Pyeongchang. Frenzel gibt sich als beeindruckter Fahnenträger. Ski-Star Vonn weint bei PK. Snowboarderin stürzt schwer. Kurioser Smartphone-Streit.

An diesem Freitag werden die 23. Olympischen Winterspiele eröffnet. Abendblatt.de hält Sie über das Geschehen in Pyeongchang auf dem Laufenden.

Fahnenträger Frenzel: "Auch hinter den Kulissen nett"

Deutschlands Fahnenträger Eric Frenzel war von der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang regelrecht ergriffen. "Das war ein tolles Erlebnis. Daran werde ich mich mein Leben lang erinnern", sagte der Kombinierer, als er aus dem kalten Innenraum des Olympiastadions ins Warme zurückgekehrt war.

Kombinierer Eric Frenzel mit der deutschen Fahne
Kombinierer Eric Frenzel mit der deutschen Fahne © dpa

"Es war auch hinter den Kulissen nett, mit den vielen anderen Athleten aus allen Disziplinen auf den Beginn der Feier zu warten. Es war beeindruckend, als Erster ins Stadion mit den Tausenden bunten Lämpchen laufen zu dürfen", meinte Frenzel. Die deutsche Mannschaft mit Frenzel (29) an der Spitze war an neunter Stelle eingelaufen.

"Die Stimmung im deutschen Team war schon beim Aufwärmen aufgekratzt, erwartungsfroh und lebenslustig. Die Vorfreude war greifbar, jeder hat gespürt: Jetzt’s gehts los", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann dem SID: "Der Moment des gemeinsamen Einlaufens von Süd- und

Eröffnungsfeier: Wirbel um falsche Trump und Kim

Die vermeintlichen Staatschefs beim Gruß von der Tribüne
Die vermeintlichen Staatschefs beim Gruß von der Tribüne © dpa

Doppelgänger von US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un haben am Rande der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang kurz für Wirbel gesorgt. Die beiden Double waren am Freitag in das Olympiastadion in Südkorea gelangt und hatten die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf der Tribüne auf sich gezogen.

Die Doppelgänger wurden durch die Katakomben des Olympiastadion hinauskomplimentiert
Die Doppelgänger wurden durch die Katakomben des Olympiastadion hinauskomplimentiert © Getty Images

Kurz nach ihrem Auftritt wurde das Duo von Volunteers gemeinsam aus dem Stadion geleitet. Wer für die Aktion verantwortlich ist und wer in den Kostümen steckte, war zunächst unklar. Anschließend waren die beiden Mannschaften von Gastgeber Südkorea und Nordkorea gemeinsam ins Stadion eingelaufen.

Das olympische Feuer wurde schließlich von der südkoreanischen Eiskunstläuferin Kim Yuna entzündet. Hier geht es zu einem ausführlichen Bericht der Eröffnungsfeier.

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US-Vize vermeidet Essen mit Nordkoreaner

US-Vizepräsident Mike Pence hat ein Abendessen an einem Tisch mit dem protokollarischen Staatsoberhaupt Nordkoreas, Kim Yong Nam, ausgeschlagen. Beide einem Empfang von Südkoreas Präsident Moon Jae In am Freitag vor der Eröffnungsfeier seien sich beide kurz begegnet, doch habe Pence den Ort nach fünf Minuten wieder verlassen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Poolberichte.

Der Vizepräsident habe zu dem Abendessen eigentlich an einem Tisch mit dem südkoreanischen Gastgeber und Nordkoreas Parlamentschef sitzen sollen. Pence habe offenbar vermeiden wollen, Kim Yong Nam gegenüber zu sitzen, schrieb Yonhap. Zu dem Empfang für ausländische Staats- und Regierungsgäste waren unter anderen auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Japans Ministerpräsident Shinzo Abe und Chinas Sondergesandter Han Zheng eingeladen.

