Hamburg. Beim Europacup-Ranglistenturnier bezwingen die Hockeydamen Minsk und Surbiton. UHC-Cheftrainer Persoon lobte die junge Amy Costello.

In allzu lautes Triumphgeheul wollte Amy Costello nicht ausbrechen. Eine Schottin, die den englischen Hockeymeister Surbiton HC mit zwei Strafeckentoren besiegt – das könnte in der auch an sportlicher Rivalität reichen Geschichte der beiden Nationen aus dem Vereinigten Königreich eine hübsche Randnotiz abgeben.

Aber die neue Abwehrchefin des Uhlenhorster HC hat einige Jahre in England für East Grinstead gespielt und deshalb keinerlei negative Gefühle für das Nachbarland. „Es ist aber immer schön, seinem Club mit Toren zum Sieg zu verhelfen“, sagte sie nach dem 2:0-Erfolg am Sonntagmittag, mit dem die „Uhlen“ das Europacup-Ranglistenturnier auf der eigenen Anlage am Wesselblek gewannen.

Hockey: Präsidentin des Europaverbands EHF reiste an

Einen Pokal geschweige denn eine Siegprämie hatte Mareike Fleuren nicht im Gepäck. Die niederländische Präsidentin des Europaverbands EHF war dennoch extra angereist, um dem UHC ihren Dank zu übermitteln. Dank dafür, das nach der Absage des irischen Champions Pegasus HC zu einem Dreierturnier geschrumpfte Event überhaupt ausgerichtet zu haben.

Schließlich waren die Hamburgerinnen und ihre Gäste aus England und Belarus – den HC Minsk hatte der UHC im Halbfinale am Sonnabend nach Toren von Lilli Kreusler und Sofie Stomps 2:1 besiegt – Leidtragende der Corona-Krise gewesen. Weil das Finalturnier der Euro Hockey League (EHL) über Ostern von acht auf vier Starter reduziert werden musste, war zur Ermittlung der für die Verteilung der Startplätze der kommenden Jahre nötigen Rangliste das nun ausgetragene Platzierungsturnier anberaumt worden.

Johannes Persoon konnte sein Team testen

Der neue UHC-Cheftrainer Johannes Persoon war für die Möglichkeit, sein stark verjüngtes Team in einem internationalen Wettkampf zu testen, dennoch dankbar. „Solche Spiele sind eine schöne Abwechslung zum Bundesliga-Alltag“, sagte der Coach, der sich über eine deutliche Leistungssteigerung seines Teams innerhalb der 24 Stunden freute.

„Wir können solche Erfahrungen sehr gut gebrauchen, um uns weiterzuentwickeln“, sagte Nationalspielerin Amelie Wortmann, die nach vier Wochen Krankheitspause erstmals seit den Olympischen Spielen mitwirkte – und zugab, die Namen einiger aus der Jugend nachgerückter Talente erst im Abschlusstraining gelernt zu haben.

Hockey: Amy Costello hochgelobt

Amy Costello hat sich mit ihrer Präsenz in der Abwehr und als Eckenschützin dagegen längst einen Namen gemacht. „Sie bringt sehr viel Ruhe und Erfahrung ein“, lobte Persoon, was ein weiterer Beleg für die Unerfahrenheit seines Teams war. Schließlich ist die Schottin erst 23 – aber hinter Wortmann und Torhüterin Noelle Rother (beide 25) drittälteste Spielerin im Aufgebot.