Olympischer Sportbund stellt der Staatsanwaltschaft München alle vorliegenden Informationen zur Verfügung. Seit Freitag wird gegen die gedopte Biathletin ermittelt. Ihr Anwalt sagt Kooperation zu.

München. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat im Dopingfall der Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle Anzeige gegen Unbekannt gestellt. Das teilte der Verband am Sonntag mit. Der DOSB will der Münchener Staatsanwaltschaft I, die am Freitag bereits offizielle Ermittlungen aufnahm, alle ihm vorliegenden Informationen zur Verfügung stellen.

"Mit diesem Schritt gehen wir konsequent den in unserem Anti-Doping-Management vorgezeichneten Weg", sagte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper zum Stellen der Stafantrag. Der DOSB hatte zuvor bereits alle Strafmaßnahmen gegen Sachenbacher-Stehle verhängt, welche die Regularien für Dopingfälle im Deutschen Team vorsehen: Den sofortigen Ausschluss aus der Olympiamannschaft, die Rückforderung der Entsendekosten und die Verhängung einer Geldstrafe im vierstelligen Eurobereich.

Sachenbacher-Stehles Anwalt kündigte eine volle Kooperation der überführten Athletin mit der Staatsanwaltschaft an. "Sie hat nichts zu verbergen", sagte Marc Heinkelein der „Bild am Sonntag“. „Wir werden an der Aufklärung beitragen, wo wir nur können. Wir wollen uns nicht abschotten, wir wollen helfen, wo wir können. Evi hat großes Interesse daran, alles aufzuklären.“ Sie frage sich auch: „Wie konnte das passieren?“

Nach der positiven B-Probe war Sachenbacher-Stehle schon deutlich vor dem Ende der Olympischen Winterspiele aus der russischen Stadt Sotschi abgereist.