Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Mittwoch, den 22. Januar 2020:

Czyborra wandelt auf Gosens' Spuren

Der deutsche Profi Lennart Czyborra wechselt mit sofortiger Wirkung vom niederländischen Club Heracles Almelo zum Champions-League-Teilnehmer Atalanta Bergamo. Das teilten die Italiener am Mittwoch mit. Der 20-jährige Linksverteidiger erhält einen Vertrag bis 2024. Nach Angaben der „Bild“-Zeitung liegt die Ablösesumme bei fünf Millionen Euro, knapp eine Million bekommt Ex-Club Schalke 04. Czyborra stammt aus Berlin und spielte unter anderem beim 1. FC Union, bei Hertha BSC und Energie Cottbus, bevor er im Sommer 2018 nach Almelo wechselte.

Im Deutschen Fußball-Bund durchlief er die Auswahlmannschaften U18, U19 und U20. Czyborra sehe sein Engagement in dem norditalienischen Club der Serie A als Herausforderung, schrieb der Verein im Internet. „Dank der Leute hier bin ich in kurzer Zeit ein besserer Fußballer geworden“, sagte Czyborra auf der Heracles-Website. Der Verteidiger wählte damit einen ähnlichen Weg wie sein neuer Teamkollege Robin Gosens, der ebenfalls über Almelo nach Bergamo kam.

Düsseldorf beendet Baker-Leihe vorzeitig

Der abstiegsbedrohte Bundesligist Fortuna Düsseldorf und Leihspieler Lewis Baker (24) haben sich endgültig getrennt. Wie die Rheinländer am Mittwoch mitteilten, kehrt der Engländer mit sofortiger Wirkung zu seinem Stammverein FC Chelsea zurück. Bereits seit Anfang Januar standen die Zeichen auf Trennung, nachdem sich Baker vor dem Abflug ins Trainingslager nach Marbella krank gemeldet hatte.

Schon beim letzten Training im vergangenen Jahr hatte Baker unentschuldigt gefehlt. In der Hinrunde absolvierte er nur drei Ligaspiele über 90 Minuten und erfüllte die Erwartungen nicht.

Nach Sperre: Platini kehrt ins Fußballgeschäft zurück

Der frühere UEFA-Präsident Michel Platini kehrt nach dem Ende seiner vierjährigen Sperre in den Fußball zurück. Der Europameister von 1984 wird bei der internationalen Spielergewerkschaft Fifpro persönlicher Berater von Präsident Philippe Piat, der sich auch vorstellen kann, dass Platini irgendwann seine Nachfolge antritt. „Für die Präsidentschaft wird sich zeigen, was die Zukunft bringt“, sagte Piat der „L'Equipe“.

Platini war von der FIFA-Ethikkommission 2015 zunächst für acht Jahre für alle Fußball-Aktivitäten gesperrt worden. Die Strafe wurde später auf vier Jahre reduziert. Grund war eine dubiose Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken, die er 2011 von FIFA-Boss Joseph Blatter erhalten hatte. Laut Blatter und Platini handelte es sich um eine verspätete Honorarzahlung für Platinis FIFA-Arbeit in den Jahren 1998 bis 2002.

Der frühere Weltklassespieler hatte zuletzt bereits angekündigt, dass er in den Fußball zurückkehren wolle. Piat und Platini kennen sich seit 1972. Der aktuelle Fifpro-Präsident ist noch für zwei Jahre gewählt, danach will er nicht mehr antreten.

Real-Stürmer Mariano Opfer eines Straßenüberfalls

Mariano Díaz (26) vom spanischen Rekordmeister Real Madrid und seine Ehefrau sind bei einem Überfall beim Einkaufen mit dem Schrecken davongekommen. Bei einer Shoppingtour in der Madrider Nobelmeile Serrano sei das Paar von einem Unbekannten überrascht worden, der ihnen die Einkaufstüten mit Gewalt entrissen habe, berichteten die Zeitung „ABC“ und andere Medien am Mittwoch.

Der Räuber sei zunächst mit den Tüten davongelaufen. Da er aber von zwei Augenzeugen verfolgt worden sei, habe er seine Beute irgendwann fallengelassen, um leichter weglaufen zu können.

Angst vor Virus: Olympia-Qualifikation nicht in Wuhan

Der asiatische Fußballverband hat auf die Coronavirus-Fälle in China reagiert und Frauen-Qualifikationsspiele für Olympia von Wuhan nach Nanjing verlegt. An den Spielterminen hat sich nichts geändert, die Partien finden vom 3. bis 9. Februar statt.

