Hamburg. Die deutschen Damen starten in Amsterdam am Sonntag gegen Belgien ins Turnier. Was Xavier Reckinger über das Singen der Hymne denkt.

Dass es ein besonderer Moment für ihn sein wird, daraus macht Xavier Reckinger kein Geheimnis. Wenn vor dem ersten Gruppenspiel bei der Feldhockey-EM in Amsterdam (Niederlande) am Sonntag (12.45 Uhr/sportschau.de) gegen Belgien die Hymnen erklingen, dann wird der Bundestrainer der deutschen Damen bei beiden mitsingen. „Für mich gehört es zur Pflicht, dass ich als Mitglied des deutschen Teams die deutsche Hymne singe. Das Gleiche gilt für die Hymne meines Heimatlandes. Für mich ist das Mitsingen auch ein Ritual, um ins Spiel zu finden“, sagt der 37 Jahre alte Belgier.

Seit Herbst 2017, als er Jamilon Mülders nachfolgte, ist Reckinger als erster Ausländer in der Geschichte des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) für ein Nationalteam verantwortlich. Die Entwicklung der „Danas“ ist seitdem durchaus ansprechend. Dem bitteren WM-Viertelfinalaus 2018 folgte ein Jahr später bei der EM in Antwerpen (Belgien) der Finaleinzug. Den Titel musste die DHB-Auswahl zwar Weltmeister Niederlande überlassen, dennoch gilt die deutsche Mannschaft mittlerweile im Welthockey als das Team, das den übermächtigen „Oranjes“ am ehesten gefährlich werden könnte.

EM als Vorbereitung auf Olympia

„Es wird ja schon länger gemutmaßt, dass das deutsche Hockey näher an die Niederlande herangerückt ist. Ob wir die größten Herausforderer sind, müssen wir aber noch beweisen. Wir werden sie irgendwann besiegen. Wann, das liegt an uns“, sagt Reckinger.

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Die EM gilt in diesem Jahr als Vorbereitungsturnier auf die Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August), es geht allerdings auch um die Qualifikation für die WM 2022, für die bei den Damen die Gastgeber Niederlande und Spanien sowie die weiteren drei besten EM-Teilnehmer und bei den Herren die Top fünf startberechtigt sind. Die deutschen Damen treffen in der Gruppenphase nach Belgien noch auf England (Mo., 17 Uhr) und Italien (Mi., 14.45 Uhr).

Deutsche Hockeyherren starteten in Gruppenphase

Die deutschen Herren starteten bereits am Freitagabend in die Gruppenphase. Gegen den unbequemen Außenseiter Wales gelang ein 8:1 (2:0, 2:1, 1:0, 3:0)-Erfolg, zu dem Constantin Staib vom Hamburger Polo Club (12./59.), die Mülheimer Niklas Bosserhoff (15.), Lukas Windfeder (24., Strafecke) und Timm Herzbruch (60., Siebenmeter), Paul-Philipp Kaufmann vom TSV Mannheim (18.), der Krefelder Niklas Wellen (43.) und Christopher Rühr von RW Köln (58.) die Tore beisteuerten. Am Sonntag (15 Uhr) geht es gegen den Erzrivalen Niederlande mutmaßlich um den Gruppensieg, letzter Vorrundengegner ist am Dienstag (14.45 Uhr) Frankreich.