Die drei St.-Pauli-Stürmer profilieren sich mit Treffern beim 4:2-Sieg in Babelsberg. Neuzugang Christopher Nöthe fällt nach Gehirnerschütterung nur für kurze Zeit aus.

Hamburg. Lange konnte sich Christopher Nöthe über seine Torpremiere für den FC St. Pauli nicht freuen. Mit heftigen Kopfschmerzen trat er in der Nacht zu Donnerstag in einem Kleinbus mit dem Funktionsteam des FC St. Pauli die Rückreise von Berlin nach Hamburg an. Seine Mannschaftskollegen waren zu dieser Zeit schon im Mannschaftsbus auf dem Weg in die Hansestadt. Der 25-Jährige war hingegen in der Hauptstadt in ein Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem er im Testspiel beim SV Babelsberg 03 (4:2) nach einem heftigen Zusammenprall mit dem gegnerischen Torwart Dominic Feber in der 60. Minute ausgewechselt werden musste.

Die Ärzte haben dem von Bundesliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth ans Millerntor gewechselten Angreifer für die kommenden Tage auferlegt, sich zu schonen. Ins Trainingslager nach Schladming soll er am kommenden Dienstag aber mitfliegen und dort langsam wieder ins normale Übungsprogramm einsteigen. „Zum Glück hat Chris bei dem Zusammenprall keine schwerwiegendere Verletzung davongetragen und sich nichts gebrochen“, sagte am Donnerstag St. Paulis Mediendirektor Christoph Pieper.

Somit ist absehbar, dass der Konkurrenzkampf im Sturm des Zweitligisten, der im Testspiel in Babelsberg richtig Fahrt aufgenommen hatte, mit allen Kandidaten alsbald fortgesetzt werden kann. Am Mittwoch hatte Nöthe mit dem Treffer zur 1:0-Führung in der siebten Spielminute sein erstes Tor für St. Pauli erzielt, nachdem er zuvor beim 4:0 bei Kilia Kiel und auch beim 12:0 bei der Husumer SV leer ausgegangen war.

Da jetzt in Babelsberg auch der von einer Knöchelverletzung genesene John Verhoek in seinem ersten Spiel sein erstes Tor erzielte und dem 19 Jahre alten Michael Gregoritsch sogar schon der vierte Testspieltreffer gelang, haben nun alle drei Sturmzugänge ihre ersten Duftmarken gesetzt.

Dabei spielten jetzt im Spiel beim Drittliga-Absteiger Babelsberg erstmals zwei Stürmer in der Anfangsformation. Trainer Michael Frontzeck, der sonst ein Anhänger eines Spielsystems mit einem echten Stürmer und einer offensiv ausgerichteten Dreierkette dahinter ist, hatte bereits zum Vorbereitungsstart angekündigt, auch einmal ein System mit zwei Angreifern ausprobieren zu wollen. Dies setzte er nun in die Tat um, indem er Nöthe und Gregoritsch in die Startformation beorderte. In der zweiten Halbzeit bestritt dann John Verhoek an der Seite von Nöthe sein erstes Testspiel für die Kiezkicker. Nach dem Ausscheiden von Nöthe spielte St. Pauli mit zehn Mann weiter, da auf der Ersatzbank keine frischen Feldspieler mehr waren. Frontzeck hatte in der Halbzeitpause gleich auf sieben Positionen gewechselt.

Unterdessen erhielten am Donnerstag die Talente Okan Kurt, 18, und Andrej Startsev, 19, Profiverträge. „Dies ist ein Beweis für die Eingliederung von Nachwuchsspielern in unseren Profibereich“, sagte St. Paulis Sportdirektor Rachid Azzouzi. Mittelfeldspieler Kurt unterschrieb einen Vertrag über drei Jahre bis Sommer 2016, Außenverteidiger Startsev erhielt einen Kontrakt über zunächst ein Jahr mit Option für eine weitere Spielzeit.

Vorher stand bereits fest, dass Okan Kurt die gesamte Saisonvorbereitung mit der Zweitligamannschaft absolvieren wird, also auch das Trainingslager in Schladming. Startsev war bereits im Januar im Wintertrainingslager in Belek dabei gewesen.