Es war ein guter Tag für die deutschen Athleten: Magdalena Neuner und Tatjana Hüfner holten Gold. Zudem gab es einmal Silber, einmal Bronze.

Whistler/Vancouver. Goldener Dienstag für die deutsche Olympia- Mannschaft in Vancouver: Rodlerin Tatjana Hüfner und Biathletin Magdalena Neuner holten die Goldmedaillen zwei und drei für das Team, das am vierten Wettkampftag der Winterspiele erstmals die Führung in der Nationenwertung übernahm.

Die Silbermedaille für Eisflitzerin Jenny Wolf und Bronze für Rodlerin Natalie Geisenberger rundeten den bisher erfolgreichsten Tag für das deutsche Team ab, das nach 21 Entscheidungen mit drei Mal Gold, vier Mal Silber und zwei Mal Bronze vor Südkorea (3/1/0) die Spitze im Team-Ranking eroberte. Mit insgesamt 121 Mal Gold zog Deutschland im ewigen Medaillenspiegel der Winterspiele seit 1924 an den bisher führenden Russen vorbei.

Tatjana Hüfner bewies im Eiskanal von Whistler starke Nerven. Nach Platz drei im ersten Durchgang steigerte sich die 26-Jährige in den folgenden Läufen und hielt die Überraschungszweite Nina Reithmayer aus Österreich am Ende sicher in Schach. Mit Bronze rundete Geisenberger den Erfolg für das deutsche Rodel-Team ab.

Mit nur zwei Fehlern am Schießstand hatte Biathletin Neuner im Verfolgungsrennen über 10 Kilometer das zweite Gold für die deutsche Mannschaft erobert. „Das ist Wahnsinn! Ich wusste nach dem letzten Schießen: Das schaffst du, und wenn du sterben musst“, sprudelte es aus der Bayerin heraus, die Sprintsiegerin Anastasiya Kuzmina aus der Slowakei auf Distanz hielt.

Ganze 0,05 Sekunden fehlten Jenny Wolf im Duell mit der Südkoreanerin Lee Sang-Hwa zum erhofften Gold über 500 Meter. Monique Angermüller wurde Elfte. Das frenetisch gefeierte zweite Gold für Gastgeber Kanada holte Maelle Ricker im Snowboardcross der Frauen.

Die deutschen Biathlon-Männer hatten mit der Medaillenvergabe in der Verfolgung nichts zu tun. Der dreifache Turin-Sieger Michael Greis machte immerhin 16 Ränge gut und schaffte noch den Sprung auf den fünften Platz. Olympiasieger wurde der Schwede Björn Ferry vor Christoph Sumann aus Österreich. Andreas Birnbacher belegte Platz 13, Christoph Stephan wurde 30. und Arnd Peiffer kam auf dem 37. Rang ins Ziel. Bei den Frauen wurde Andrea Henkel Zehnte, zwei Plätze vor Kati Wilhelm. Simone Hauswald beendete das Rennen als 16.

Die Wetterkapriolen brachten das Programm der Alpin-Wettbewerbe weiter durcheinander. Die für Dienstag angesetzte Super-Kombination der Herren musste verschoben werden und wurde für Sonntag neu terminiert. Das Abfahrtstraining der Damen wurde ebenfalls gestrichen. Auf das für Mittwoch geplante Rennen hat dies keinen Einfluss, da es bereits einen offiziellen Trainingslauf gab.

Die deutschen Curler um Skip Andy Kapp starteten mit einem 7:5 gegen die USA in ihren Wettbewerb, die Frauen bezwangen Russland mit 9:5. Top-Favorit Kanada kam zum Auftakt des Eishockey-Turniers der Männer zu einem standesgemäßen 8:0 gegen Norwegen, im zweiten Spiel besiegte das US-Team die Schweiz mit 3:1. Keine 24 Stunden nach Paarlauf-Bronze relativierte Trainer Ingo Steuer seine Kritik an Robin Szolkowy. „Manches Wort wurde auf die Goldwaage gelegt“, sagte der 43-Jährige. „Wir sind ein Team und ich bin unwahrscheinlich stolz auf die Leistung der Zwei“. Szolkowy war in der Kür beim Doppel-Axel gestürzt.