Lüneburg. Lüneburger Volleyballer verlieren auch das zweite Halbfinale gegen Meister Berlin Volleys. Letztes Saisonspiel am Mittwoch?

Die Spielgemeinschaft Volleyball Gellersen (SVG) Lüneburg steht vor dem Aus im Halbfinale der Volleyball-Bundesliga. Nach der 1:3-Niederlage am Mittwochabend in Berlin verlor die Mannschaft von Cheftrainer Stefan Hübner auch das zweite Spiel der Best-of-5-Serie in der heimischen LKH Arena nach heftigem Widerstand mit 1:3 (22:25, 17:25, 25:21, 29:31)-Sätzen gegen den deutschen Meister und Pokalsieger. Sollten die Lüneburger, was jetzt zu vermuten wäre, auch am kommenden Mittwoch (19.30 Uhr/Dyn) in der Max-Schmeling-Halle in Berlin erneut dem Titelverteidiger unterliegen, wäre die Saison für sie beendet.

SVG Lüneburg fehlte ihr bester Angreifer Erik Röhrs verletzt

Die Lüneburger gingen geschwächt in das wohl entscheidende Spiel dieser Play-off-Serie. Sie mussten gewinnen, um ihre kleine Chance auf das Endspiel zu wahren. Der Hoffnungsträger saß jedoch auf der Tribüne, konnte seine Mannschaft nur anfeuern. Topscorer Erik Röhrs (22) fiel wegen einer Entzündung im Ellenbogen kurzfristig aus und musste mit ansehen, wie sich seine Kollegen mit aller Macht gegen die beste deutsche Volleyball-Mannschaft wehrten.

Die Lüneburger starteten optimal ins zweite Halbfinale. Zuspieler Maxwell Elgert schlug ein Ass und versetzte die 3004 Zuschauer in der nicht ganz ausverkauften LKH Arena in Ekstase. Doch die anfängliche Euphorie sollte zwischendurch der Ernüchterung weichen. Die Berliner erwiesen sich letztlich in Aufschlag, Abwehr, Annahme und Block in drei von vier Sätzen als das etwas bessere Team, dem die Lüneburger vor allem Kampfgeist entgegensetzten und den Glauben, dem Spiel jederzeit eine positive Wendung geben zu können.

Gewinn des dritten Satzes macht den Lüneburgern noch mal Mut

Nach dem 0:2-Satzrückstand lebte diese Hoffnung im dritten Durchgang wieder. Die Lüneburger traten mit weiter hoher Intensität auf, nutzen den zwischenzeitlichen Spannungsabfall der Berliner konsequent zu einer Serie von Punktgewinnen aus. Plötzlich führten die Gastgeber mit 22:14 und brachten den Satz mit 25:21 zu einem erfolgreichen Ende.

Im umkämpften vierten Durchgang, der lange Zeit ausgeglichen war – die Lüneburger wehrten sieben Machtbälle ab, verschlugen in dieser Phase allerdings auch fünf Aufschläge – setzte der deutsche Rekordmeister (13 Titel) schließlich die finalen Akzente, gewann den Satz und das Spiel mit seinem achten Machtball zum 31:29.

Ex-Bundestrainer: „Lüneburg hat eine wahnsinnige Intensität gehabt“

„Lüneburg hat eine wahnsinnige Intensität gehabt. Den vierten Satz hat die glücklichere Mannschaft gewonnen“, meinte der ehemalige Bundestrainer Olaf Kortmann. Der Hamburger hatte 1993 mit den Berlinern deren erste deutsche Meisterschaft gewonnen. Theo Mohwinkel war mit 17 Punkten bester Lüneburger Angreifer, Xander Ketrzynski kam auf 16 Zähler.

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Die Lüneburger dürfen so oder so mit Stolz auf diese Saison blicken. Das Erreichen des Finales im europäischen CEV-Cup gegen den polnischen Topclub Asseco Resovia Rzeszow bildete den bisherigen Höhepunkt der Vereinsgeschichte. Die Silbermedaille tröstete darüber hinweg, dass beide Spiele mit 0:3-Sätzen verloren gingen. Gegen Berlin musste die SVG vermutlich auch ihrem Pensum Tribut zollen. 40 Spiele in nur fünf Monaten seit Ende Oktober mögen ihre Spuren hinterlassen haben.

SVG Lüneburg verkaufte bereits 700 Dauerkarten für nächste Saison

Die Vorfreude auf die nächste Saison ist aber groß. Mehr als 700 Dauerkarten verkaufte die SVG bereits für ihre elfte Spielzeit in der Volleyball-Bundesliga, die im September 2024 beginnt. Dann soll ein erneuter Anlauf auf das Finale um die deutsche Meisterschaft genommen werden. Auch europäisch werden die Lüneburger in der Spielzeit 2024/2025 wieder aufschlagen, entweder wie diesmal in der Champions League oder im CEV-Cup, dem zweithöchsten europäischen Vereinswettbewerb.