Frost: Wärmende Kleidung für die Zuschauer

Die Organisatoren der Winterspiele haben alle Zuschauer der Eröffnungsfeier mit wärmenden Utensilien ausgestattet. Dazu gehören eine rote Pudelmütze, eine blaue Decke, ein weißer Poncho sowie Hand- und Fußwärmekissen. Die Nationalfarben Südkoreas werden so auf den Rängen sehr gut vertreten sein. Das „Notfall-Kit“ ist aber nicht mehr so dringend nötig, wie an den eisigen Tagen zuletzt befürchtet. Für den Abend kündigen die Meteorologen Temperaturen von minus vier Grad an.

Smartphone-Streit: Protestbrief aus Iran

Eine Affäre um vorenthaltene Smartphones erhitzt bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang die Gemüter. Im Gegensatz zu allen anderen Teilnehmern hatten die Sportler aus dem Iran und Nordkorea zunächst wegen internationaler Sanktionen von den Organisatoren keine Telefone erhalten. Die Entscheidung wurde zwar mittlerweile revidiert, die Iraner konnte das aber nicht besänftigen.

"Unsere Athleten haben es abgelehnt, die Smartphones anzunehmen. Sie haben dem Internationalen Olympischen Komitee einen Protestbrief übergeben und warten auf eine offizielle schriftliche Antwort", sagte Hassan Taherian, Botschafter des Iran in Südkorea, der Nachrichtenagentur IRNA.

Den Fans sind Smartphones auf dem Olympia-Gelände ausnahmslos gestattet
Den Fans sind Smartphones auf dem Olympia-Gelände ausnahmslos gestattet © dpa

Der Chef des Organisationskomitees der Spiele hat sich bereits bei den Iranern entschuldigt. Lee Hee Beom schrieb dem Team und bezeichnete den Vorgang als "Missverständnis".

Auf den Telefonen der südkoreanischen Marke Samsung sind Informationen zu Logistik und Wettbewerben gespeichert. Wegen des Vorfalls in Pyeongchang denkt Mohammad-Javad Azari Jahromi, im Iran Minister für Kommunikation und Technologie, laut IRNA über einen Einfuhrstopp von Samsung-Produkten nach.

Adel-Athlet: Böhler trifft Prinzen

Hubertus Prinz zu Hohenlohe geht für Mexiko an den Start
Hubertus Prinz zu Hohenlohe geht für Mexiko an den Start © Imago/GEPA pictures

Für Langläuferin Steffi Böhler begannen die Olympischen Spiele blaublütig. Das lag allerdings nicht an den eisigen Temperaturen, sondern an einer Begegnung im Olympischen Dorf. Dort lief ihr Hubertus Prinz zu Hohenlohe über den Weg, der als Alpiner für Mexiko zum siebten Mal bei Olympia an den Start geht. Der auch als Sänger und Fotograf arbeitende 59-Jährige nutzte die Begegnung mit der hübschen Schwarzwälderin zu einem anregenden Plausch.

Ausschluss: Russland bedauert Entscheidung

Der Kreml bedauert den endgültigen Olympia-Ausschluss für 45 russische Sportler und zwei Trainer kurz vor der Eröffnungsfeier der Winterspiele in Pyeongchang. „Es versteht sich, dass wir unseren Athleten weiterhin helfen, ihre Rechte zu verteidigen“, sagte Dmitri Peskow, der Sprecher von Präsident Wladimir Putin, am Freitag in Moskau. Stunden vorher hatte der Internationale Sportschiedsgerichtshof CAS die Klage der Sportler gegen die umstrittene Einladungspraxis des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) verworfen.

Es sei jetzt nicht die Zeit für große Worte über eine notwendige Reform der olympischen Bewegung, sagte Peskow der Agentur Interfax zufolge. Russland wolle nun seine Sportler unterstützen - sowohl die Olympia-Teilnehmer in Südkorea wie die Ausgeschlossenen.

Wegen des russischen Doping-Skandals hatte das IOC auch Stars wie dem Shorttracker Viktor Ahn oder dem Biathleten Anton Schipulin eine Einladung verweigert. Ohne solche Weltstars seien die Winterspiele in Pyeongchang sportlich weniger wert, kritisierte das Nationale Olympische Komitee Russlands.

