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BVB verhängt 46 Stadionverbote gegen Hertha-Fans

Borussia Dortmund hat mit Stadionverboten gegen 46 Anhänger von Hertha BSC auf die Ausschreitungen rund um das Bundesliga-Spiel gegen die Berliner am 27. Oktober 2018 reagiert. Neun der bundesweit gültigen Stadionausschlüsse wurden zur Bewährung ausgesetzt. Die Strafen gelten für eine Dauer zwischen zwölf und 36 Monaten. Damals waren Polizisten und Hertha-Anhänger unrühmlich aufeinander losgegangen. Die Berliner Fans setzten dabei Eisenstangen ein und demolierten später mehrere Sanitäranlagen.

Bochum trennt sich von Trainer Dutt

Zweitligist VfL Bochum hat sich mit sofortiger Wirkung von seinem Trainer Robin Dutt getrennt. Dies gaben die Westfalen am Montagnachmittag bekannt. In der Mitteilung hieß es: „Diese Entscheidung ist das Ergebnis intensiver Gespräche und Analysen, die nach dem 3:3 gegen den SV Wehen Wiesbaden stattfanden.“

Robin Dutt ist nicht länger Trainer des VfL Bochum.
Robin Dutt ist nicht länger Trainer des VfL Bochum. © Imago/eu-images

Am Sonnabend hatten die Westfalen zwar nach einem 0:3-Rückstand zur Halbzeit noch ein 3:3 gegen den Aufsteiger erkämpft, trotzdem hatte der 54-Jährige Zweifel geäußert, ob er noch der richtige Chefcoach für den VfL sei. „Es hilft nichts, mit einem angezählten Trainer weiterzumachen“, hatte Dutt auf der Pressekonferenz betont.

Wie der VfL mitteilte, habe Dutt am Montagmorgen für ein Gespräch mit dem Präsidium nicht zur Verfügung gestanden. „Im Gesamtzusammenhang kommt der VfL zu dem Ergebnis, dass die Mannschaft dem Trainer nach den Vorgängen des Wochenendes und seinem öffentlichen Statement nicht mehr weiterhin vorbehaltlos gefolgt wäre. An dem Punkt ist der VfL zu der Überzeugung gekommen, dass das Team einen neuen Impuls braucht“, hieß es in der Erklärung des Traditionsvereins weiter.

Dutt, langjähriger Bundesliga-Trainer des SC Freiburg, von Bayer Leverkusen und von Werder Bremen sowie Ex-Sportdirektor im Deutschen Fußball-Bund (DFB), war seit dem 12. Februar 2018 bei den Bochumern tätig gewesen.

Kind attackiert DFL nach Ende des 50+1-Streits bei 96

Hannovers Hauptgesellschafter Martin Kind hat die Einigung in dem vereinsinternen Streit um die 50+1-Regel mit einer massiven Kritik an der DFL verbunden. „Die DFL ist ein Kartell“, sagte er. Konkret attackierte der Geschäftsführer von Hannovers ausgegliederter Profifußball-Gesellschaft die DFL in zwei Punkten. „Die Lizenzierung gehört nicht zur DFL“, forderte Kind. „Damit sind alle Wettbewerber über unsere Verhältnisse informiert. Die Lizenzierung muss bei einer neutralen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft positioniert werden.“

Noch mehr störte den 75-Jährigen das Verfahren des Ständigen Schiedsgerichts der Lizenzligen, über das er eine Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regel erreichen wollte. „Dieses Schiedsgericht ist ein Schiedsgericht der DFL und hat nicht die Kraft, um eigene Entscheidungen zu treffen“, sagte Kind. „Ein Schiedsgericht soll aber Recht sprechen und keine sportpolitischen Entscheidung treffen.“

Die nur in Deutschland geltende 50+1-Regel soll sicherstellen, dass Vereine auch dann die Entscheidungsgewalt über ihre Profiabteilungen behalten, wenn sie diese in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert haben. Bei Hannover 96 haben sich der eingetragene Mutterverein und die ausgegliederte Profifußball-Gesellschaft nach langen Verhandlungen darauf geeinigt, den von Kind forcierten Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regel wieder zurückzuziehen.

Perfekt: Bas Dost kommt zur Eintracht

Die Hängepartie ist zu Ende: Eintracht Frankfurt hat nach tagelangem Transfer-Hickhack seinen Wunschstürmer Bas Dost verpflichtet. Der 30 Jahre alte Niederländer kommt vom portugiesischen Spitzenclub Sporting Lissabon an den Main und unterschreibt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022. Als Ablösesumme waren zuletzt knapp zehn Millionen Euro Im Gespräch.

