Teil der Ausbildungsentschädigung für den Stürmer David Wolf fließt in das DNL-Team von Freezers und HSV. Jetzt steht auch die Suche nach einem hauptamtlichen Trainer mit A-Lizenz auf der Agenda.

Hamburg. Für einen Abend durften sich die Nachwuchstalente der „Young Freezers im HSV“ am vergangenen Sonnabend wie die Profis fühlen. Nach dem 12:5-Sieg bei den Preussen Juniors Berlin feierte das Team aus der Jugendbundesliga den Hauptrundentitel und die damit verbundene Qualifikation für die Deutsche Nachwuchs-Liga (DNL) ausgiebig und ausdauernd. „Wir hätten nicht gedacht, dass der Aufstieg so schnell geht, aber wir werden nächste Saison in der DNL spielen. Wir befinden uns mitten in den Planungen“, sagt Sportdirektor Stéphane Richer. Nach der sportlichen Qualifikation geht es nun um die Finanzierung des Mammutprojekts. Rund 200.000 Euro kostet das Projekt DNL pro Saison. Mit eigenen Mitteln ist das nicht zu stemmen.

Daher kommt es den Freezers gelegen, dass für Stürmer David Wolf frisches Kapital hereinkommt. Der Stürmer aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) wechselt im Sommer zu den Calgary Flames in Nordamerikas Profiliga NHL. Noch darf der Wechsel nicht offiziell verkündet werden, dennoch ist es sicher, dass Wolf nach Nordamerika wechselt. Dafür bekommen die Hamburger eine Ausbildungsentschädigung. 240.000 Dollar sind in einem Vertrag zwischen dem Weltverband IIHF, der DEL und der NHL festgelegt.

Das Problem: Die Freezers bekommen nur einen Teil des Geldes. Auch die Liga wird anteilig von Wolfs Wechsel profitieren. 30 Prozent der Summe wandern in einen Nachwuchsfonds der DEL. Daher suchen die Hamburger händeringend nach Partnern aus der Wirtschaft, wenngleich die Freezers die anfallenden Kosten nicht allein stemmen müssen, sondern sie sich mit dem Kooperationspartner HSV teilen.

An diesem Donnerstag wird Sportchef Richer dem Hamburg Freezers e.V., dem Förderverein der Freezers, in dem Wirtschaftsgrößen wie Andreas Mattner (ECE) und Reiner Brüggestrat (Volksbank) sitzen, das genaue Konzept für die DNL präsentieren. Er wird dort auf große Begeisterung stoßen. Wie das Abendblatt erfuhr, beschäftigt sich bereits der ECE-Architekt Jörg Munzinger, der auch für den Bau der Volksbank-Arena zuständig war, mit möglichen Umbaumaßnahmen der Spielstätte. Zur Debatte stehen eine Containerlösung oder gar ein fester Anbau mit neuen Umkleidekabinen, Funktionsräumen und Duschen. Derzeit spricht Richer mit Arenaleiterin Sarah Bornkast über zusätzliche Trainingszeiten für den Nachwuchs. „Die Jungs trainieren so oft wie die Profis. Wir arbeiten an einer Lösung“, sagt Richer.

Aktuell steht die Suche nach einem hauptamtlichen Trainer mit A-Lizenz ganz oben auf der Agenda. Aufstiegscoach Miroslav Ptacek besitzt lediglich den B-Schein. Ex-Profi Boris Rousson könnte das neue Team coachen, ist aber wohl keine Option, da er bereits als Trainer der Schülerbundesliga-Mannschaft und Jugendkoordinator ausgelastet ist.

Weiter sind die „Young Freezers im HSV“ bereits bei der Kaderplanung. Gut ein Dutzend Spieler aus dem Raum Hamburg umfasst das Team für die Premierensaison. Am 12. April findet zudem ein „Try-out“ statt, in dem Talente vorspielen. Bis Ende April müssen alle Unterlagen beim Deutschen Eishockey-Bund eingereicht sein.