Die wochenlangen Spekulationen haben ein Ende: Der HSV hat sich mit Leverkusens Torwart Rene Adler auf einen Vierjahresvertrag geeinigt.

Hamburg. Hinter den Kulissen wurde lange an der Verpflichtung von René Adler gearbeitet. Nun ist die Einigung endlich perfekt: Der HSV hat Leverkusens Schlussmann nach Abendblatt-Informationen für vier Jahre verpflichtet. Die Unterschrift unter den Vertrag soll jedoch frühestens am Sonntag erfolgen. Da der deutsche Nationaltorwart a. D. Bayer ablösefrei verlassen kann, würde branchenüblich ein Handgeld fällig, auf das Adler aber verzichten soll.

Mit Adler geht der HSV allerdings auch ein Risiko ein. Sein letztes Pflichtspiel bestritt der gebürtige Leipziger, der im Jahr 2000 zu Bayer wechselte, am 14. Mai vergangenen Jahres. Im Juli ließ er sich an der Patellasehne operieren und nahm erst am Mittwoch wieder das Training auf. „Er macht torwartspezifisches Training und könnte in ein, zwei oder drei Wochen mit der Mannschaft trainieren“, sagte Bayer-Trainer Robin Dutt und fügte hinzu: „Ich kann zu Hamburg nichts sagen, so lange der Transfer noch nicht abgeschlossen ist. Er ist ein erstklassiger Torwart. Das Beste, was es gibt, wenn er fit ist. Es wäre logisch, wenn er zu einem namhaften Verein wechselt.“

Die Zukunft von Jaroslav Drobny ist damit unsicherer als je zuvor. Aller Voraussicht nach darf er sich trotz seines bis 2013 laufenden Vertrages am Saisonende einen neuen Klub suchen. Beim Training am Mittwoch musste Drobny bereits nach einer halben Stunde aufhören. Doch HSV-Trainer Thorsten Fink gab kurze Zeit später Entwarnung. "Das war sein geplantes Pensum für heute, er wird am Freitagabend bei Borussia Mönchengladbach auf jeden Fall spielen können." Der Grund für die Auszeit des Torhüters sei eine Zerrung in der Kniekehle, die nichts mit den seit Langem bekannten Knieproblemen des 31 Jahre alten Tschechen zu tun habe. Diese zwingen ihn in den Sommerpausen regelmäßig zu einer Spritzenkur.

Sollte Drobny in dieser Saison tatsächlich einmal ausfallen, steht der HSV vor einem Problem: Ersatzmann Tom Mickel, 22, muss mit einem Mittelhandbruch noch knapp zwei Monate lang pausieren, der dritte Torwart Sven Neuhaus wiederum genügt offenbar keinen gehobenen Bundesligaansprüchen - das wurde im Testspiel gegen FC Kopenhagen am Montag (2:3) deutlich. So trainiert U-18-Nationalspieler Florian Stritzel momentan bei den Profis mit, dem sein Trainer Otto Addo zwar großes Talent und auch fußballerische Klasse attestiert, dessen Entwicklung jedoch als lange noch nicht abgeschlossen gilt.

Mit Material von dpa