Hintergrund sind Missbrauchsvorwürfe gegen den verstorbene Gründer Marcial Maciel. Er soll Seminaristen sexuell missbraucht haben.

Rom. Papst Benedikt XVI. will die Ordensgemeinschaft Legionäre Christi reformieren. Er werde dazu einen Gesandten ernennen und eine Kommission einsetzen, teilte der Vatikan am Sonnabend mit. Gleichzeitig wurde den Mitgliedern versichert, der Orden werde gereinigt und das, was gut sei, werde erhalten.

Hintergrund sind Missbrauchsvorwürfe gegen den konservativen Orden. Der inzwischen verstorbene Gründer und frühere Leiter des Ordens, der Mexikaner Marcial Maciel, soll Seminaristen sexuell missbraucht und außerdem mindestens ein Kind gezeugt haben. Der Vatikan hatte deshalb eine Untersuchung angeordnet, eine sogenannte Apostolische Visitation, die kürzlich nach acht Monaten abgeschlossen wurde.

Maciel habe ein Machtsystem errichtet, das es ihm erlaubt habe, ein Doppelleben „ohne Skrupel und echte religiöse Gefühle“ zu führen, erklärte der Vatikan. Dadurch sei es ihm möglich gewesen, junge Menschen zu missbrauchen.

Maciel wurde im Jahr 2006 vom Vatikan gemaßregelt und angewiesen, sich aus dem pastoralen Dienst zurückzuziehen und ein „Leben des Gebets und der Buße“ zu führen. Er starb 2008 im Alter von 87 Jahren. Nach seinem Tod wurde bekannt, dass er Vater einer Tochter ist. Später meldete sich noch eine Mexikanerin, die sagte, sie habe eine langjährige Beziehung mit Maciel geführt, aus der zwei Söhne hervorgegangen seien.

Ein dritter Junge sei von ihm adoptiert worden. Maciel habe zwei seiner Kinder missbraucht.