HSV-Trainer Thorsten Fink soll dem Jungprofi an den Kragen gegangen sein. Ilicevic trifft gegen Kaiserslautern auf seinen Ex-Verein.

Hamburg. Muhamed Besic war beim HSV fußballerisch nur ein kleines Licht - und das scheint er jetzt selbst ausgeknipst zu haben. Wie "Sport-Bild" berichtet, soll der Abwehrspieler am vergangenen Sonnabend nach dem Auslaufen in der Kabine einen lautstarken Disput mit HSV-Trainer Thorsten Fink gehabt haben, bei dem der Coach den Nachwuchsprofi sogar am Kragen packte. Fink wollte nichts mehr dazu sagen, Mediendirektor Jörn Wolf bestätigte lediglich, dass der 19-Jährige "aufgrund mehrerer Undiszipliniertheiten nicht mehr am Training der Bundesligamannschaft teilnehmen wird".

Besic soll sich lustlos präsentiert haben und daraufhin von Fink zur Rede gestellt worden sein. Nach Widerworten ( "Wer bist du, dass du mich anpackst?") sei der Bosnier aus der Kabine geschmissen worden. Seine HSV-Kollegen wollten den Vorfall selbst nicht kommentieren, räumten aber ein, dass es nach der Partie in Wolfsburg "deutliche Worte" des Trainers gegeben habe und einige den Ernst der Lage wohl nicht begriffen hätten.

Besics Berater Fali Ramadani gab gegenüber dem Abendblatt zu, dass es "einen Vorfall" in der Kabine gegeben hat und Besic sich dafür sowohl bei der Mannschaft als auch beim Trainer entschuldigt hätte. Diese Einsicht kam wohl zu spät für den Nationalspieler, dessen Stern unter Ex-Trainer Armin Veh kurz aufging, nach nur drei Spielen aber ebenso schnell wieder verglühte. Besic neigt angeblich zur Selbstüberschätzung und fiel nicht das erste Mal durch Disziplinlosigkeiten auf.

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Für das wegweisende Spiel am Sonnabend in Kaiserslautern (15.30 Uhr/Sky) hätte der Abwehrspieler ohnehin keine Rolle gespielt - auf einen seiner ehemaligen Mannschaftskameraden kommt dagegen eine tragende zu: Ivo Ilicevic, der seine Qualitäten zuletzt kaum abrufen konnte, soll das maue Offensivspiel des HSV beleben. Der Kroate trifft auf seinen Ex-Klub, für den er in dieser Saison noch vier Bundesligaspiele absolviert hat. Er kennt seine Ex-Kollegen und das Lauterer Umfeld aus dem Effeff und macht den Anhängern Hoffnung. "Beim FCK herrscht große Unruhe, das ist ein Vorteil für uns. Auch die Fans sind sehr eigen: Wenn es gut läuft, unterstützen sie ihr Team bedingungslos. Wenn es uns aber gelingt, in Führung zu gehen und den Ball in den eigenen Reihen zu halten, kippt die Stimmung sehr schnell. Ich kann mir auch vorstellen, dass die Lauterer Angst vor dem Spiel haben, weil es ihre allerletzte Chance ist." Der HSV hätte zwar noch weitere, aber bei einer Niederlage droht auch das Licht des HSV in der Bundesliga auszugehen.