„Uns war es nach dem Abgang von Sebastien Haller wichtig, einen adäquaten Ersatz zu finden, der bestenfalls sogar schon über große Erfahrung verfügt und gleich in der Lage ist zu helfen“, sagte der Frankfurter Sportvorstand Fredi Bobic am Montag. „Bas erfüllt dieses Format und kennt die Bundesliga. Er ist mit seiner Statur und Treffsicherheit ein wichtiger Baustein in unserem Kader.“

Die neue Nummer neun der Eintracht: Stürmer Bas Dost.
Die neue Nummer neun der Eintracht: Stürmer Bas Dost. © imago / Hartenfelser

Zuvor war fraglich, ob Dost von Lissabon zu den Hessen wechselt. Die Portugiesen hatten am vergangenen Dienstag mitgeteilt, dass „überraschende und kurzfristige Forderungen vonseiten des Spielers die Umsetzung des Transfers verhindern“. Die Seite des Spielers dementierte.

In der Bundesliga war Dost zwischen 2012 und 2016 für den VfL Wolfsburg aktiv. Für die Niedersachsen erzielte er in 85 Bundesligapartien 36 Tore. „Ich bin froh, hier zu sein, und freue mich auf die Zeit bei Eintracht Frankfurt. Ich bin ein Stürmer, der es liebt, Tore zu schießen“, äußerte Dost.

PSG länger ohne Mbappe und Cavani

Trainer Thomas Tuchel gehen beim französischen Serienmeister Paris St. Germain allmählich die Offensivkräfte aus. Wie der Club am Montag mitteilte, verletzten sich sowohl Kylian Mbappe als auch Edinson Cavani beim Heimsieg gegen den FC Toulouse (4:0) am Sonntag und fallen mehrere Wochen aus.

Der 20-jährige Mbappe zog sich eine Oberschenkelverletzung zu und fehlt rund vier Wochen. Damit verpasst der Weltmeister wohl die nächsten zwei Ligaspiele und voraussichtlich auch den Champions-League-Auftakt. Cavani (32) verletzte sich an der Hüfte und muss wohl drei Wochen aussetzen.

Gegen Toulouse hatte Tuchel bereits auf den angeschlagenen Nationalspieler Julian Draxler verzichten müssen, auch Thilo Kehrer musste passen.

Dirk Schuster neuer Trainer in Aue

Dirk Schuster wird wie erwartet der neue Trainer des Fußball-Zweitligisten Erzgebirge Aue. Der 51-Jährige, der im Februar beim Ligarivalen Darmstadt 98 freigestellt worden war, wurde vom Verein auf Twitter mit „Glück auf“ und „Willkommen im Schacht“ begrüßt. Am Montagnachmittag soll Schuster, der Sascha Franz als Co-Trainer mitbringt, in einer Pressekonferenz vorgestellt werden.

Dirk Schuster heuert im Erzgebirge an.
Dirk Schuster heuert im Erzgebirge an. © Imago/Eibner

Aue hatte sich vor einer Woche völlig überraschend von Trainer Daniel Meyer getrennt, die Hintergründe blieben weitestgehend unklar. Sportlich liegen die Veilchen mit sieben Punkten aus vier Spielen voll im Soll. Der bisherige Assistenzcoach Marc Hensel hatte das Team als Interimslösung beim 0:0 gegen Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart am Freitag betreut.

Mihajlovic trotz Leukämie auf Bologna-Bank

Trainer Sinisa Mihajlovic vom italienischen Erstligisten FC Bologna hat am Sonntagabend für einen Gänsehautmoment gesorgt. Der 50-jährige Serbe kehrte trotz seiner Krebserkrankung zum Saisonstart der Serie A im Auswärtsspiel seines Clubs bei Hellas Verona (1:1) überraschend auf die Trainerbank zurück.

Bolognas Trainer Sinisa Mihajlovic beim Spiel gegen Hellas.
Bolognas Trainer Sinisa Mihajlovic beim Spiel gegen Hellas. © Imago/Gribaudi/ImagePhoto

Mihajlovic, der sich wegen Leukämie seit Juli in Behandlung befindet und bei Bologna von seinem Amt freigestellt ist, hatte sich grünes Licht von seinen Ärzten geben lassen. Der von seiner Krankheit gezeichnete Coach wurde bei seinem Comeback im Bentegodi-Stadion, über das auch seine Spieler im Vorfeld nicht informiert waren, von den Fans beider Mannschaft euphorisch gefeiert.

