Vor 7412 Zuschauern in Hamburg hatte der gebürtige Düsseldorfer David Wolf mit zwei Toren maßgeblichen Anteil am Erfolg der Freezers.

Hamburg. Am Ende hielt es keinen der 7412 Zuschauer auf den Sitzen. "Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey", donnerte es nach dem 6:3 (2:1, 2:1, 2:1) der Hamburg Freezers gegen die DEG Metro Stars aus dem Fanblock. Nach dem dritten Heimsieg in Folge sind die Hamburger wieder Tabellenführer der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). "Ich hoffe, wir können lange da oben bleiben. Der Charakter dieser Mannschaft ist überragend", sagte Freezers-Kapitän Christoph Schubert, bei dem nach einem Schlittschuhtritt in der zweiten Drittelpause eine Wunde am Hals genäht werden musste.

Die Hamburger, die auf die verletzten Stürmer Rob Collins (Oberschenkel) und Colin Murphy (Rippenprellung) verzichten mussten, begannen wie schon eine Woche zuvor gegen Augsburg furios. Zunächst schloss Abwehrspieler Rainer Köttstorfer nach 87 Sekunden einen perfekten Spielzug zum ersten Treffer ab, 86 Sekunden später tankte sich David Wolf durch und schob den Puck locker mit der Rückhand am ehemaligen Freezers-Keeper Bobby Goepfert vorbei zur 2:0-Führung. Gäste-Trainer Jeff Tomlinson nahm wutentbrannt eine Auszeit, die ihre Wirkung nicht verfehlte.

Düsseldorf übernahm die Initiative und profitierte von einer unerklärlichen Lethargie der Freezers, die Jeff Ulmer zum Anschluss nutzte. Wenig später traten die Unparteiischen in den Vordergrund, als sie minutenlang zum Studium der Videoaufzeichnung in der Kabine verschwanden. Welcher Film dort lief, drang leider nicht nach außen.

Auf dem Eis bot sich den 7412 Freezers-Fans weiter ein merkwürdiger Streifen. Die Leichtigkeit der ersten Minuten war wie weggeblasen, Düsseldorf wirkte lauffreudiger und spritziger. "Da sind wir geschwommen. Aber unser Keeper John Curry war sensationell", analysierte Stürmer David Wolf. Das änderte sich mit Beginn des Mittelabschnitts. 19 Sekunden waren gespielt, da traf der überragende Wolf zum 3:1. Wenig später erzielte Brendan Brooks in Überzahl sein erstes DEL-Tor für die Freezers, woraufhin Düsseldorf Torhüter Jean-Sebastien Aubin für den unglücklichen Goepfert einwechselte. Zu viele unnötige Strafen sorgten in der Folge dafür, dass zum einen die bis dato makellose Unterzahlbilanz einen ersten Fleck bekam und zum anderen die eigentlich unterlegenen Düsseldorfer im Spiel blieben. Zumindest bis Kapitän Christoph Schubert in Unterzahl übers halbe Feld lief und aus der neutralen Zone die Scheibe mit gefühlt 140 Kilometern je Stunde ins Netz drosch. Im Schlussdrittel kämpften die Hamburger mit großer Leidenschaft und belohnten sich erneut in Person von Brooks mit dem hochverdienten 6:3.

Am Montag (14.30 Uhr) wartet auf die Freezers gegen die Iserlohn Roosters bereits das nächste Ligaspiel in der O2 World. Frühes Erscheinen lohnt sich. Rund um die Partie gibt es NHL-Stars zum Anfassen. Die Los Angeles Kings, die am Dienstag (19 Uhr) in Hamburg ihr letztes Testspiel vor dem Ligastart gegen die Freezers absolvieren, geben sich die Ehre im Volkspark. Bereits um 11.30 Uhr können die Fans Kontakt zu einer echten Legende aufnehmen. Gemeinsam mit Freezers-Altmeister Boris Rousson trainiert der 1590-malige NHL-Spieler Luc Robitaille in der benachbarten Volksbank-Arena eine Jugendmannschaft. Die heutigen Stars der Kings betreten dann um 17.30 Uhr das Eis der O2 World und werden ein öffentliches Training für alle abhalten, die ein Ticket für das Iserlohn-Spiel haben. Gegen 18.15 Uhr werden die ehemaligen Kings-Spieler Robitaille, Daryl Evans und Bernie Nicholls im Arena-Umlauf im Bereich Eingang E1 Autogramme schreiben.

1:0 (1:21) Köttstorfer (Aubin, Nielsen), 2:0 (2:47) Wolf (Flaake, Köttstorfer), 2:1 (7:58) Ulmer (Kelly, Hedlund), 3:1 (20:19) Wolf (Flaake, Schubert), 4:1 (25:11) Brooks (Aubin, Dolak) 5-4, 4:2 (Kreuzer, James) 5-4, 5:2 (42:44) Schubert 4-5, 5:3 (58:14) James (Ulmer, Hedlund), 6:3 (59:27) Brooks empty-net-goal. Strafminuten: 14/6. Schiedsrichter: Brüggemann/Klau (Iserlohn/Sümmern). Zuschauer: 7412.