Die bisherigen Fälle der Lungenkrankheit konnten mit der zentralchinesischen Elf-Millionen-Einwohner-Metropole Wuhan in Verbindung gebracht werden. Die chinesischen Behörden rieten den Menschen dort bereits, öffentliche Ansammlungen zu meiden.

Bei dem Qualifikationsturnier spielen die Frauenteams von China, Australien, Taiwan und Thailand. Die zwei Erstplatzierten kommen weiter. Im März folgt eine Playoffrunde, aus der zwei asiatische Nationen das Ticket für die Spiele in Tokio lösen können. Der chinesische Fußballverband hatte die räumliche Verlegung vorgeschlagen.

Dresdens Toptorjäger Koné wechselt nach Frankreich

Angreifer Moussa Koné verlässt Dynamo Dresden und wechselt zum französischen Erstligisten Olympique Nîmes. Dort unterschrieb der Senegalese einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023. Das gab der Vorletzte der Ligue 1, bei dem auch der Ex-Dresdner Haris Duljevic seit Sommer unter Vertrag steht, am Mittwoch bekannt.

Koné war im Januar 2018 vom FC Zürich nach Dresden gewechselt, wo er sich in nur zwei Jahren zum Zweitliga-Rekordtorschützen entwickelte. In 59 Zweitliga-Partien erzielte der 23-Jährige 22 Tore für die Sachsen. Beim Zweitliga-Schlusslicht hatte der Stürmer noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022, der jedoch nicht für die 3. Liga galt.

Bayern leihen U-20-Nationalspieler Kühn aus

U-20-Nationalspieler Nicolas Kühn wechselt für ein halbes Jahr von Ajax Amsterdam zum FC Bayern München. Wie der deutsche Rekordmeister am Mittwoch mitteilte, ist der offensive Mittelfeldspieler für die Drittliga-Mannschaft des FC Bayern vorgesehen. Sein Vertrag in den Niederlanden läuft noch bis Mitte 2021. Bereits am Mittwoch trainierte er in München.

„Wir verfolgen den Weg von Nicolas schon seit ein paar Jahren und freuen uns, dass er nun für ein halbes Jahr das Bayern-Trikot tragen wird. Diese Ausleihe ist für alle Seiten eine sehr interessante Geschichte“, sagte Jochen Sauer, Leiter des FC Bayern Campus. Kühn spielte bislang mit der zweiten Ajax-Mannschaft in der zweiten niederländischen Liga. Er möchte nun Erfahrungen im deutschen Profi-Fußball sammeln.

Nach Jugendstationen beim FC St. Pauli, bei Hannover 96 und RB Leipzig wechselte Kühn im Winter vor zwei Jahren nach Amsterdam. Bei den Bayern-Amateuren kommt es nun zum Wiedersehen mit Coach Sebastian Hoeneß, der ihn in der Leipziger Jugend trainierte.

Höwedes-Transfer wird zur Hängepartie

Der Wechsel des 2014er-Weltmeisters Benedikt Höwedes (31) von Lokomotive Moskau zum Bundesligisten 1. FC Köln ist ins Stocken geraten. „Wir haben nach wie vor Interesse, Benedikt kann sich das auch sehr gut vorstellen“, sagte der Kölner Sport-Geschäftsführer Horst Heldt am Mittwoch. „Aber verschiedene Haltungen erschweren das, es ist nicht abzusehen, dass es zu einem Ende kommt.“

Dementsprechend sei der Stand der Verhandlungen unverändert. „Wir müssen uns in Geduld üben“, sagte Heldt, der sich aber auch nicht ewig hinhalten lassen will: „Irgendwann ist es auch mal überreizt und wir brauchen Klarheit.“

FC Bayern macht Odriozola-Transfer perfekt

Bayern München ist auf der Suche nach einem Rechtsverteidiger fündig geworden. Der deutsche Rekordmeister bestätigte am Mittwoch die bereits erwartete Verpflichtung des Spaniers Álvaro Odriozola von Real Madrid. Der 24-Jährige wird bis zum Sommer von den Königlichen ausgeliehen, zu einer Kaufoption machte der FC Bayern keine Angaben.

