Grund ist ein Kollektivvertrag, der Vereinen mehr Kontrolle über seine Spieler sowie die Möglichkeit einräumen soll, Gehälter zu reduzieren.

Rom. Der Start der italienischen Fußball-Meisterschaft am 29. August ist durch einen angedrohten Spieler-Streik gefährdet. Die Fußballergewerkschaft AIC fordert die Erneuerung des Kollektivvertrages, der am 30. Juni ausgelaufen ist, und kündigte einen Arbeitskampf in allen Profiligen an. Die Verträge, die von nun an abgeschlossen werden, verschaffen den Klubs eine weitaus höhere Flexibilität, die die Spieler benachteilige, argumentierte die Gewerkschaft. Bislang konnten lediglich 50 Prozent des Spielergehalts leistungsabhängig sein. Dieser Prozentsatz kann nun deutlich reduziert werden. Außerdem können die Klubs auch Verhaltensregeln bezüglich des Lebensstils der Spieler einführen und sie beispielsweise zwingen, ihr Nachtleben einzuschränken. Bei Vertragsverstößen konnten bisher maximal 30 Prozent des monatlichen Gehalts einbehalten werden, in Zukunft könnte dieser Prozentsatz wesentlich höher sein.

„Es ist richtig, dass sich die Vereine vor einem unprofessionellen Verhalten der Spieler schützen“, kommentierte der Rechtsanwalt und Spielermanager Giuseppe Bozzo. Maurizio Beretta, Präsident der Serie A , wies die Forderung der Gewerkschaften zurück. „Die Verträge müssen der Zeit angepasst werden“, so Beretta.

Derweil planen die italienische Fußball-Erstligisten Lazio Rom und FC Genua offenbar eine gemeinsame Verpflichtung des ghanaischen Nationalspielers Kevin-Prince Boateng. Sieben Millionen Euro wollen Lazio und der Genua dem englischen Klub FC Portsmouth für den 23 Jahre alten WM-Spieler mit deutschem Pass zahlen, berichtete die italienische Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport am Donnerstag. Der FC Genua hatte erst kürzlich den ehemaligen Bayern-Star Luca Toni unter Vertrag genommen.

Der „Black Star“, der mit einem rüden Foul die WM-Teilnahme von Michael Ballack verhindert hatte, soll einen Fünfjahresvertrag unterzeichnen und in der ersten Saison zunächst für Lazio spielen. Mit seinem für Deutschland angetretenen Bruder Jerome soll sich Kevin-Prince Boateng unterdessen einem Zeitungsbericht zufolge wieder versöhnt haben. „Wir sind Brüder, wir halten zusammen. Das wird immer so bleiben“, sagte der ghanaische Nationalspieler Kevin-Prince Boateng der „Bild“-Zeitung (Donnerstagsausgabe). Dem Bericht zufolge feierten die beiden Montagnacht in einem Berliner Club ihre Versöhnung.

Der 21-jährige Jerome und sein 25-jähriger Bruder haben denselben Vater, aber verschiedene Mütter und wuchsen getrennt voneinander auf. Beim WM-Vorrundenspiel Deutschland gegen Ghana hatten die beiden kein Wort miteinander gewechselt.