Hamburg. Mit 3:2 konnte sich das Team des Hamburger Bundestrainers Kais al Saadi über den Einzug ins Finale freuen. Ein verdienter Sieg.

Die Hoffnung auf den ersten internationalen Titel seit dem EM-Gewinn 2013 lebt. Die deutschen Hockeyherren haben am Donnerstagabend erstmals seit dem Bronzespiel bei Olympia 2016 wieder ein Entscheidungsspiel gewonnen. Im Halbfinale der EM in Amsterdam (Niederlande) schlug die Auswahl des Hamburger Bundestrainers Kais al Saadi England mit 3:2 (3:1, 0:0, 0:0, 0:1) und zog ins Finale ein, das am Sonnabend um 12.30 Uhr ausgetragen wird. Letztmals hatten die „Honamas“ 2015 in einem EM-Endspiel gestanden. Den Gegner ermittelten nach Redaktionsschluss Welt- und Europameister Belgien und Gastgeber Niederlande.

Eine bessere Reaktion hätten die Deutschen kaum zeigen können. Zwei Tage nach dem Defensivdesaster beim 6:5 zum Vorrundenabschluss gegen Frankreich gingen sie gegen die Engländer, die die Gruppe A vor Belgien gewonnen hatten, zupackend in der Abwehr und spielfreudig in der Offensive zu Werke.

Abwehr der Hockeyherren blieb stark

Im ersten Viertel erarbeiteten sie sich Torchancen im Minutentakt, zeigten sich aber vor allem bei der Verwertung der Strafecken deutlich verbessert. Abwehrchef Martin Häner (Berliner HC) verwandelte die erste nach nicht einmal einer Minute. Sein Clubkollege Martin Zwicker sorgte nach Englands Ausgleich durch Adam Dixon (4., Ecke) per Eckennachschuss (9.) für die erneute Führung, die der für HC Pinoké in den Niederlanden aktive Krefelder Niklas Wellen mit einem schulmäßig abgeschlossenen Solo (13.) von der Mittellinie ausbaute.

Lesen Sie auch:

In der zweiten Halbzeit versuchten die Engländer, den Druck zu erhöhen, konnten sich aber gegen die leidenschaftlich verteidigende deutsche Abwehr, hinter der der junge Mannheimer Stammtorhüter Alexander Stadler (21) in seinem erst neunten Länderspiel mit mehreren Klasseparaden und einer sicheren Ausstrahlung überzeugte, zu selten durchsetzen. Zwei Minuten vor Abpfiff schoss Sam Ward in Überzahl – Torhüter Oliver Payne war für einen elften Feldspieler vom Feld gegangen – zwar noch das Anschlusstor, am Ende jubelten jedoch die Deutschen. „Wir haben uns diesen Sieg absolut verdient, weil wir in der Abwehr heute wirklich sensationell gearbeitet haben“, sagte Mittelfeldspieler Zwicker.