Der deutsche Meister HSV lässt sich bei der Trainersuche weiter viel Zeit. Per Carléns Nachfolger soll eine langfristige Lösung sein.

Hamburg. Martin Schwalb, 48, der Präsident der HSV-Handballer, hat für heute eine Erklärung angekündigt. Der deutsche Meister will die Nachfolge seines Ende Dezember beurlaubten Cheftrainers Per Carlén bekannt geben. Vieles deutet darauf hin, dass es zu einem Interregnum kommen wird. "Wir lassen uns bei der Trainersuche nicht unter Zeitdruck setzen", sagte Schwalb dem Abendblatt, "wir suchen nicht die schnellste, sondern die beste Lösung. Und die kann manchmal dauern. Wir wollen einen Trainer, der uns die nächsten Jahre weiterbringt." Wer das sein könnte, ließ Schwalb offen. "Wir sind in Gesprächen. Wir werden aber Namen weder kommentieren noch dementieren." Zu viele seien in den vergangenen Wochen genannt worden.

+++Per Carlén: Ende eines Missverständnisses+++

Beim Trainingsstart des HSV am kommenden Montag, bei dem die sieben Hamburger EM-Teilnehmer fehlen werden, dürfte deshalb der bisherige Co-Trainer Jens Häusler, 44, die Übungseinheit leiten. Häusler war im vergangenen Sommer als Carléns Assistent und Trainer der U23 von Schwalb verpflichtet worden. Das Nachwuchsteam liegt in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein auf dem dritten Tabellenplatz und rechnet sich weiter Chancen aus, den Aufstieg in die Dritte Liga zu schaffen. Wie die erste Mannschaft hatte auch die zweite die gesamte bisherige Saison viele verletzte Stammspieler ersetzen müssen. Wie lange Häusler die Bundesliga-Mannschaft trainieren soll, ist offen; möglicherweise bis zum Ende dieser Bundesligasaison. "Oberste Priorität hat, dass wir die Saison bestmöglich zu Ende spielen", sagte Schwalb. Dass er dafür selbst den Trainingsanzug anzieht, ist unwahrscheinlich; dass der Präsident Häusler als Berater zur Seite stehen wird dagegen sehr wohl denkbar, schließlich kennt niemand die HSV-Mannschaft besser als Schwalb. Er wurde mit ihr 2011 deutscher Meister und zweimal Pokalsieger (2006 und 2010).

Das Erreichen der Champions League, Platz eins bis drei, dürfte das wichtigste Ziel des HSV für die nächsten Monate sein. Als Tabellendritter muss sich das Team des Angriffs der punktgleichen Flensburger erwehren. Im Pokal und in der Champions League soll das Final Four erreicht werden.