Mehrere spanische Flughäfen wurden gesperrt. Mittwoch soll es auch über Deutschland Asche in der Luft geben, die Flughäfen bleiben aber offen.

Madrid. Vulkanasche aus Island hat am Dienstag weiter für Turbulenzen im europäischen Flugverkehr gesorgt. Spanien sperrte am Morgen sieben Flughäfen, auch die Airports der Kanareninseln Teneriffa und La Gomera waren betroffen, konnten aber nach wenigen Stunden ihren Betrieb wieder aufnehmen. Der deutsche Reiseveranstalter TUI riet Urlaubern, wie geplant zum Flughafen zu fahren, aber sich auf Verspätungen einzustellen.

Weiterhin geschlossen war am Dienstagnachmittag der Flughafen der kanarischen Insel La Palma, auch Sevilla und Jerez blieben gesperrt. TUI kündigte an, die Probleme in Spanien würden zu „erheblichen Verzögerungen bei Flügen von Deutschland nach Spanien und Portugal“ führen. Für Dienstag wurden sämtliche Reisen auf die portugiesische Insel Madeira abgesagt, wie TUI am Nachmittag mitteilte. Der Reisepreis werde im vollen Umfang erstattet. Bei anderen Zielen könne sich die Situation aber stündlich ändern, deshalb sollten Reisende mit Buchungen auf jeden Fall ihre Reise antreten.

Wegen der Aschewolke mussten auch acht Flughäfen in Marokko ihren Betrieb einstellen, wie die Luftfahrtbehörde in Rabat mitteilte. Auch in der Türkei wurde im Nordwesten des Landes ein Flugverbot verhängt. Wie die staatliche Flughafenverwaltung mitteilte, galt das vierstündige Verbot ab 14.00 Uhr MESZ für den europäischen Teil des Landes. Der Flughafen von Istanbul sei nicht betroffen.

In Deutschland wurden zunächst keine Auswirkungen auf den Flugverkehr erwartet. Eine Beeinträchtigung sei vorerst nicht zu erwarten, sagte der Flugmeteorologe des Deutschen Wetterdiensts (DWD), Andreas Beck, in Hamburg. Zwar werde es bis Mittwochmorgen über Teilen Deutschlands schwache Aschekonzentrationen in der Luft geben. Diese seien aber zu gering, als dass es zu Sperrungen kommen werde. Auch eine Sprecherin der Deutschen Flugsicherung (DFL) in Langen bei Frankfurt betonte, der Luftraum über Deutschland sei momentan nicht betroffen. Die europäische Flugsicherung Eurocontrol teilte mit, die Wolke bewege sich von der iberischen Halbinsel in Richtung Nordwesten.

Im April hatte der isländische Vulkan Eyjafjöll fast den gesamten europäischen Luftverkehr rund eine Woche lang lahmgelegt. Die Schließung von hunderten Flughäfen hatte ein beispielloses Chaos ausgelöst, mehr als acht Millionen Reisende saßen fest. In Deutschland war der Luftraum für viereinhalb Tage ganz oder teilweise gesperrt.

+++ DER WEG DER ASCHEWOLKE +++