Zweitligaklub darf nicht mit zwei Auswärtsspielen starten. HSV beginnt zu Hause gegen Nürnberg. Fink: “Nicht auf leichte Schulter nehmen.“

Hamburg. Die 50. Bundesliga-Saison beginnt wie die erste: Der deutsche Meister Borussia Dortmund eröffnet die Serie am 24. August gegen Werder Bremen. Das Spiel wird am Freitagabend (20.30 Uhr) live in der ARD und im Bezahlfernsehen übertragen.

Der HSV hat eine lösbare Startaufgabe zugeteilt bekommen: Der 1. FC Nürnberg gastiert am ersten Spieltag in der Imtech-Arena . HSV-Trainer Thorsten Fink warnte jedoch davor, den Auftakt auf die leichte Schulter zu nehmen. "Vor heimischem Publikum zu beginnen ist zwar schön, doch Nürnberg ist eine sehr gute Mannschaft, die in der vergangenen Saison aufhorchen ließ. Wir wollen trotzdem probieren, gleich den ersten Heimsieg einzufahren."

Schon am zweiten Spieltag müssen die Hamburger zum emotionsgeladenen Duell nach Bremen reisen. Für Sportchef Frank Arnesen besonders reizvoll: "Schon so früh in der Saison das Nordderby, das bedeutet gleich besondere Brisanz", sagte der Däne. Auch dem Wunsch des HSV, zum 125-jährigen Vereinsjubiläum ein Heimspiel zu bekommen, wurde entsprochen. Hannover 96 gastiert am letzten September-Wochenende in Hamburg. Über die gesamte Saison gesehen ist der Spielplan für den HSV recht ausgeglichen: Eine Ballung von vermeintlich schweren oder leichten Begegnungen gibt es kaum. Meister Borussia Dortmund kommt am vierten Spieltag nach Hamburg, die Bayern in der zehnten Runde. Ebenfalls mit einem Heimspiel schließt der HSV die Saison am 18. Mai 2013 gegen Bayer Leverkusen ab. Dann hätte sicherlich niemand etwas dagegen, wenn vor ausverkauften Rängen ein Endspiel um den Einzug ins internationale Geschäft ins Haus steht.

Der FC St. Pauli muss sich damit abfinden, dass er sein erstes Heimspiel wohl vor einer zwar neuen, aber leeren Gegengerade austragen muss. Dem Klub wurde sein Wunsch, die Saison mit zwei Auswärtsspielen zu starten, um dann am dritten Spieltag die Gegengerade mit vollen Stehplatzrängen einzuweihen, nicht erfüllt. Bereits am zweiten Spieltag kommt der FC Ingolstadt ans Millerntor. Der Grund: Zwei Auswärtsspiele zu Beginn oder zum Ende einer Saison sind in der Planung der Deutschen Fußball-Liga nicht vorgesehen. St. Paulis Wunsch wäre ein unverhältnismäßig großer Eingriff in den Spielplan gewesen. Der Verein wusste das, stellte den Antrag aber trotzdem, um nichts unversucht zu lassen.

+++ Spielplan als PDF zum Download +++

Noch hat St. Pauli aber die Hoffnung auf eine volle Tribüne am zweiten Spieltag nicht aufgegeben. "Es wird allerdings sehr schwer, die Tribüne bis dahin nutzbar zu machen", sagt Stadion-Projektleiter Torsten Vierkant. "Wir versuchen alles." Nach Angaben des Vereins bestehe das Problem vor allem darin, die bereits fertigen Stehplätze zu sichern und für Fans zugänglich zu machen. Möglichkeiten, den Bau zu beschleunigen, bestehen aufgrund des engen Zeitplans nicht mehr. So wird sich die Gesamtkapazität des Stadions wohl auf etwa 18 000 Plätze reduzieren.

Das würde natürlich auch einen erheblichen Einnahmeverlust nach sich ziehen. Rund 70 000 Euro gehen dem Verein durch Mindereinnahmen bei den Ticketverkäufen und im Catering verloren. Geld, das allerdings von vorneherein nicht einkalkuliert war.

Fabio Morena dürfte sich über die Spielansetzung dennoch freuen. Der langjährige St. Paulianer kommt mit seinem neuen Verein, dem SV Sandhausen, am vierten Spieltag nach Hamburg und darf dann die Einweihung der Gegengerade miterleben.

Rein sportlich sind die Partien zu Beginn der Saison nicht unbedingt einfach. "Aue ist ein unangenehmes Spiel zum Auftakt, das haben wir zuletzt am eigenen Leib erfahren müssen", sagte Trainer André Schubert. Und Ingolstadt bringt mit Ralph Gunesch nicht nur einen alten Bekannten ans Millerntor, sondern auch eine Mannschaft, die nach vielen kostspieligen Verpflichtungen mit großen Ambitionen in die Saison starten wird. Das sieht auch Neu-Sportchef Rachid Azzouzi so: "Ingolstadt ist für mich einer der Geheimfavoriten. Es wird ein sehr interessantes erstes Heimspiel für uns." Danach geht es nach Cottbus. Ganz am Ende der Saison wartet am 19. Mai 2013 der 1. FC Kaiserslautern - vielleicht zur gemeinsamen Aufstiegsfeier ...

Der HSV tritt am 14. Juli (17.30 Uhr) bei Regionalligaklub KSV Holstein Kiel zu einem Testspiel an. Nachwuchsstürmer Heung Min Son, 19, verzichtet zugunsten der Saisonvorbereitung auf das olympische Fußballturnier in London mit Südkorea. Der beim HSV nicht mehr erwünschte Mladen Petric wird mit dem FC Malaga in Verbindung gebracht.