Köln. Nach der Enttäuschung in Tokio sollen Schlüsse gezogen werden. In der Pro League treffen die Frauen und Männer auf Belgien.

Das enttäuschende Abschneiden bei Olympia wurmt Christoph Menke-Salz nach wie vor. „Es beschäftigt uns schon noch“, sagte der Sportdirektor des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) vor dem Auftakt der neuen FIH Pro League Saison am Wochenende. Zugleich aber betont er: „Wir sehen es nicht als Ballast, sondern wollen es als Ansporn nehmen und Energie daraus ziehen.“

Der Prozess der Erneuerung beginnt mit den Spielen der Frauen- und Männer-Nationalmannschaft am Sonnabend und Sonntag gegen Belgien (jeweils 14 und 16.30 Uhr). Vor allem die „Honamas“ schlagen in Brüssel ein neues Kapitel auf: Kapitän Tobias Hauke und der langjährige Abwehrchef Martin Häner haben durch ihre Rücktritte „große Fußstapfen hinterlassen, die erst durch die jungen Spieler wieder gefüllt werden müssen“, sagte Menke-Salz.

Hockey: Mannschaft soll sich in Belgien beweisen

Zudem verlässt Trainer Kais al Saadi die Auswahl zum Jahresende. In den Spielen gegen Belgien erwartet er dennoch eine Mannschaft, die „sich Chancen herausspielt“ und den Olympiasieger „ärgern“ kann.

Bei den Damen stehen indes vor allem Perspektivspielerinnen im Aufgebot. Das Durchschnittsalter liegt gerade einmal bei knapp 22 Jahren. „Wir wollen die jungen Spielerinnen ins kalte Wasser werfen“, erklärte Menke-Salz, „aber gleichzeitig auch Ergebnisse erzielen“.

Aus Olympia soll gelernt werden

Insgesamt habe der Erneuerungsprozess nach den ersten Olympischen Spielen ohne Medaille seit 21 Jahren begonnen, so Menke-Salz weiter, dabei seien die Veränderungen bei den Männern aktuell größer als bei den Frauen, die schon vor einigen Jahren ihren Verjüngungsprozess begonnen haben.

Ähnlich sieht es DHB-Vizepräsidentin Katrin Kauschke, die jüngst eine detaillierte Aufarbeitung von Tokio forderte: „Wir haben uns für den kommenden Olympiazyklus hohe Ziele gesetzt und sind davon überzeugt, dass unsere Mannschaft dazu imstande ist, wenn wir die richtigen Schlüsse aus dem Turnier von Tokio ziehen.“

Hockey: Aktion gegen Rassismus

Die Spiele in Brüssel werden neben einem ersten sportlichen Gradmesser aber auch genutzt, um für eine offene und tolerante Gesellschaft zu werben. Auf den Trikots der DHB-Frauen und -Männer wird am Wochenende die Botschaft „Hockey gegen Rassismus“ zu lesen sein.

„Wir möchten Kindern aller Herkunft und Hautfarbe das Signal senden, dass Hockey ein Sport ist, in dem sie sich frei von Diskriminierungen bewegen können. Dafür ist das aber nur ein erster Schritt“, sagte Kapitänin Nike Lorenz, die schon im Sommer in Tokio mit dem Tragen einer Regenbogen-Binde für Aufsehen gesorgt hatte.