Die Münchner Staatsanwaltschaft rechnet mit einer Analyse der bei der Biathletin sichergestellten Nahrungsergänzungsmittel nicht vor Ende der Woche. Sachenbacher-Stehle schaltet Facebook-Seite ab.

Sotschi. Die ermittelnde Staatsanwaltschaft München I rechnet im Dopingfall der deutschen Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle nicht mit einer schnellen Aufklärung. „Die Analyse der sichergestellten Nahrungsergänzungsmittel dauert erfahrungsgemäß noch ein bis drei Wochen“, sagte Staatsanwalt Peter Preuß am Montag: „Ich rechne nicht damit, dass sich schon im Laufe dieser Woche etwas ergibt.“ Die Strafanzeige des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gegen Unbekannt beeinflusse die laufenden Ermittlungen nicht.

Die Münchner Staatsanwaltschaft hatte am vergangenen Wochenende ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet. Zur Sicherung von Beweismitteln durchsuchten Beamte des Landeskriminalamts (LKA) am Freitagabend den Olympia-Stützpunkt der Biathleten in Ruhpolding sowie zwei private Gebäude. Der Tatvorwurf lautet: unerlaubtes Inverkehrbringen von Arzneimitteln zu Dopingzwecken im Sport. Der Verdacht besteht gegen einen unbekannten Dritten, nicht gegen Sachenbacher-Stehle, betonte die Staatsanwaltschaft. „Zu Einzelheiten können wir uns aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht äußern“, sagte Preuß am Montag.

Sachenbacher-Stehle zieht sich zurück

Sachenbacher-Stehle, die ihre Mitarbeit bei der Aufklärung des Falls angekündigt hat, war nach einem positiven Dopingbefund am Freitag offiziell aus der deutschen Olympiamannschaft ausgeschlossen worden und hatte noch am gleichen Tag die Heimreise von den Olympischen Winterspielen in Sotschi angetreten. Ihre beiden vierten Plätze im Massenstart und in der Mixedstaffel wurden ihr aberkannt.

Ihre Facebook-Seite hat Sachenbacher-Stehle inzwischen bis auf Weiteres abgeschaltet. Wann sich die Biathletin selbst noch einmal zu Wort meldet, sei derzeit nicht absehabr, erklärte ihr Anwalt am Sonntagabend in der Sendung „Blickpunkt Sport“ im Bayerischen Rundfunk.