Buschfeuer im Süden, Dauerregen im Norden. Bereits 84 Menschen verloren in der Feuerwalze ihr Leben. Weite Teile von Queensland sind überflutet. Bilder von den Ausmaßen des Buschfeuers in Australien.

Melbourne/Ingham. Es ist fast ein bisschen paradox. Große Teile des Nordens von Australien sind derzeit überschwemmt, weil es immer wieder zu heftigen Regenfällen kommt. Der Süden hingegen hat nicht genügend Wasser, um die verheerenden Buschbrände einzudämmen. Zehntausende von Helfern versuchen derzeit, gegen beide Wetter-Extreme zu kämpfen.

Insbesondere die Region um Melbourne im Bundesstaat Victoria ist von dem Feuer betroffen. "Da draußen tobt die Hölle auf Erden", sagte John Brumby, Ministerpräsident des Bundesstaats Victoria. Starke Winde und enorme Hitze entfachen immer wieder zahlreiche Wald- und Buschbrände, die zum Teil jedoch auch von Brandstiftern gelegt wurden. Bislang starben mindestens 84 Menschen in den Flammen, eine so hohe Opferzahl hat es in den letzten 25 Jahren nicht gegeben. Mehrere Häuser stehen in Flammen, ganze Siedlungen müssen evakuiert werden. Durch die Hitzewelle, die mitunter Temperaturen über 47 Grad erreichte, sind die Wälder derzeit besonders trocken. das wiederum hat zur Folge, dass sich das Feuer sehr leicht immer weiter ausbreiten kann.

Behörden warnten vor einer möglichen Wiederholung der Brände von 1983, bei denen 75 Menschen ums Leben kamen. Damals rollte eine Feuerwalze aus dem Bunyip National Park über das Gebiet nördlich von Melbourne und setzte 2000 Hektar in Brand. Dabei wurden mehrere Häuser, ein Golfclub und landwirtschaftliche Gebäude zerstört.

Derzeit wurden bereits mehrere Nationalparks geschlossen, um weitere Brandstiftungen zu verhindern. "Wir sehen wahrscheinlich den schlimmsten Tagen dieser Saison entgegen", sagte ein Feuerwehrsprecher. Alle freiwilligen Feuerwehrhelfer des Bundesstaates New South Wales seien in Bereitschaft. In Adelaide sollten 10 000 Freiwillige und 11 Löschflugzeuge zum Einsatz kommen.

Video: Verheerende Buschfeuer in Australien

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Im Nordosten von Australien haben die Menschen dagegen mit viel zu viel Wasser zu kämpfen. Starke Regenfälle sorgten dafür, dass etwa eine Million Quadratkilometer von Queensland überflutet wurden. Auch hier mussten die Menschen ihre Häuser verlassen. Durch die enormen Wassermassen gelangten teilweise gefährliche Tiere wie Krokodile und Schlangen auf die Straßen und wurden zu einem zusätzlichen Risiko. Zudem können große Rinderherden nicht mehr mit Futter versorgt werden, da die Straßen nicht mehr passiert werden können. Ein weiterer Regentag könnte dazu führen, dass die Stadt Ingham evakuiert werden muss, hieß es in Medienberichten. Bürgermeister Pino Giandomenico sprach von einem "Desaster".