Der Torwart des Hamburger SV hatte sich im Spiel gegen Bayern München eine Verletzung am Ellenbogen zugezogen. Wie lange wird er fehlen?

München. Direkt nach dem Spiel konnte Bruno Labbadia zunächst einmal Entwarnung geben. "Frank hat einen schmerzhaften Tritt an die Innenseite oberhalb des Ellenbogens abbekommen, aber ich glaube nicht, dass er sich wirklich etwas gebrochen hat", sagte der HSV-Trainer, der somit ersten Gerüchten um einen Bruch von Frank Rosts Ellenbogens widersprach: "Das ist falsch. Eine genaue Diagnose können wir aber erst nach einer Untersuchung in Hamburg abgeben."

Passiert war es in der 20. Minute, als Bayerns Bastian Schweinsteiger einen Müller-Pass nicht erreichte und statt des Balls nur Rosts Ellbogen traf. Dieser krümmte sich minutenlang vor Schmerzen, wollte nach einer kurzen Behandlungspause aber zunächst weiterspielen. "In der Halbzeitpause hat mir Frank dann signalisiert, dass es keinen Sinn mehr hat. Er konnte den Arm nicht mehr anspannen", sagte Labbadia, der für die bis dahin starke Nummer eins Ersatztorhüter Wolfgang Hesl brachte. Nach vier Europacup-Auftritten über 90 Minuten war der 45-Minuten-Einsatz in München für den gebürtigen Bayern die Saisonpremiere in der Bundesliga. "Natürlich hätte ich gerne gewonnen, aber insgesamt kann ich mit meiner Leistung zufrieden sein", bilanzierte Hesl.

Überhaupt nicht zufrieden war Hesl allerdings mit dem Gegentor durch Franck Ribéry, das ihm letztendlich seine Premiere vermieste: "Ich war noch mit den Fingerspitzen dran. Der Ball kam aber mit 120 km/h an, war schwer zu halten gewesen." Ob Hesl nach den 45 Minuten in München und den Spielen gegen Randers, Guingamp und Tel Aviv weitere Bundesligaluft am kommenden Sonnabend gegen Hertha BSC schnuppern darf, will Trainer Labbadia erst nach der für heute terminierten Kernspin-Untersuchung Rosts entscheiden. Kurzfristige Überlegungen, Rost noch in München röntgen zu lassen, verwarf der HSV-Coach in Absprache mit Mannschaftsarzt Nikolai Linewitsch. Sollte seine etatmäßige Nummer eins allerdings langfristig ausfallen, hätte er keine Bedenken, Vertreter Hesl das Vertrauen auszusprechen: "Wolfgang hat sofort Ruhe ausgestrahlt. Er hat seine Sache gut gemacht."