Olympia 2018: Fakten zu den Olympischen Spielen

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    Abfahrt: Vonn weint bei Pressekonferenz

    Skistar Lindsey Vonn hat die große Olympia-Bühne gleich nach ihrer Ankunft in Pyeongchang zu einem ersten tränenreichen Auftritt a la Hollywood genutzt. Als sie bei ihrer ersten Pressekonferenz über ihren kürzlich verstorbenen Großvater Don Kildow sprach, begann die Amerikanerin plötzlich zu weinen. "Ich vermisse ihn so sehr, er war ein so wichtiger Teil meines Lebens", sagte Vonn und schluchzte.

    Zu Tränen gerührt: Lindsey Vonn (USA) bei ihrem Auftritt am Freitag in Pyeongchang
    Zu Tränen gerührt: Lindsey Vonn (USA) bei ihrem Auftritt am Freitag in Pyeongchang © dpa

    "Es wäre so schön gewesen, wenn er es noch erlebt hätte, aber ich weiß, dass er zuschauen und mir helfen wird", fügte sie mit tränenerstickter Stimme an: "Ich will für ihn gewinnen!" Nervös sein werde sie nicht, "weil ich weiß, dass er mich beschützt, das macht mich ganz ruhig", sagte Vonn über ihren Großvater, der für die US-Army im Koreakrieg (1950 bis 1953) war.

    Hier geht es zum Video der Vonn-PK

    Vonn (33) strebt in Pyeongchang bei ihrer vierten und "wahrscheinlich letzten" Olympia-Teilnahme ihre zweite Goldmedaille in der Königsdisziplin Abfahrt nach 2010 in Vancouver an. Die Spiele 2014 in Sotschi hatte sie verletzungsbedingt verpasst. "Ich musste sehr lange auf diese Olympischen Spiele warten", sagte Vonn, "ich hatte viele Hochs und Tiefs seit Vancouver." Jetzt aber sei sie gut in Form und fühle sich fit, auch wenn ihr einst schwer verletztes rechtes Knie ihr immer wieder Probleme bereite.

    Lucy hörte ihrem Frauchen gebannt zu
    Lucy hörte ihrem Frauchen gebannt zu © dpa

    Vonn erschien in Begleitung ihres Hündchens Lucy und mit schwarzen Handschuhen, weil sie sich bei möglicherweise kranken Gesprächspartnern nicht anstecken wollte. "Ich möchte nicht krank werden. Ich weiß nicht, wer von euch krank ist“, sagte Vonn zur Begründung. „Das habe ich auf dem Flug auch gemacht. Ich möchte einfach sichergehen.“ Bei den Olympia-Veranstaltern sorgt das Norovirus für Unruhe, vor allem viele Sicherheitskräfte sind betroffen.

    Über ihren Hund, einen Cavalier King Charles Spaniel, sagte Vonn: "Sie ist definitiv ein größerer Star als ich." Seit Sommer habe sie alles auf Olympia ausgerichtet, betonte Vonn, "es war das erste, woran ich dachte, wenn ich aufstand - und das letzte, wenn ich schlafen ging".

    Kann auch fröhlich: Lindsey Vonn
    Kann auch fröhlich: Lindsey Vonn © Getty Images

    Nach den Spielen werde sie noch mindestens eine Saison weiter Skifahren, um den Sieg-Rekord von Ingemar Stenmark im Weltcup zu brechen, sagte Vonn. Von den 86 Erfolgen des Schweden trennen sie nur noch fünf. Gleichwohl kündigte Vonn eine Weltcup-Pause nach Olympia an. „Nach den Spielen werde ich nach Hause fahren und ein paar Weltcups verpassen“, sagte sie am Freitag. Beim Weltcup-Finale im schwedischen Are werde sie dann wieder dabei sein. Die Amerikanerin verzichtet demnach auf Crans Montana und Ofterschwang.

