Einen Tag nach dem schweren Busunfall mit fünf Toten und sieben Verletzten laufen die Ermittlungen zur Unglücksursache auf Hochtouren.

Radevormwald. Einen Tag nach dem schweren Busunfall mit fünf Toten und sieben Verletzten im nordrhein-westfälischen Radevormwald laufen die Ermittlungen zur Unglücksursache auf Hochtouren. Nach Angaben einer Polizeisprecherin vom Mittwoch sollte im Laufe des Tages die Leiche des 45-jährigen Busfahrers obduziert werden, um herauszufinden, ob möglicherweise gesundheitliche Probleme des Mannes Auslöser dafür waren, dass er die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Nicht ausgeschlossen werde, dass der Busfahrer, der seit 15 Jahren unfallfrei unterwegs war, einen Schwächeanfall erlitten habe. Am Unglücksort selbst dauerte die Spurensicherung noch an.

Der am Dienstag verunglückte Bus sollte am Mittwoch von der Staatsanwaltschaft und einem Gutachter untersucht werden. Dabei werde der Fahrtenschreiber des Fahrzeugs ausgewertet. Ein Autokran hatte das Wrack am Dienstagabend aus dem Flussbett der Wupper und auf einen Tieflader gehievt.

Den Verletzten gehe es den Umständen entsprechend etwas besser, sagte die Polizeisprecherin. Eine schwer verletzte Frau befinde sich inzwischen nicht mehr in Lebensgefahr. Die Opfer würden derzeit ebenso wie deren Angehörige von Notfallseelsorgern betreut.

Der Linienbus hatte am Dienstag zunächst etwa 400 Meter vor der Unfallstelle an einer Haltestelle angehalten. Nach dem erneuten Anfahren war er auf abschüssiger Strecke zu schnell geworden. In einer Kurve kam er dann von der Fahrbahn ab, durchbrach die Leitplanke und stürzte eine etwa 20 Meter tiefe Böschung in das Flussbett der Wupper hinunter.

Die Stimmung in Radevormwald ist nach Angaben von Bürgermeister Josef Korsten von Trauer und Sprachlosigkeit geprägt. Die Theatervorstellungen für Mittwochabend seien abgesagt worden. Zudem hätten CDU und SPD wenige Tage vor der Bundestagswahl den Straßenwahlkampf eingestellt, sagte Korsten dem Nachrichtensender N24. (ddp/abendblatt.de)