Der Kroate spielt seine bisher beste Saison für die HSV-Handballer. Seine Form ist ein wichtiges Argument für einen Sieg gegen Kiel.

Hamburg. Bei den Handballern des HSV hat nach dem souveränen 32:25-Erfolg beim TV Großwallstadt der Countdown für das Spitzenspiel am nächsten Dienstag (20.15 Uhr) gegen den THW Kiel begonnen. Der Meister beim Vizemeister, der Tabellenführer beim punktgleichen Tabellenzweiten - mehr Gipfel geht nicht. Mit rund 13 300 Zuschauern ist die O2 World Hamburg im sechsten Heimspiel der Saison bereits zum dritten Mal ausverkauft.

Ein halbes Jahr nach der meisterschaftsentscheidenden Heimniederlage gegen die Kieler hat das anstehende Match diesmal nicht den finalen Charakter der vergangenen Bundesliga-Begegnung am 22. Mai. Das spricht für den HSV. "Es ist wieder ein wichtiges Spiel", sagt Rückraumschütze Blazenko Lackovic, "der Unterschied zu damals ist aber: Danach kommen noch viele wichtige Spiele. Wir sind gut drauf, heiß, aber nicht verkrampft." Vor sechs Monaten hatte den Hamburgern genau diese Lockerheit gefehlt.

Nach einem schwachen Saisonstart mit der Auftaktniederlage in Göppingen scheint der HSV inzwischen Form und Rhythmus gefunden zu haben. Einer der Erfolgsfaktoren ist dabei Lackovic. Der 29 Jahre alte Kroate spielt seine bisher beste Saison beim HSV, es ist seine dritte. So stabil auf hohem Niveau war er in Hamburg noch nie. "Das hat einen einfachen Grund", sagt Lackovic, "ich war in den vergangenen Monaten nicht verletzt und habe alle Trainingseinheiten mitmachen können. Ich fühle mich körperlich blendend." Das sieht man ihm nicht nur an, er demonstriert es auch im Spiel, wenn er aus dem Stand in die zweite Etage springt und den Ball über die gegnerische Abwehr ins Tor schleudert. In 17 Pflichtspielen traf Lackovic insgesamt 61-mal.

Dass er den verletzten Pascal Hens (Muskelfaserriss) jetzt bis zu 60 Minuten lang vertreten muss, macht ihm nichts aus. "Ich übernehme gern Verantwortung", sagt er. Ähnlich ergeht es Marcin Lijewski auf der anderen Angriffsseite. Seit der Linkshänder nicht von seinem Bruder Krzysztof (Schulteroperation) entlastet werden kann, es keine adäquate Alternative für ihn gibt, sind seine Leistungen beim HSV besser denn je - weil er nicht mehr das Gefühl hat, sich mit jeder Aktion beweisen zu müssen. Lackovic und Marcin Lijewski sind dann auch zwei wurfstarke Argumente, warum der HSV diesmal den THW Kiel besiegen könnte.

Die Rhein-Neckar Löwen haben sich gegen eine Verpflichtung von Berlins Nationaltorhüter Silvio Heinevetter zum 1. Juli 2011 entschieden. Der 26-Jährige soll für einen Dreijahresvertrag ein Gehalt von insgesamt 900 000 Euro netto gefordert haben.