Mihajlovic hatte bei einer Pressekonferenz am 13. Juli erklärt, dass er an Leukämie erkrankt sei und sich einer Behandlung unterziehen müsse. Sportdirektor Walter Sabatini betonte nun, dass Mihajlovic weiterhin Bolognas Trainer bleibe. „Wir sind seine Familie“, sagte er.

Boateng wieder im Bayern-Training

Jérôme Boateng ist beim FC Bayern wieder ins Training eingestiegen. Wie die Münchner mitteilten, stand der 30 Jahre alte Innenverteidiger am Montag auf dem Platz. Boateng hatte am Wochenende beim 3:0 gegen den FC Schalke 04 krankheitsbedingt passen müssen. Nun absolvierte er eine gut einstündige Einheit mit verschiedenen Fitness- und Koordinationsübungen. Seine Teamkollegen hatten trainingsfrei.

Die Zukunft des Verteidigers beim deutschen Rekordmeister ist weiter offiziell nicht geklärt. Wenn Boateng den Verein „verlassen möchte, dann muss er uns das mitteilen, dann werden wir uns damit befassen“, hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in der vergangenen Woche gesagt. „Die grundsätzliche Aussage muss von ihm kommen.“ Boateng ist beim FC Bayern vertraglich noch bis zum 30. Juni 2021 gebunden.

CFC-Insolvenzverwalter kritisiert Problemfans

Insolvenzverwalter Klaus Siemon vom Drittligisten Chemnitzer FC hat die jüngsten rassistischen und antisemitischen Beleidigungen einiger CFC-Fans scharf kritisiert. „Dies sind unglaubliche, unfaire Entgleisungen gegen das eigene Team. Die Fanszene, die versucht, dies zu relativieren, hat total versagt“, sagte der 60-Jährige im Interview mit dem kicker.

Beim Auswärtsspiel am Sonnabend bei Bayern München II (2:2) waren von Teilen der Chemnitzer Fans Sprechchöre wie „Thomas Sobotzik, du Judensau“ oder „Daniel Frahn ist wenigstens kein Neger“ zu hören gewesen. Der Sportliche Leiter Sobotzik kämpft seit Monaten gegen die rassistischen Kräfte im Verein an, Ex-Kapitän Frahn wurde wegen seiner angeblichen Nähe zu rechtsextremen Fan-Gruppierungen suspendiert. Die Mannschaft verzichtete auf den sonst üblichen Gang vor die Anhänger, der Klub bezeichnete die Äußerungen in einer Pressemitteilung als „widerlich“ und kündigte rechtliche Schritte an. Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will in der Sache ermitteln.

„Natürlich geben mir all diese Ereignisse zu denken“, sagte Siemon. Auch er sei „zum Ziel des Hasses in der Südkurve“ geworden. Doch den Kampf für mehr Toleranz will die Klubführung nicht aufgeben. „Wir - und da meine ich das sportliche Führungsteam um Geschäftsführer Thomas Sobotzik, Chefcoach David Bergner, Co-Trainer Sreto Ristic und meine Person sowie die Gesellschafter - sind mit dem klaren Auftrag angetreten: Die GmbH ist ein Bollwerk gegen Rechtsradikalismus“, sagte Siemon: „Dafür stehen und kämpfen wir. Gerade deshalb werden wir bekämpft!“

Klopp kündigt ein Sabbatjahr an

Jürgen Klopp plant nach dem Ende seiner Amtszeit beim FC Liverpool eine Auszeit ein. „Davon muss man ausgehen“, antwortete der Coach des Champions-League-Siegers in einem „Kicker“-Interview auf die Frage, ob er erst einmal eine Pause einlege, wenn sein Vertrag in Liverpool ende. Der aktuelle Kontrakt des 52-Jährigen läuft noch bis zum 30. Juni 2022.

