Beim 5:6 gegen Ingolstadt zeigten die Hamburger in einer hart umkämpften Partie, dass sie auch ohne Jamie Benn funktionieren.

Hamburg. Es war bereits im Vorfeld zu erahnen, wie viel Brisanz in der Partie der Hamburg Freezers gegen den ERC Ingolstadt stecken würde. Im Fokus: Ingolstadts Trainer Rich Chernomaz. Der Kanadier soll beim 5:2-Heimsieg der Freezers am 4. November seine Spieler dazu aufgefordert haben, Hamburgs Kapitän Christoph Schubert zu verletzen. Panther-Kapitän Tim Conboy hatte damals den 30-Jährigen unsportlich von hinten mit Faustschlägen traktiert. Der Grund für das Aufhetzen seiner Spieler resultierte noch aus dem ersten Saisonduell, als Schubert versehentlich Panther-Stürmer John Laliberte eine Gehirnerschütterung zugefügt hatte.

Vor dem Spiel versöhnten sich Schubert und Conboy zwar beim obligatorischen Handschlag der Kapitäne. Doch während der Partie war beim 5:6 (2:2, 2:1, 1:2, 0:1) nach Verlängerung von einer harmonischen Partie nichts zu sehen. Es entwickelte sich eine umkämpfte Partie mit vielen fairen, aber auch dreckigen Zweikämpfen. So wie in der 16. Minute, als Ingolstadts Christopher Heid bei einem Bandencheck billigend eine Verletzung von Freezers-Abwehrspieler Mathieu Roy in Kauf nahm. Der Kanadier hatte Glück im Unglück. Er verlor lediglich eine seiner Kontaktlinsen.

Eishockey wurde im Übrigen auch gespielt. Die Freezers, die zuvor neun Tage ohne Spiel waren, brauchten einige Minuten, um ihren Rhythmus zu finden. Als dies gelang, demonstrierten sie, dass sie auch ohne NHL-Star Jamie Benn funktionieren. Dank einer großen Moral drehten die Freezers dreimal einen Rückstand, ehe Nationalspieler Garrett Festerling erstmals für die Führung der Gastgeber sorgte. Die Gäste versuchten durch Härte zurück ins Spiel zu kommen. Mit Erfolg: Aber selbst ein Doppelschlag im Schlussabschnitt schockte die Freezers nicht. Jerome Flaake sorgte für das 5:5. In der Verlängerung traf John Laliberte zum unverdienten Gästesieg. "Wir wussten, dass Ingolstadt hart spielt, und müssen jetzt nicht jammern. Die Moral war da, die Chance waren da. Ärgerlich, dass wir nur einen Punkt haben", kommentierte Schubert.

Die Statistik

Hamburg Freezers - ERC Ingolstadt 5:6 (2:2, 2:1, 1:2, 0:1) n.V..

Tore: 0:1 Heid (5:59), 1:1 Roy (9:01) 1:2 Hager (12:58), 2:2 Jakobsen (17:23), 2:3 O„Connor (20:39), 3:3 Jakobson (20:55), 4:3 Festerling (29:01), 4:4 Motzko (42:19), 4:5 Greilinger (44:46), 5:5 Flaake (47:54), 5:6 Laliberte (63:15).

Schiedsrichter: Jablukov/Krawinkel (Berlin/Moers).

Zuschauer: 5180.

Strafminuten: Hamburg 12 plus Disziplinar (Roy) plus Disziplinar (Jakobsen) - Ingolstadt 27 plus Disziplinar (Oblinger) plus Spieldauer-Disziplinar (Heid)