    Schnee: Veranstalter mit kurioser Bitte

    In Pyeongchang ist es kalt – aber es schneit kaum. Die drei Kilometer lange Abfahrtsstrecke ist fast komplett mit Kunstschnee bedeckt, auch im Ziel stehen die Journalisten nicht auf Naturschnee. Damit alles schön weiß und sauber bleibt – drüber schneien wird wohl nichts während der Olympischen Winterspiele – bitten die Veranstalter im Jeongseon Alpine Center auf einem Schild freundlich um Mithilfe: „Bitte putzen Sie ihre Schuhe, bevor sie den Schnee betreten.“

    Eröffnungsfeier: Eurosport streamt bei Facebook

    Eine Stunde vor der Eröffnungsfeier füllten sich die Plätze im Olympiastadion
    Eine Stunde vor der Eröffnungsfeier füllten sich die Plätze im Olympiastadion © dpa

    Kurz vor Beginn der Spiele hat der Fernsehsender Eurosport eine zusätzliche Vereinbarung mit Facebook getroffen. So können die Sportfans in Deutschland die Eröffnungsfeier am Freitag ab 12 Uhr im Stream auch bei Facebook verfolgen. Zudem soll es auf der Eurosport-Seite im sozialen Netzwerk täglich Clips mit Highlights und Interviews geben, wie der US-Konzern Discovery am Freitag mitteilte.

    Discovery hat die europäischen Medien-Rechte für die vier Olympischen Spiele bis 2024 für 1,3 Milliarden Euro vom IOC gekauft. Damit ist Eurosport in Deutschland zum ersten Mal der hauptübertragende Sender. Den Großteil der Wettbewerbe gibt es aber auch bei ARD und ZDF zu sehen.

    Snowboard: Kanadierin stürzt schwer

    Laurie Blouin nach ihrem Training am Mittwoch
    Laurie Blouin nach ihrem Training am Mittwoch © Reuters

    Im dritten Training auf der olympischen Slopestyle-Strecke ist die kanadische Snowboarderin Laurie Blouin schwer gestürzt. Die 21-Jährige sei bei Bewusstsein, stehe aber nach einem Krankenhaus-Besuch weiter unter Beobachtung, teilte der kanadische Verband am Freitag mit. Blouin hat in ihrer Karriere bislang zwei Podestplätze im Slopestyle-Weltcup erreicht. Die Qualifikation bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang steht am Sonntag.

    Diplomatie: Koreanisches Spitzentreffen

    Südkoreas Präsident Moon Jae In hat das protokollarische nordkoreanische Staatsoberhaupt Kim Yong Nam empfangen. Das Zusammentreffen erfolgte bei einem Empfang am Freitag vor der Eröffnungsfeier für die Olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang.

    Parlamentschef Kim Yong Nam ist der ranghöchste nordkoreanische Funktionär, der jemals Südkorea besucht hat. Er führt die nordkoreanische Olympia-Delegation an, zu der auch Kim Yo Jong, die einflussreiche Schwester von Machthaber Kim Jong Un, gehört.

    Zu dem Empfang für ausländische Staats- und Regierungsgäste waren unter anderen auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, US-Vizepräsident Mike Pence und Japans Ministerpräsident Shinzo Abe eingeladen.

    Südkoreas Präsident will am Samstag während eines Mittagessens mit der Schwester des nordkoreanischen Führers sowie Kim Yong Nam zu einem längeren Gespräch zusammentreffen.

    Riesenslalom: Rebensburg hat "gutes Gefühl"

    Gold-Favoritin Viktoria Rebensburg geht zuversichtlich in den olympischen Riesenslalom. „Es ist sehr kalt und dementsprechend der Schnee auch aggressiv. An sich habe ich ein gutes Gefühl“, sagte Deutschlands beste Skirennfahrerin vor ihrem ersten Wettkampf am Montag (2.15/5.45 Uhr MEZ). Rebensburg plant zudem Starts im Super-G und der Abfahrt. „Die Saison ist bisher sehr positiv verlaufen – vor allem im Riesenslalom mit vielen guten Ergebnissen. In den Speeddisziplinen haben die Resultate nicht immer mein Leistungsvermögen widergespiegelt“, sagte sie.

