Bastian Reinhardt bestätigt das Werben des HSV um den Sportdirektor des Verbands. Sammer trifft heute auf Bundestrainer Joachim Löw.

Hamburg. Gestern Nachmittag besuchten sie zusammen das Bundesligaspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Hannover 96, der Abend stand zur freien Verfügung. Erst heute Morgen wird es offiziell bei der Bundesliga-Trainertagung im Hotel Kempinski Gravenbruch in Neu-Isenburg. Ab neun Uhr informiert Bundestrainer Joachim Löw seine Kollegen über die Planungen rund um die Nationalmannschaft in diesem Jahr, danach wird DFB-Sportdirektor Matthias Sammer vor der fast komplett versammelten Trainerelite - nur Louis van Gaal, Felix Magath und Robin Dutt fehlen - einen Vortrag zum Thema "Eliteförderung im deutschen Fußball" halten.

Am Rande der Tagung sollte auch ein Gespräch zwischen Löw und Sammer stattfinden, in dem es um die U-21-Auswahl und die Zukunft von deren Trainer Rainer Adrion geht. In welcher Form dieses jetzt noch stattfindet, muss abgewartet werden, schließlich laufen intensive Verhandlungen zwischen dem HSV und Sammer, der als sportlicher Leiter mit Vorstandssitz sofort kommen soll. Außerdem deutet sich an, dass der Vertrag Adrions, der als Vertrauter Löws gilt, noch im Januar verlängert werden soll - was bei Sammer, der diese Personalie kritisch sieht, wenig Gefallen finden dürfte.

Mit Bastian Reinhardt bestätigte am Wochenende bei "Liga total!" erstmals ein HSV-Offizieller den Kontakt zwischen Sammer und dem HSV: "Ich bin von einem Aufsichtsratsmitglied informiert worden, dass es diese Gedankenspiele gibt", sagte der amtierende HSV-Sportchef, der bei einem Kommen Sammers ins zweite Glied weichen müsste. "Ich mache meine Arbeit zum Wohle und im Sinne des HSV, und ich habe auch noch keine Kritik gehört, dass ich meine Arbeit schlecht mache. Von daher gibt's da von mir aus nicht mehr zu sagen. Über alles andere muss man dann reden, aber bitte intern." Dies wird spätestens am Dienstag passieren, wenn der frisch formierte Aufsichtsrat zu seiner konstituierenden Sitzung zusammentrifft. Geben die Räte ihr Okay für den Sammer-Deal (rund 2,5 Millionen Euro Gehalt), könnte alles sehr schnell gehen.