Sieben Menschen starben bei dem schweren Beben in der Region Emilia Romagna. Identität der verstorbenen 37-jährigen Deutschen geklärt.

Bologna/Rom/Elmshorn. Die bei dem Erdbeben in Italien gestorbene Deutsche soll aus Elmshorn in Schleswig-Holstein stammen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag unter Berufung auf die Behörden. Die 37 Jahre alte Frau war aus beruflichen Gründen in Italien. Vermutet wird, dass sie bei dem Beben vor Schreck starb - sie habe aber keine Vorerkrankungen gehabt, hieß es. Sie soll am Mittwoch obduziert werden.

Bei dem Erdbeben am Sonntag in der norditalienischen Region Emilia Romagna kamen insgesamt sieben Menschen ums Leben. Vier von ihnen starben in Sant'Agostino – dort lag das Epizentrum des Bebens. Inzwischen mussten Tausende Menschen die zweite Nacht in Notunterkünften verbringen. Regierungschef Mario Monti besuchte am Dienstag den Erdbebenort Sant'Agostino und das ebenfalls stark betroffene Finale Emilia und sagte den Menschen Hilfe zu. "Wir fühlen mit den Familien der Opfer, wir versuchen ihnen zu helfen, um ihre schwierige Situation zu meistern“, sagte Monti. Er kündigte an, die Regierung in Rom werde am Nachmittag den Notstand ausrufen. Das würde eine unbürokratische Hilfe und die Bereitstellung von Mitteln erleichtern. Die Regierung will auch über finanzielle Hilfen beraten.

Nachbeben erschüttern Italien – Menschen weiter in Angst

Tausende Helder sind im Einsatz, darunter nach Angaben des Zivilschutzes 1200 Freiwillige. Die Zahl der Obdachlosen stieg nach Medienberichten auf 5000. Viele wurden in Zelten untergebracht, andere in Schulen und Sporthallen. Regenfälle behinderten zeitweise die Aufräumarbeiten. Viele Schulen blieben geschlossen. Bei dem Erdbeben waren auch rund 50 Menschen verletzt worden.

Eine Serie von 34 Nachbeben versetzte in der Nacht zum Dienstag die Menschen erneut in Sorge. Zwischen 22.00 Uhr abends und 07.00 Uhr morgens habe es die Erschütterungen mit einer Magnitude über 2,0 gegeben, berichtete die Nachrichtenagentur ANSA unter Berufung auf das Nationale Geophysikalische und Vulkanologische Institut. Ein Erdstoß haben die Stärke von 3,5 erreicht. Am Vortag gab es nach Angaben des Portals "corriere.it" rund 170 Beben.

Der Schaden geht wahrscheinlich in die Milliarden. Allein die Bauern machen Schäden in Höhe von bis zu 200 Millionen Euro geltend, 300.000 Laibe Parmesan wurden zerstört. Der Reiseverkehr wurde durch das Erdbeben kaum beeinträchtigt. Autobahnen und große Straßen seien nicht beschädigt, sagte eine Sprecherin des ADAC in München. Lediglich kleinere Straßen in der Gegend um das Epizentrum in der Emilia Romagna seien nicht befahrbar. Reisende in das Erdbebengebiet sollten sich daher vor Fahrtantritt über die aktuelle Verkehrssituation informieren.

Schweres Erdbeben verursacht Schäden in Bulgarien

Auch in Bulgarien bebte in der Nacht zum Dienstag die Erde heftig. Anders als in Italien kamen die Bulgaren mit dem Schrecken davon. Eingestürzte Schornsteine, Risse an Häusern und leicht Verletzte waren die Folgen eines Bebens der Stärke 5,9, des schwersten Erdbebens im Raum Sofia seit rund hundert Jahren. (dpa)