    In ihrer Paradedisziplin Riesenslalom ist Weltmeisterin Tessa Worley aus Frankreich die schärfste Konkurrentin. Auch Mikaela Shiffrin aus den USA kann Rebensburg den zweiten Olympiasieg nach Gold 2010 streitig machen. Nach Bronze in Sotschi vor vier Jahren könnte Rebensburg in Südkorea ihre dritte Olympia-Medaille gewinnen.

    Olympischer Geist: UN-Generalsekretär mit Lob

    Nach einem Treffen mit IOC-Präsident Thomas Bach hat UN-Generalsekretär Antonio Guterres die weltweite Bedeutung des olympischen Geistes betont. „Derzeit richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Friedensbotschaft auf der koreanischen Halbinsel. Doch ich möchte klar sagen, dass die olympische Botschaft des Friedens nicht lokal ist, sondern universell“, sagte der Portugiese Guterres.

    Das IOC hatte eine wichtige Rolle dabei gespielt, nordkoreanische Athleten trotz der Spannungen zwischen den beiden koreanischen Staaten zu den Spielen nach Südkorea zu holen. Guterres sagte: „Der olympische Geist ist das wichtigste Symbol in der heutigen Welt. In einer Welt, in der wir leider so viele Konflikte und Opfer sehen.“

    Biathlon: Vier deutsche Weltmeister nominiert

    Wie erwartet starten die vier Biathlon-Weltmeister Simon Schempp, Arnd Peiffer, Erik Lesser und Benedikt Doll am Sonntag im Olympia-Sprint von Pyeongchang. Das gab der Deutsche Skiverband am Freitag bekannt. Auf ihre Olympia-Premiere warten müssen damit die Debütanten Johannes Kühn und Roman Rees.

    Vor allem der Gesundheitszustand von Massenstart-Weltmeister Simon Schempp gab zuletzt Grund zur Sorge. Der Uhinger hatte wegen massiver Rückenprobleme die Olympia-Generalprobe in Antholz abbrechen müssen. Doch er gab leichte Entwarnung. „Gestern habe ich einzelne Runden intensiv trainiert. Da hat der Rücken gehalten. Wie es dann im Rennen ist, werden wir im Sprint sehen“, sagte der 29-Jährige am Freitag.

    Eisschnelllauf: Pechstein vor sechster Teilnahme

    Einen Tag nach der Eröffnung der Spiele von Pyeongchang starten die Eisschnelllauf-Wettbewerbe im reichlich 7000 Zuschauer fassenden Gangneung Oval mit der Konkurrenz über 3000 Meter der Damen. Diese Strecke gehört seit der Aufnahme von Frauen-Rennen 1960 zum Olympia-Programm und war 28 Jahre lang die längste Strecke, ehe 1988 in Calgary die 5000 Meter der Damen hinzu kamen.

    Zum sechsten Mal nimmt Claudia Pechstein bei ihren siebten Winterspielen diese Distanz in Angriff. Am erfolgreichsten war sie 2002, als sie in Salt Lake City in Weltrekordzeit die Goldmedaille holte. Auch in Nagano 1998 (Silber) und Lillehammer 1994 (Bronze) stand die heute 45 Jahre alte Berlinerin auf dem Podest. Auch in Sotschi 2014 (4.) und Turin 2006 (5.) gehörte sie auf ihrer Nebenstrecke über siebeneinhalb Runden zu den Top Sechs bei Olympia.

    Winterspiele 2026: USA halten sich raus

    Die Olympischen Winterspiele 2026 finden voraussichtlich nicht in den USA statt. „Wir haben derzeit keine Pläne für eine Bewerbung um die Spiele 2026, wir werden unsere Optionen für 2030 offenhalten“, sagte Larry Probst, der Vorsitzende des Nationalen Olympischen Komitees der USA, vor der Eröffnung der Winterspiele in Pyeongchang am Freitag. Eine Bewerbung für 2026 sei unwahrscheinlich, weil Los Angeles 2028 die Sommerspiele ausrichtet, sagte Probst. Bewerbungsschluss ist der 30. März.

