starben 13 Menschen, mehr als 200 wurden verletzt. Auch der Bombenleger, der Rechtsextremist Gundolf Köhler, kam ums Leben. Im vergangenen Jahr war kurz vor der Wiesn das neu gestaltete Mahnmal offiziell übergeben worden.

Unterdessen feierten die Wiesn-Besucher auch am Samstag ohne nennenswerte Zwischenfälle das Oktoberfest. Zur Halbzeit am Sonntag gibt die Festleitung die Besucherzahlen bekannt – erwartet werden bis Sonntagabend mehr als drei Millionen Besucher auf der Münchner Theresienwiese.