Die jungen Talente des FC St. Pauli sammelten in der Saisonvorbereitung fleißig Pluspunkte. Im Trainingslager in Schladming muss Trainer Frontzeck nur auf Daube verzichten.

Hamburg. Die Profis des FC St. Pauli hatten noch einmal zwei freie Tage bekommen. Eine kurze Verschnaufpause, ehe der gesamte Tross an diesem Dienstag ins Trainingslager nach Schladming in Österreich reist, wo die entscheidende Phase der Saisonvorbereitung ansteht. Nach dem Lauftrainingslager in Husum, intensiven Einheiten in Hamburg und fünf Testspielen fiel das Zwischenfazit von Trainer Michael Frontzeck positiv aus. Denn schon jetzt ist erkennbar: Der Konkurrenzkampf im Team ist enorm gestiegen.

Hatte Frontzeck in der abgelaufenen Saison aufgrund eines zu kleinen Kaders und vieler Verletzungen kaum Alternativen, drängen sich in diesen Tagen junge Talente auf. Besonders die Neuzugänge Michael Gregoritsch und Sebastian Maier konnten schon nachhaltig Eindruck hinterlassen. Hinter den gestandenen Zweitliga-Angreifern John Verhoek und Christopher Nöthe war Gregoritsch als Nummer drei im Sturm verpflichtet worden. Mit zehn Testspieltreffern in nur 225 Minuten (fünf Halbzeiten) beeindruckte der 19 Jahre alte Österreicher. Dennoch setzt er sich bescheidene Ziele: „Ich will von Zeit zu Zeit in die Mannschaft kommen“, sagt er, „denn Nöthe und Verhoek sind großartige Spieler. Da muss ich mich erst einmal beweisen.“ Druck verspüre Gregoritsch ohnehin keinen, wurde er doch nicht als Nachfolger von Daniel Ginczek oder Marius Ebbers, sondern als Perspektivkraft geholt. Beweist sich der von 1899 Hoffenheim ausgeliehene Torjäger (plus Kaufoption) in der Vorbereitung weiter derart stark, könnte er schnell mehr als eine Alternative in vorderster Reihe werden.

Um einen Platz im offensiven Mittelfeld bewirbt sich nachhaltig Sebastian Maier. Schnell und dribbelstark präsentiert sich der 19-Jährige, der von 1860 München nach Hamburg gewechselt ist. Maier, der sich das Attribut beidfüßig erwarb, trug sich auch schon achtmal in die Torschützenliste ein, will das ob der unterklassigen Gegner aber nicht überbewerten. „Ich weiß das einzuordnen“, sagt er: „Mein Ziel ist es, hier zu einem gestandenen Zweitliga-Fußballer zu werden.“

Auf bestem Wege dorthin ist Lennart Thy in seinem zweiten Jahr bei St. Pauli. Neben Gregoritsch und Maier darf sich der 21-Jährige als Etappensieger zur Halbzeit der Sommervorbereitung sehen. Nach einer von Verletzungen geprägten ersten Saison, greift Thy mit einem großen Bonus an: Denn er bewirbt sich gleich auf mehreren Positionen. Sowohl im rechten Mittelfeld als auch in der Sturmspitze ist er eine Option. Neun Treffer gehen auf sein Sommer-Konto, zudem ist Thy körperlich in herausragender Verfassung.

Jene konditionellen Grundlagen muss sich Außenverteidiger Sebastian Schachten in Schladming noch erarbeiten. Zum Start des Lauftrainingslagers in Husum hatte er sich eine hartnäckige Oberschenkel-Zerrung zugezogen, die das intensive Training unmöglich machte. Elf Tage standen nur Behandlungen und leichte Läufe auf dem Programm. Ausgerechnet in der so wichtigen Phase, wo die Weichen für die Saison gestellt werden. Mit dem Abflug von Hamburg nach Salzburg um 12.45 Uhr startet für Schachten die Vorbereitung noch einmal neu. 23 Profis sitzen dann an Bord. Nur Dennis Daube fehlt mit einem Außenbandanriss im Knie. Für seine Position im defensiven Mittelfeld könnte in den Tagen von Schladming noch ein Neuzugang kommen.