    Der US-Staat Utah hatte zuletzt Interesse an einer Bewerbung angemeldet. 2002 fanden dort in Salt Lake City zuletzt Winterspiele in den USA statt. Interesse wird zudem Denver (Colorado) und Reno (Nevada) nachgesagt.

    Vier Städte wollen bisher ins Rennen um die Winterspiele 2026 gehen: Calgary, Stockholm, Sapporo und Sion in der Schweiz. Graz zusammen mit Schladming sowie die norwegische Region Telemark erwägen zumindest eine Kandidatur. Auf die Winterspiele von Pyeongchang folgen zunächst in vier Jahren die in Peking.

    Biathlon: Hinz statt Preuß und Hammerschmidt

    Gold-Hoffnung Laura Dahlmeier, Umsteigerin Denise Herrmann sowie Franziska Hildebrand und Vanessa Hinz bilden zum Auftakt der olympischen Biathlon-Wettbewerbe in Pyeongchang am Sonnabend (20.15 Uhr Ortszeit/12.15 MEZ) das deutsche Team. Bundestrainer Gerald Hönig gab der zweimaligen Staffel-Weltmeisterin Hinz im Sprint den Vorzug gegenüber Franziska Preuß und Maren Hammerschmidt, die somit zunächst zuschauen müssen.

    "Ich habe mir vorgenommen, ein gutes Rennen zu machen und topfit zu sein. Bislang fühle ich mich gut", sagte Hinz, die ihren Respekt vor der Strecke äußerte: "Die hier ist brutal stumpf und extrem langsam."

    Für Herrmann wird es das erste Olympia-Rennen als Biathletin, 2014 hatte sie noch mit der deutschen Skilanglauf-Staffel Bronze geholt. "Bei mir ist der Dreh- und Angelpunkt am Schießstand. Da will ich mit der Saison-Bestleistung weggehen", sagte die Oberwiesenthalerin.

    Aufgrund ihrer Erfolge war Dahlmeier gesetzt, hinter dem Einsatz der laufstarken Sprint-Expertin Herrmann hatte es kaum ein Fragezeichen gegeben. Preuß und Hammerschmidt sollen laut Hönig in späteren Einzelrennen ihre Chance erhalten.

    Beim Aufgebot für den Sprint der Männer am Sonntag (20.15/12.15) gab es keine Überraschung. Das deutsche Team tritt mit Simon Schempp, Benedikt Doll, Erik Lesser und Arnd Peiffer an.

    Ausschluss: Russland bleibt kämpferisch

    Nach der gerichtlichen Bestätigung des Ausschlusses russischer Spitzensportler von den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang gibt sich die Führung in Moskau kämpferisch. „Wir prüfen weitere Schritte. So kann das nicht stehenbleiben“, sagte Vizeregierungschef Witali Mutko am Freitag der Agentur Interfax. Zunächst aber werde sich Russland Zeit nehmen, deutete er an: „Jetzt herrscht olympischer Friede.“

    Der Internationale Sportgerichtshof CAS hatte wenige Stunden vor der Eröffnungsfeier eine Klage von 45 russischen Sportlern und zwei Betreuern gegen ihren Ausschluss zurückgewiesen. Damit erklärten die Richter das umstrittene Einladungs-Verfahren des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) für rechtmäßig. Zugelassen bleiben somit 169 Russen, die wegen des Doping-Skandals aber unter neutraler Flagge bei den Spielen starten müssen.

    Mutko kritisierte das Vorgehen des IOC bei der Einladung als „undurchsichtig und widersprüchlich“. Es entstehe der Eindruck einer Privatparty, und Kriterien für eine Zulassung gebe es viele. Zugleich sagte der ranghohe Sportfunktionär, die CAS-Richter hätten unter Druck gestanden. „Wenn die Sportler jetzt zugelassen worden wären, hätte das einen Schock ausgelöst“, meinte Mutko.

    Nun gehe es für Russland darum, seine zugelassenen Athleten zu unterstützen. „Wir haben aussichtsreiche Sportler“, sagte Mutko. Jene, die nicht eingeladen seien, bekämen einen eigenen Wettkampf.