HSV-Trainer Armin Veh macht Linksfuß Jansen Hoffnung auf eine Nominierung für die Startelf. Elia müsste dann auf die Ersatzbank.

Hamburg. Erst legte ihn ein Zehbruch lahm, dann war es ein Keim - nun ist Marcell Jansen nach langer Leidenszeit wieder auf dem besten Wege, seine alte Form zu erreichen. "Er drängt sich auf und ist eine echte Option für die Startelf gegen St. Pauli", lobte Trainer Armin Veh den Linksfuß Anfang der Woche. Dafür müsste Eljero Elia weichen, der in den letzten Spielen zwar nicht überzeugte, von dem Veh aber grundsätzlich viel hält. Ein enges Rennen, das Jansen gerne für sich entscheiden möchte. "Ich spiele lieber von Beginn an, bis ich ausgepumpt bin, als später ausgeruht in die Partie zu kommen."

Der Ex-Gladbacher ist sich der besonderen Bedeutung dieses Duells bewusst, ordnet der Begegnung sogar einen höheren Stellenwert zu als dem Rhein-Derby seines ehemaligen Teams gegen den 1. FC Köln. "Das sind zwei verschiedene Städte. In Hamburg kann sich der Verlierer nach dem Derby nicht verstecken."

Gegen St. Pauli verlieren? Für den HSV-Fan früher fast undenkbar, nun macht sich nach dem ernüchternden Auftritt gegen Nürnberg unter den Anhängern Skepsis breit. Kaum ein Trainingsgast war gestern noch bereit, sich verbal weit aus dem Fenster zu lehnen. Doch Jansen beruhigt: "Den 3:0-Sieg der Paulianer gegen Köln sollte man nicht überbewerten, die Kölner sind in ihren Leistungen einfach zu schwankend. Wir müssen wirklich keine Angst haben", versprach der Linksfuß.

In diese Kerbe schlägt auch David Jarolim, der trotz seiner fast acht Jahre in der Hansestadt erst einmal am Millerntor war - beim Hinspiel. "Für mich gibt es keine Zweifel, wer die Nummer eins in der Stadt ist. Der HSV hat jahrelang international gespielt, St. Pauli kennt in Europa keiner." Der Ex-Kapitän stellt sich auf eine hitzige Begegnung ein und nimmt auch den Schiedsrichter in die Pflicht. "Er muss eine klare Linie zeigen, das Spiel auch mal laufen lassen." Befürchtungen, dass seinen Mannschaftskameraden die Identifikation mit dem HSV fehle oder die Brisanz des Derbys nicht bewusst sei, hat Jarolim nicht. "Jeder bei uns ist heiß darauf, es besser zu machen als beim mageren 1:1 im Hinspiel."