Die gesperrten Airports in Holland sind wieder für den Flugverkehr freigegeben. Allein in Schiphol strandeten 60.000 Menschen.

Frankfurt/Main. Die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull hat am Montag in Europa zum Ausfall von rund 1.000 Flügen geführt. Die Situation entspannte sich aber im Laufe des Tages. So konnten die Beschränkungen für die beiden größten Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick aufgehoben werden. Und auch diegesperrten Airports in Holland sind Montagmittag wieder für den Flugverkehr freigegeben worden. Das teilte die niederländische Luftverkehrsbehörde mit. Die Flughäfen Amsterdam-Schiphol und Rotterdam The Hague waren am Morgen um 6.00 Uhr vorsichtshalber geschlossen worden, nachdem sich die Aschewolke des Vulkans in Island weiter ausgebreitet hatte. Die Entscheidung zur Öffnung der Airports sei auf der Basis von Testflügen und Informationen des Wetterdienstes gefällt worden, sagte ein Behördensprecher.

+++ DER WEG DER ASCHEWOLKE +++

Am stärksten von Schließungen betroffen war offenbar Schiphol. 60.000 Menschen waren hier gestrandet, wie Flughafen-Sprecherin Antoinette Spaans erklärte. Für den weiteren Betrieb galten zunächst aber noch Beschränkungen, wie dies auch in Nordirland und kleineren Flughäfen auf den schottischen Inseln der Fall war. Auch in Heathrow und Gatwick kam es weiter zu Verzögerungen. In Irland galten Beschränkungen vor allem noch für Donegal im Nordwesten.

FIRMEN LEIDEN UNTER ASCHEWOLKE

Die europäische Flugaufsicht Eurocontrol teilte mit, in Europa würden am Montag etwa 28.000 Flüge stattfinden, 1.000 weniger als geplant, vor allem in den Niederlanden und Großbritannien. Die Aschewolke, die am Sonntag und Montag zu den Schließungen geführt hatte, werde sich vermutlich im Laufe des Tages auflösen.

Für den deutschen Luftraum hat die Deutsche Flugsicherung (DFS) für Deutschland Entwarnung gegeben. Die Vulkanaschekonzentration im deutschen Luftraum sei derzeit so niedrig, dass es keinerlei Einschränkungen für den Flugverkehr gebe, sagte eine DFS-Sprecherin am Montag. Auch für die nächsten Tage sehe es nicht schlecht aus, es könnten jedoch keine weitergehenden Vorhersagen gegeben werden, da sich die Wetterlage schnell ändern könne.

Am größtem deutschen Flughafen in Frankfurt am Main gab es am Montag nur vereinzelt Behinderungen. Bei herausgehenden Flügen komme es zu 8 Annullierungen, bei hereinkommenden zu 16, sagte ein Fraport-Sprecher. Passagiere sollten sich vor dem Abflug bei ihrer Fluggesellschaft informieren, ob ihr Flug wie geplant stattfinden könne oder ob es zu Behinderungen komme.

Im April hatte der isländische Vulkan Eyjafjöll fast den gesamten europäischen Luftverkehr rund eine Woche lang lahmgelegt. Die Schließung von hunderten Flughäfen und die Streichung von mehr als 100.000 Flügen lösten damals ein beispielloses Chaos aus, mehr als acht Millionen Reisende saßen fest. Seither kommt es hin und wieder zu Teilsperrungen des Luftraums über Europa.