Die Polizei hat seit Dienstag einen dringenden Verdächtigen im Mordfall Kardelen. Dieser ist seitdem auf der Flucht und vermutlich in der Türkei abgetaucht. Inzwischen befürchten die Beamten, dass an dem mutmaßlichen Täter ein “verübt werden könnte. Bilder vom Fall Kardelen; Bilder zu den Verbrechen an Michelle, Jenisa und Kardelen

Paderborn. Der Fall Kardelen zieht immer größere Kreise. Nach dem Mord an der Achtjährigen hat die Polizei mittlerweile anhand von DNA-Spuren einen mutmaßlichen Täter ermittelt. Der türkische Nachbar Ali K. (29) soll das Mädchen in seiner Wohnung missbraucht und umgebracht haben. Dieser befindet sich jedoch seit dem Fund der Leiche auf der Flucht.

Nach Informationen der "Bild" befürchtet das Ermittlungsteam nun einen möglichen "Ehrenmord" an Ali K.. Um einen weiteren Mord zu verhindern, organisierte die Polizei jetzt jedoch ein Treffen von Angehörigen der Opfer-Familie und den Verwandten von dem 29-jährigen Türken. Diese Maßnahme schien gut überlegt zu sein. "Alle waren vernünftig, wollen die Tat nicht auf die Angehörigen übertragen", so der Staatsanwalt Ralf Vetter.

Derzeit wird international nach Ali K. gefahndet. Da er sich gemeinsam mit seiner Ehefrau vermutlich in der Türkei befindet, gibt es nun auch dort ein Ermittlungsteam. Falls diese ihn finden sollten, sollen sie ihn jedoch nicht nach Deutschland ausliefern, sondern ihn in der Türkei vor Gericht bringen.

Der 29-Jährige steht unter dringendem Tatverdacht, die kleine Kardelen entführt und umgebracht zu haben. Ihre Leiche wurde drei Tage nach ihrem Verschwinden in einem Waldstück am 60 Kilometer entfernten Möhnesee gefunden.