Fast 100.000 Menschen wollen bislang dabei sein, wenn Papst Benedikt XVI. im September nach Berlin, Freiburg und das Bistum Erfurt kommt.

Berlin. Ansturm auf "Papst-Tickets": Anderthalb Wochen nach Freischaltung der Online-Anmeldungen für die Gottesdienste beim Deutschland-Besuch von Papst Benedikt XVI. haben sich fast 100.000 Menschen angemeldet. Bislang seien 94.400 Anmeldungen eingegangen, sagte ein Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz am Mittwoch in Berlin. Es gebe nur Stehplätze bei allen Gottesdiensten des Papstes. Alte Menschen dürften aber einen Spazierstock mitnehmen, um sich aufzustützen.

Das Oberhaupt der Katholischen Kirche kommt vom 22. bis 25. September nach Deutschland. Stationen seines Aufenthaltes sind Berlin, das Bistum Erfurt mit Etzelsbach im katholischen Eichsfeld und die Erzdiözese Freiburg in Baden-Württemberg.

Am ersten Tag seines viertägigen Deutschland-Besuches wird der Papst von Bundespräsident Christian Wulff im Schloss Bellevue offiziell begrüßt. Zudem spricht der Papst vor dem Bundestag. Zwischen beiden Terminen ist ein Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel im Haus der Bischofskonferenz geplant, wie der Sprecher der Bischofskonferenz am Mittwoch sagte. Die Kanzlerin und das Oberhaupt der katholischen Kirche kommen am ersten Besuchstag des Papstes am 22. September zu einem Gespräch zusammen.

Das Verhältnis zwischen der Bundeskanzlerin und Benedikt XVI. galt zeitweise als angespannt. Vor zwei Jahren hatte Merkel den Umgang des Vatikans mit dem Holocaust-Leugner Richard Williamson kritisiert und eine eindeutige Klarstellung angemahnt.

Merkel selbst hingegen war am 1. Mai nach Rom gereist, als Benedikt XVI. seinen Vorgänger Papst Johannes Paul II. auf dem Petersplatz seligsprach . Nach dem Treffen mit Merkel steht eine Rede des Papstes im Bundestag auf dem Programm.

Die Reise im September wird der dritte offizielle Deutschland-Besuch Benedikts seit seiner Papst-Ernennung sein. Die erste Visite im Rahmen des Weltjugendtages in Köln hatte 2005 große Begeisterung ausgelöst.

Benedikt betroffen über USA-Tornados

Unterdessen hat Benedikt XVI. seine Betroffenheit über die schweren Zerstörungen durch den Tornado im US-Bundesstaat Missouri bekundet. In einem Schreiben an Bischof James Vann Johnston von Springfield sicherte er allen Betroffenen seine Anteilnahme und sein Gebet zu. Allein in der Stadt Joplin hatte der Sturm am Wochenende mehr als 120 Menschenleben gefordert.

Angesichts des tragischen Verlustes an Menschenleben und der erforderlichen enormen Wiederaufbauarbeiten bitte er Gott um "ewige Ruhe für die Toten, Trost für die Trauernden und Kraft und Hoffnung für die Obdachlosen und Verletzten“, heißt es in dem Dokument. (dapd/dpa/kna)