Der Niederländer muss einen Stützverband um den lädierten Knöchel tragen und vorerst pausieren. Ob er trainieren kann, ist fraglich.

Hamburg/Belek. Wenigstens an Neujahr konnten die HSV-Profis ihren Wecker guten Gewissens ausgeschaltet lassen. Nach dem verkürzten Weihnachtsurlaub beginnt für die Fußballer der Ernst des Lebens erst heute - zum Unwohl der Langschläfer allerdings bereits am frühen Morgen. Um 6.30 Uhr trifft sich der HSV-Tross an der Nordbank-Arena, um zwei Stunden später mit der Chartermaschine FHY274 vom Flughafen Fuhlsbüttel ins Trainingslager ins türkische Belek zu fliegen. Dort will sich die Mannschaft bis zum 10. Januar auf den Rückrundenstart sechs Tage später gegen den SC Freiburg vorbereiten.

An Bord wird heute Morgen auch Eljero Elia (22) sein. Allerdings werden seine Mitspieler wohl etwas überrascht schauen, denn Elia wird einen Stützverband um den lädierten linken Knöchel tragen - Spätfolge des brutalen Fouls des Mainzers Nikolce Noveski beim 1:1 am 28. November im Stadion am Bruchweg. Und es ist nicht auszuschließen, dass die große Entdeckung des HSV für den Rückrunden-Auftakt am 16. Januar gegen Freiburg ausfällt.

Statt des befürchteten Bänderrisses wurde zwar nur eine schwere Prellung diagnostiziert. Elia konnte wieder spielen, bot auch beim 2:1 gegen Werder am letzten Hinrunden-Spieltag eine überragende Leistung. Doch über die Weihnachtsfeiertage kehrten die Schmerzen zurück; Elia ließ sich in seiner Heimat einen Stützverband anlegen.

Dennoch sind die Prognosen der medizinischen Abteilung positiv. Elia soll nach einigen Tagen Schonung noch im Traininglager ins Mannschaftstraining einsteigen

Die HSV-Verantwortlichen hatten gehofft, dass die fast unheimliche Verletzungsserie im neuen Jahr endlich endet. Schließlich kehren mit Zé Roberto, Alex Silva, die wie Tomas Rincon mit Sondergenehmigung erst morgen aus Südamerika in der Türkei eintreffen werden, Bastian Reinhardt und Miroslav Stepanek gleich vier Spieler nach überstandenen Langzeit-Verletzungen ins Mannschaftstraining zurück.

"In Belek wollen wir den Grundstein für eine erfolgreiche Rückrunde setzen", sagt Labbadia, der auf seinen bisherigen Trainerstationen schon häufiger in der Türkei überwinterte.

Anders als die Profis von Schalke 04, die Felix Magaths strenge Hand fürchten, brauchen die Hamburger keine Angst vor einem "Quälix"-Lager haben. "Natürlich wollen wir intensiv trainieren, aber von langen Läufen bleiben die Jungs diesmal verschont", sagt Assistenztrainer Eddy Sözer. Auf dem Programm stehen vielmehr technische und taktische Übungen, Intervalltraining, Kraft- und Schnelligkeitseinheiten sowie das Einstudieren von Standardsituationen. "Wir wollen die mediterranen Temperaturen ausnutzen und auf dem Platz an unseren Automatismen arbeiten", sagt Sözer, der sich über einen Rasen im Topzustand freuen kann: "Wir sind die erste Mannschaft, die auf diesem Platz trainieren darf."

Auch abseits des Rasens erwarten den HSV beste Bedingungen. Das luxuriöse Kempinski-Hotel "The Dome", spezialisiert auf Golf- und Thalasso-Reisen, lässt nur wenige Wünsche offen. Dass die HSV-Stars Zeit haben, um die "Oase der Ruhe" zu genießen, muss wohl bezweifelt werden. Labbadia plant täglich mit zwei Trainingseinheiten auf dem hoteleigenen Platz und einer morgendliche Gymnastikeinheit. Zusätzlich wurden für den 7. Januar (gegen Kayserispor) und den 9. Januar (entweder gegen Besiktas Istanbul oder Vitesse Arnheim) zwei Testspiele vereinbart.

Laut Statistik der Internationalen Föderation für Fußball-Geschichte und Statistik (IFFHS) belegt der HSV als bester deutscher Klub den vierten Rang in der Weltrangliste hinter Manchester United, dem FC Chelsea und dem FC Barcelona. Unter Experten ist die IFFHS allerdings sehr umstritten.