„Nach internen Gesprächen haben wir beschlossen, dem Wunsch unseres Cheftrainers Hansi Flick nach Verstärkung für die Defensive zu entsprechen, und uns gemeinsam für Álvaro Odriozola entschieden. Wir freuen uns sehr über die Verpflichtung“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Nationalspieler Odriozola war 2018 von Real Sociedad San Sebastián zu Real Madrid gekommen, das damals gut 30 Millionen Euro Ablöse gezahlt haben soll. Er kam bei Real allerdings an seinem Konkurrenten Dani Carvajal (früher Bayer Leverkusen) nicht vorbei und daher in dieser Saison lediglich auf fünf Pflichtspiele. Odriozola zählte 2018 zum WM-Kader Spaniens.

Leipzig holt Torwarttalent Martínez

RB Leipzig verpflichtet zum 1. Juli den Torhüter Josep Martínez. Der 21 Jahre alte Schlussmann wechselt zur kommenden Saison vom spanischen Zweitligisten UD Las Palmas zu den Sachsen. Bei RB unterschrieb Martínez einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024. „Josep Martínez ist ein junger, hoch veranlagter Spieler und eines der großen spanischen Torwarttalente. Er passt mit seiner Art, wie er die Torhüterposition interpretiert, sehr gut zu uns und unserem Spiel“, sagte RB-Sportdirektor Markus Krösche am Mittwoch in einer Pressemitteilung des Vereins.

In Leipzig dürfte Martínez, der im Juli 2017 vom Nachwuchs des FC Barcelona zu Las Palmas gewechselt war, zunächst die Rolle als zweiter Torhüter hinter Peter Gulacsi einnehmen. Ersatzmann Yvon Mvogo ist mit seiner Reservistenrolle bei RB nicht glücklich und möchte den Verein verlassen.

U-21-Coach Kuntz übernimmt weitere Aufgaben

U-21-Nationaltrainer Stefan Kuntz soll sich beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) auch um die Ausbildung der Juniorenstürmer kümmern. Beim Winter-Camp der U-16- und U-17-Mannschaft in La Manga absolvierte der frühere Torjäger nach Informationen der „Sport-Bild“ bereits ein Spezialtraining mit den Offensivspielern.

„Als DFB gehen wir mit unseren U-Nationalmannschaften voran und binden ein spezielles Stürmertraining in den Länderspielphasen immer mal wieder ein“, sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff. Ziel sei es, in Deutschland wieder Topstürmer auszubilden.

Bei der Idee mit der speziellen Ausbildung spielten demnach auch die guten Erfahrungen mit Weltmeister Miroslav Klose eine Rolle, der bei Bundestrainer Joachim Löw zeitweise als Stürmertrainer im Einsatz war. Bei der nächsten Länderspielphase im März soll es wieder Spezialeinheiten geben.

Beierlorzer: Darum passt Mainz besser als Köln

Trainer Achim Beierlorzer fühlt sich beim FSV Mainz 05 besser aufgehoben als zuvor beim Bundesligarivalen 1. FC Köln. „Das würde ich sagen, ja“, antwortete der Coach in der "Sport-Bild" auf die Frage, ob Mainz besser zu ihm passt als Köln: „Der mutige Fußball, den Mainz spielen lassen will, passt zu meiner Philosophie. Ich glaube, dass in Mainz auch ein bisschen mehr Ruhe im Verein herrscht.“

Beierlorzer hatte beim FSV im November des vergangenen Jahres den erfolglosen Sandro Schwarz beerbt. Nur neun Tage zuvor war der 52-Jährige in Köln entlassen worden. Beim FSV holte Beierlorzer in sieben Partien neun Punkte, die zurückliegenden beiden Spiele wurden verloren. Die Rheinhessen liegen auf dem viertletzten Platz, in den kommenden Begegnungen geht es gegen die Spitzenteams Borussia Mönchengladbach und Bayern München.

Gressel wechselt von Atlanta nach Washington

Der deutsche Mittelfeldspieler Julian Gressel und Atlanta United aus der nordamerikanischen Fußball-Profiliga MLS gehen nach drei Jahren und dem Gewinn der Meisterschaft 2018 getrennte Wege. Der 26-Jährige wechselt zur kommenden Saison in die US-Hauptstadt Washington zum Ligarivalen D.C. United. Beide Clubs gaben den Trade am Dienstag bekannt. Zuletzt wurde Gressel auch mit Zweitligist Dynamo Dresden in Verbindung gebracht.

Der gebürtige Mittelfranke spielte 118-mal für Atlanta, er erzielte 20 Tore und bereitete 36 Treffer vor. 2017 wurde er zum besten Liga-Neuling gewählt. Dennoch gab es zuletzt einige Spannungen zwischen Spieler und Verein.