Kann nur ganz oder gar nicht: Liverpools deutscher Trainer Jürgen Klopp.
Kann nur ganz oder gar nicht: Liverpools deutscher Trainer Jürgen Klopp. © Imago/Action Plus

Zuletzt hatte Klopps Berater Marc Kosicke bestätigt, dass Liverpool mit Klopp gerne verlängern wolle. Er habe „absolut genug Energie für das, was ich mache“, sagte Klopp dem „Kicker“ (Montag). „Ich habe nur ein Problem: "Ein bisschen" kann ich nicht. Ich kann nur "ganz oder gar nicht".“

Wenn er eines Tages für sich entscheide, dass er nicht mehr könne, „dann höre ich auf für ein Jahr“, sagte der ehemalige Bundesliga-Coach. „Und nach diesem Jahr muss die Entscheidung definitiv fallen. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch sehr hoch, dass mein Energielevel dann absolut wieder da ist, wo es hingehört, und ich den Job so machen kann, wie ich ihn machen will“, sagte Klopp.

Barça: Teenie-Debüt und Griezmann-Show

Antoine Griezmann hat den spanischen Meister FC Barcelona mit einem Traumeinstand im Camp Nou zum ersten Saisonsieg geschossen. Beim 5:2 (1:1) gegen Betis Sevilla sorgte der 120 Millionen Euro teure Neuzugang am 2. Spieltag mit einem Doppelpack (41./50.) für die Wende, nachdem Betis durch Nabil Fekir (15.) in Führung gegangen war.

In Abwesenheit der angeschlagenen Superstars Lionel Messi, Luis Suarez und Ousmane Dembele schossen Nachwuchsspieler Carles Perez Sayol (56.), Jordi Alba (60.) und Arturo Vidal (77.) den am Ende standesgemäßen ersten Saisonsieg der Katalanen heraus, Sevillas Loren (79.) markierte den Endstand. Bei Athletic Bilbao hatte Barca zu Saisonbeginn überraschend verloren.

Gelungener Einstanbd: Anssumane Fati nach seinem Barça-Debüt.
Gelungener Einstanbd: Anssumane Fati nach seinem Barça-Debüt. © Reuters

Aufgrund der zahlreichen Verletzungen kam der erst 16 Jahre, neun Monate und zwölf Tage alte Anssumane „Ansu“ Fati zu seinem Profi-Debüt. Der aus Guinea-Bissau stammende Teenager, der im Alter von zehn Jahren in die Nachwuchsabteilung von Barça aufgenommen worden war, wurde in der 78. Minute eingewechselt. Nur Victor Martinez war 1941 bei seinem Liga-Debüt für die Katalanen jünger gewesen.

Den zweiten Sieg im zweiten Spiel feierte Atletico Madrid: Der Vizemeister gewann bei CD Leganes 1:0 (0:0) und rückte hinter den FC Sevilla auf Tabellenplatz zwei vor. Das Siegtor erzielte der spanische Nationalspieler Victor Vitolo nach einem starken Dribbling des 126 Millionen Euro Einkaufs Joao Felix (71.).

Popp übt Selbstkritik nach WM-Aus

Spielführerin Alexandra Popp hat nach dem Viertelfinal-Aus der deutschen Frauen-Nationalmannschaft bei der WM in Frankreich auch Selbstkritik geübt. „Vielleicht hätte ich in der einen oder anderen Situation mehr den Mund aufmachen können, habe es aber nicht getan, weil ich auch nicht wusste, wie die anderen Spielerinnen damit umgehen können“, sagte die 28-Jährige dem „Kicker“ und ergänzte: „Früher haben uns die älteren Spielerinnen verbal auch mal auseinandergenommen. Das gibt es jetzt nicht mehr so. Wenn man jetzt mal den Mund aufmacht, wird das nicht mehr so angenommen, habe ich das Gefühl. Mich hat das damals aber weitergebracht.“

Bei der Weltmeisterschaft war die Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im Viertelfinale an Schweden gescheitert. Die 51-Jährige hatte später eingeräumt, dass das eingeforderte Prinzip der offenen Tür während des Turniers nur bedingt funktioniert habe. Sie selbst habe das Gespräch gesucht, „weil ich auch hin und wieder gemerkt habe, dass es in der Mannschaft nicht immer harmoniert hat und die eine oder andere mit ihrer Position im Team nicht so zufrieden war“, sagte Popp in dem Interview des Fachmagazins.

Sie habe auch mit ihren Mitspielerinnen gesprochen. „Und mehr als ihnen zu sagen, dass sie auf die Trainerin zugehen sollen, kann ich auch nicht machen. Aber einige waren nicht so weit, dass sie sich das getraut haben“, sagte die Spielerin vom deutschen Meister VfL Wolfsburg vor dem Start in die EM-Qualifikation mit den Partien gegen Montenegro am Samstag in Kassel und in der Ukraine am 3. September.