Sebastian Vettel musste Teamkollegen Mark Webber die Pole-Position überlassen. Michael Schumacher startet von Platz sechs.

Barcelona. Sebastian Vettel startet beim Großen Preis von Spanien am Sonntag aus der ersten Reihe.

ALLE STRECKEN , ALLE TEAMS: DIE FORMEL-1-SAISON 2010

Während sich Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher im Mercedes in der Qualifikation zum Europa-Auftakt Platz sechs sicherte, musste Vettel nur seinem Red-Bull-Teamkollegen Mark Webber den Vorrang lassen. Die „Roten Bullen“ holten damit in allen fünf Rennen bislang die Pole Position. Dritter wurde am Sonnabend auf dem Circuit de Catalunya Lewis Hamilton aus England im McLaren-Mercedes vor dem spanischen Lokalmatadoren Fernando Alonso im Ferrari. Schumacher-Teamkollege Nico Rosberg aus Wiesbaden wurde Achter. WM-Spitzenreiter Jenson Button aus England kam im zweiten McLaren-Mercedes auf Rang fünf. Adrian Sutil scheiterte diesmal vorzeitig: Platz elf für den Gräfelfinger im Force India. Landsmann und Neuling Nico Hülkenberg aus Emmerich wurde im Williams 13. Der Wersauer Timo Glock im Virgin 21.

Vor dem fünften WM-Lauf der Saison an diesem Sonntag (14.00 Uhr/RTL und Sky) führt Button mit 60 Punkten vor Rosberg (50). Alonso ist Dritter, punktgleich mit Hamilton (49). Vettel folgt auf Rang fünf (45), Schumacher ist Zehnter (10).

"Der Abstand zu Red Bull ist extrem groß, sie stechen zu allen anderen heraus“, kommentierte Schumacher die Situation: "Wir brauchen von unserer Position nicht vom Podium zu reden. Wir haben vielleicht gut gearbeitet, aber nicht gut genug.“ Immerhin reichte es für den 41-Jährigen mit seinem runderneuerten Mercedes zur besten Quali-Platzierung nach drei Jahren Formel-1-Pause.

"Michael hat das Mögliche möglich gemacht, aber die Startplätze sind nicht ideal", sagte Mercedes Sportchef Norbert Haug. Schumacher erklärte immerhin, dass er sich "wesentlich wohler im Auto“ gefühlt habe. Ich der Boxengasse war er endlich wieder schneller als alle anderen - bekam für zwei Verstöße gegen das Tempolimit allerdings Geldstrafen von 8400 Dollar. Auf der Strecke war er im fünften Saisonrennen erstmals gut ein Zehntel schneller als Nico Rosberg. Der lobte seinen 17 Jahre älteren Kollegen und schimpfte über das neue Auto: „Michael war das ganze Wochenende schneller als ich, aber bei mir untersteuert das Auto mehr als vorher. Wir wollten durchstarten, aber die Red Bull sind weit vornweg.“

Trotz der fünften Pole Position für seinen Rennstall war Vettel nicht ganz zufrieden. "Natürlich hätte ich gern ganz vorn gestanden, aber Mark war heute einfach unschlagbar. Ich will natürlich den Spieß im Rennen umdrehen", sagte Vettel: "Wir scheinen zwar in einer komfortablen Situation zu sein, wir müssen es aber erstmal im Rennen umsetzen."

Der 22-Jährige war in der Saison dreimal von der Pole Position gestartet, konnte diese Rennen aber nicht gewinnen. Dafür siegte er in Malaysia, wo er zum bislang einzigen Mal bis Barcelona nicht von ganz vorn gestartet war. "Es wird ein langes Rennen und vielleicht gibt es ja auch Regen", sagte Vettel. Oder Vulkanasche - am Sonnabend wurde in Barcelona wegen einer neuen Wolke der Flughafen geschlossen.

Großer Preis von Spanien in Barcelona, Startaufstellung:

1. Mark Webber (Australien) Red-Bull-Renault 1:19,995 Minuten, 2. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red-Bull-Renault 1:20,101, 3. Lewis Hamilton (Großbritannien) McLaren-Mercedes 1:20,829, 4. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari 1:20,937, 5. Jenson Button (Großbritannien) McLaren-Mercedes 1.20,991, 6. Michael Schumacher (Kerpen) Mercedes 1:21,294, 7. Robert Kubica (Polen) Renault 1:21, 353, 8. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes 1:21,408, 9. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari 1:21,585, 10. Kamui Kobayashi (Japan) Sauber-Ferrari 1:21,984, 11. Adrian Sutil (Gräfelfing) Force-India-Mercedes 1:21,985, 12. Pedro de la Rosa (Spanien) Sauber-Ferrarri 1:22,026,

13. Nico Hülkenberg (Emmerich) Williams-Cosworth 1: 22,131, 14. Sebastien Buemi (Schweiz) Toro-Rosso-Ferrari 1:22,191, 15. Jaime Alguersuari (Spanien) Toro-Rosso-Ferrari 1:22,207, 16. Vitantonio Liuzzi (Italien) Force-India-Mercedes 1.22,854, 17. Rubens Barrichello (Brasilien) Williams-Cosworth 1:23,125, 18. Jarno Trulli (Italien) Lotus-Cosworth 1:24,674, 19. Witali Petrow (Russland) Renault 1:22,139, 20. Heikki Kovalainen (Finnland) Lotus-Cosworth 1:24,748, 21. Karun Chandhok (Indien) Hispania-Cosworth 1:26,750, 22. Bruno Senna (Brasilien) Hispania-Cosworth 1:27,122, 23. Timo Glock (Wersau) Virgin-Cosworth 1:25,475, 24. Lucas di Grassi (Brasilien) Virgin-Cosworth 1:25,556

Witali Petrow wurde wegen Getriebewechsels fünf Plätze zurückgestuft, Timo Glock und Lucas di Grassi wurden wegen eines Verstoßes gegen FIA-Regeln ebenfalls um fünf Plätze zurückgestuft