Der Bundesliga-Aufsteiger überzeugt und gewinnt Testspiel gegen Santander 3:0. Rouwen Hennings Matchwinner, Bruns-Diagnose Montag.

Hamburg. Schon vor dem Testspiel gegen den spanischen Erstligaklub Racing Santander hatte Holger Stanislawski den Druck auf seine Spieler erhöht. Jeder müsse sich zeigen und um einen Platz in der Startelf kämpfen, hatte der Trainer des FC St. Pauli gesagt. Ein Angebot im Kampf um die Plätze lieferte kurz vor Beginn der zweiten Halbzeit auch ein Zuschauer, der sich vor Wiederanpfiff unbemerkt auf den Platz schlich und den zum Anstoß bereitliegenden Ball klaute, durch die verdutzten Spanier dribbelte und den Ball über Torhüter Tono hinweglupfte. Der Ball landete auf dem Tor. Das reicht nicht für die erste Elf.

So stehen die Startelf-Chancen: Der FC St. Pauli im Formcheck

Denn die präsentierte sich beim 3:0-Sieg gegen die ballsicheren Spanier äußerst konzentriert und zeigte vor 6660 Zuschauern am Millerntor gute spielerische Ansätze. Stanislawski ließ im bewährten 4-2-3-1-System spielen und schickte zunächst eine Elf aufs Feld, die bis auf Innenverteidiger Carlos Zambrano und Torhüter Thomas Kessler der Aufstiegsmannschaft aus der vergangenen Saison glich. Hinter dem im Sturm gesetzten und mit der Kapitänsbinde ausgestatteten Marius Ebbers liefen zunächst Florian Bruns, Deniz Naki und Max Kruse auf, die ihre Positionen häufig tauschten und für viel Verwirrung bei den Spaniern sorgten.

Nach 25 Minuten musste Stanislawski die Offensive jedoch schon wieder umstellen, da sich Bruns bei einem Kopfballduell am Außenband des rechten Sprunggelenks verletzte und gegen Rouwen Hennings ausgetauscht werden musste. Die genaue Diagnose erfolgt am Montag. Der Mittelfeldmann hatte bis dato ein starkes Spiel gezeigt und das erste Tor mit einem feinen Pass auf Deniz Naki eingeleitet. Naki schob den Ball in die Mitte zu Ebbers, der an Torhüter Tono scheiterte. Im Nachschuss benötigte auch Kruse noch zwei Versuche, um den Ball im Netz unterzubringen.

Das 2:0 durch Ebbers war Ausdruck der Überlegenheit der Braun-Weißen. Santander wirkte in vielen Situationen müde und bot wenig Gegenwehr, so dass sich vor allem das Innenverteidiger-Duo mit Markus Thorandt und Zambrano auszeichnen konnte. Nach der Pause konnten auch die eingewechselten Spieler ihre Einsatzbereitschaft unter Beweis stellen, einige gute Tormöglichkeiten herausspielen und durch Hennings das 3:0 erzielen. Insgesamt konnte Stanislawski mit der Leistung seiner Mannschaft im letzten echten Härtetest zufrieden sein. "Einiges hat mir gut gefallen, wir haben aber auch noch viel Arbeit vor uns, bevor es richtig losgeht", sagte der Trainer.

St. Pauli: Kessler (46. Hain) - Rothenbach (46. Gunesch), Zambrano (46. Eger), Thorandt (46. Morena), Oczipka (46. Drobo-Ampem) - Boll (46. Schultz), Lehmann - Naki (46. Bartels), Bruns (25. Hennings), Kruse (46. Lechner) - Ebbers (46. Sukuta-Pasu).

Tore: 1:0 Kruse (14.), 2:0 Ebbers (42.), 3:0 Hennings (79.). Gelb: Boll