Im schlimmsten Fall droht das Karriereende. Die HSV-Handballer denken jetzt über einen Ersatz für den polnischen Linkshänder nach.

Hamburg. HSV-Handballprofi Krzysztof Lijewski, 27, ist in der Heidelberger Atos-Klinik an der Schulter seines linken Wurfarms operiert worden. Der athroskopische Eingriff, den der Spezialist Sven Lichtenberg vornahm, dauerte etwa eine Stunde. Dabei wurde Lijewskis lädierte Schulter stabilisiert. "Die Operation ist gut verlaufen. Wir rechnen damit, dass Krzysztof am Sonnabend wieder nach Hamburg kommen kann", sagte HSV-Mannschaftsarzt Oliver Dierk. Nach seiner Einschätzung wird Lijewski in acht Wochen wieder mit leichtem Balltraining beginnen können. Insgesamt dürfte er dem deutschen Vizemeister zwölf bis 14 Wochen fehlen und damit fast die komplette Hinrunde der Bundesliga.

Ähnliche Verletzungen haben allerdings bei Handballspielern schon zum Ende ihrer Karrieren geführt. Die Schulter des Wurfarms ist schließlich mit das wichtigste Körperteil für ihre Berufsausübung. Bei Lijewski traten Schmerzen in diesem Bereich zum ersten Mal Anfang des Jahres auf. Selbst fünf Wochen Urlaub im Sommer hatten den Zustand seiner Schulter nicht verbessert. Bei den ersten Trainingseinheiten Ende Juli traten die Beschwerden erneut auf. Eine Operation wurde dadurch unumgänglich.

Der HSV hat noch keine Entscheidung getroffen, wie er auf den langfristigen Ausfall seines Halbrechten reagiert. Mit Rechtsaußen Hans Lindberg und Krzysztofs Bruder Marcin Lijewski stehen Martin Schwalb derzeit nur zwei gesunde Linkshänder zur Verfügung. Der Trainer tut, was alle Trainer in dieser Situation tun, er plädiert für eine Neuverpflichtung, um den sportlichen Erfolg nicht zu gefährden. Geld dafür ist im Zehn-Millionen-Etat nicht vorgesehen, Präsident Andreas Rudolph müsste einmal mehr in Vorlage treten. Weil Medizinunternehmer Rudolph beruflich angespannt ist und nicht in Hamburg weilt, dürfte es erst in der nächsten Woche zum Treffen mit Schwalb und Sportchef Christian Fitzek kommen.

Eine Lösung würde auf jeden Fall teuer werden. Der Spieler, der einer Mannschaft der Qualität des HSV helfen könnte, müsste aus seinem Vertrag herausgekauft werden.