„Ich habe drei Jahre eine Menge Dinge getan, ohne jemals Ansprüche zu stellen. Und jetzt einfach nur irgendwie abgestoßen zu werden, fühlt sich nicht wirklich toll an. Je länger es dauert, desto wütender und enttäuschter werde ich“, sagte Gressel im November dem Portal "The Athletic". Der Club soll ihm zwar eine Vertragsverlängerung, aber keine Aufbesserung seines Jahresgehalts von 120.000 Euro geboten haben.

Barcelona hat Aubameyang auf dem Wunschzettel

Der spanische Fußballmeister FC Barcelona könnte seinen Kader in der Wintertransferperiode noch einmal in vorderster Front aufrüsten. „Wir überlegen es. Wir reden darüber, aber wir müssen noch ein bisschen darüber nachdenken. Es ist kein Problem, das mich zu sehr beunruhigt“, sagte der neue Barça-Trainer Quique Setién vor dem Pokalspiel am Mittwoch bei Drittligist UD Ibiza.

Laut übereinstimmenden Medienberichten soll der frühere Dortmunder Bundesliga-Torschützenkönig Pierre-Emerick Aubameyang vom FC Arsenal (30/Vertrag bis 2021) ein Kandidat für eine Leihe sein. Um den schillernden Gabuner ranken sich seit Wochen Wechselgerüchte, Anfang Januar hatte der Paradiesvogel aber erklärt, er sei „zu 100 Prozent“ beim FC Arsenal.

Der Uruguayer Luis Suárez steht Barcelona nach einer Außenmeniskusverletzung voraussichtlich frühestens im Mai wieder zur Verfügung. Der Ex-Dortmunder Ousmane Dembélé fehlt bereits seit November, der Franzose hat aber kürzlich das Training wieder aufgenommen. Als erfahrene Angreifer konnte Barcelona zuletzt nur Weltfußballer Lionel Messi und den französischen Weltmeister Antoine Griezmann aufbieten.

Arsenal rettet Punkt im Londoner Derby

Der FC Arsenal muss in der englischen Premier League weiter auf einen Befreiungsschlag warten, bewies aber im Londoner Derby beim FC Chelsea große Moral. Die Mannschaft von Teammanager Mikel Arteta rettete in Unterzahl ein 2:2 (0:1), hat aber nur eins der vergangenen acht Ligaspiele gewonnen. In der Tabelle belegen die Gunners, bei denen Mesut Özil, Bernd Leno und Shkodran Mustafi von Beginn an spielten, Platz zehn.

Jorginho erzielte das 1:0 für die Gastgeber in der 28. Minute per Foulelfmeter. Zuvor hatte Mustafi einen verunglückten Rückpass auf Leno gespielt, der von Tammy Abraham erlaufen wurde. David Luiz foulte bei einer anschließenden Rettungsaktion seinen Gegenspieler im Strafraum und sah sogar noch die Rote Karte.

Nach der Pause nutzte Arsenal, das über weite Strecken unterlegen war, dann selbst einen Patzer aus, als Gabriel Martinelli ein 70-Meter-Solo zum 1:1 abschloss. César Azpilicueta (84.) brachte dann die Gastgeber erneut auf die Siegerstraße, ehe Héctor Bellerín nur drei Minuten später erneut ausglich.

Man City verkürzt Rückstand – Everton verspielt Sieg

Zuvor hatte Titelverteidiger Manchester City seinen großen Rückstand auf den Tabellenführer FC Liverpool zumindest vorübergehend ein bisschen verkürzt. Die Mannschaft von Teammanager Pep Guardiola gewann dank eines Treffers von Sergio Agüero 1:0 (0:0) bei Sheffield United.

Teammanager Jürgen Klopp tritt mit dem Champions-League-Sieger Liverpool, der 13 Punkte Vorsprung und zwei Spiele weniger absolviert hat, am Donnerstag bei den Wolverhampton Wanderers an.

Der ehemalige Leipziger Trainer Ralph Hasenhüttl gewann mit dem FC Southampton 2:0 (1:0) bei Crystal Palace und entfernt sich immer weiter aus dem Tabellenkeller. Nach dem dritten Sieg aus den vergangenen vier Spielen liegt Southampton acht Zähler vor den Abstiegsrängen. Ex-Bayern-Trainer Carlo Ancelotti verspielte mit dem FC Everton einen sicher geglaubten Sieg. Gegen Newcastle United führte sein Team bis zur vierten Minute der Nachspielzeit 2:0, ehe Florian Lejeune innerhalb von 102 Sekunden zweimal für die Gäste traf.