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Chemnitzer FC setzt Zeichen gegen rechte Fans

Fußball-Drittligist Chemnitzer FC hat nach dem 2:2-Unentschieden bei Bayern München II ein Zeichen gegen die eigene rechte Fanszene gesetzt. Die Mannschaft von Trainer David Bergner ging nach der Partie am Sonnabend aus Protest nicht zum Fanblock. Der Verein teilte dazu mit: „Grund dafür sind Äußerungen aus dem Gästeblock während der zweiten Halbzeit, die der Chemnitzer FC mit all seinen handelnden Personen als widerlich empfindet und auf das Äußerste ablehnt.“

Chemnitzer Fans haben ein Banner im Stadion von Bayern München II ausgebreitet – in der zweiten Halbzeit waren von dort rassistische Schmährufe zu hören.
Chemnitzer Fans haben ein Banner im Stadion von Bayern München II ausgebreitet – in der zweiten Halbzeit waren von dort rassistische Schmährufe zu hören. © imago/Foto2press

Weiter hieß es: „Bedrohungen und Aussagen wie “Thomas Sobotzik, du Judensau' oder 'Daniel Frahn ist wenigstens kein Neger' dürfen in unserer Gesellschaft keine Akzeptanz haben.„ Rechtliche Schritte und Konsequenzen werden derzeit vom Klub überprüft.

Bereits in den vergangenen Wochen hatte es viel Wirbel um den CFC gegeben. Der Klub hatte seinem umstrittenen Kapitän Daniel Frahn wegen angeblicher Nähe zur rechtsextremistischen Szene gekündigt, nachdem sich dieser beim Auswärtsspiel in Halle im Gästeblock mit entsprechenden Gruppierungen aufgehalten hatte. Frahn selbst beteuerte, dass er kein Neonazi sei, und klagt gegen seinen fristlosen Rauswurf.

Trotz Aufholjagd: Dutt denkt an Rücktritt

Trainer Robin Dutt ist mit dem VfL Bochum noch sieglos.
Trainer Robin Dutt ist mit dem VfL Bochum noch sieglos. © imago images / eu-images

Trainer Robin Dutt stellt beim Zweitligisten VfL Bochum anscheinend sein Amt zur Verfügung. Er denke an Rücktritt und werde am Sonntag mit Sportdirektor Sebastian Schindzielorz über seine Zukunft sprechen, sagte der 54-Jährige am Sonnabend nach dem verrückten 3:3 gegen den Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden.

„Wir sollten uns grundlegend austauschen, vor allem über meine Position“, sagte Dutt laut "Reviersport" während der Pressekonferenz. „Wenn meine Mannschaft so auftritt wie in der ersten Halbzeit, zum Teil wirklich schlecht spielt, dann haben wir Fehleinschätzungen gemacht. Es hilft nichts, mit einem angezählten Trainer weiterzumachen.“ Er wolle, sagte Dutt, seinen eigenen Weg gehen. „Ich muss nicht warten, bis alle auf die Barrikaden gehen. Wenn wir uns unterhalten und sagen, wir haben einen gemeinsamen Weg, dann haben wir ihn. Aber ich will nicht rumeiern, bis das übliche Szenario losgeht.“

Bochum hatte nach einer blamablen ersten Halbzeit und einem 0:3-Rückstand in letzter Minute doch noch den Ausgleich geschafft. Der VfL ist sieglos und hat nach vier Spieltagen nur zwei Punkte auf dem Konto. Nach der ersten Halbzeit hatte es heftige Fan-Proteste gegen die VfL-Profis gegeben.

Hoffenheim will klimaneutral werden

Die TSG 1899 Hoffenheim will in der Bundesliga künftig auch die Anreise der Gastmannschaft und des Schiedsrichtergespanns klimaneutral gestalten. Die Kraichgauer gleichen die CO2-Emissionen nach eigenen Angaben mit der Pflanzung von Bäumen bei einem von der Natur- und Umweltschutzorganisation WWF zertifizierten Projekt in Uganda aus. Ein entsprechendes Zertifikat gab es am Sonnabend vor dem Anpfiff des Spiels in Sinsheim für Werder Bremens Kapitän Niklas Moisander.

Die Hoffenheimer betonten, dass sie im Rahmen ihrer Zukunftsstrategie „TSG ist Bewegung“ alle ihre Aktivitäten unter Klimaneutralität stellen. Der Verein ist Mitglied der im Herbst 2018 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gestarteten Allianz für Entwicklung und Klima.

„Die TSG wird vorab für die Zeit bis zum Saisonende 3000 Tonnen CO2 neutralisieren. Nach Abschluss der laufenden Spielzeit wird eine Detailberechnung vorgenommen und die Kompensation entsprechend angepasst“, kündigten die Hoffenheimer in einer Pressemitteilung an und sprachen von einem „umfassenden Engagement“ des Clubs für den Klimaschutz und im Kampf gegen den Treibhauseffekt.

Lampard feiert ersten Sieg mit Chelsea

Teammanager Frank Lampard hat mit Europa-League-Sieger FC Chelsea den lang ersehnten ersten Pflichtspielsieg gefeiert. Der 41-Jährige siegte mit den Blues am dritten Spieltag der englischen Premier League bei Aufsteiger Norwich City mit Teammanager Daniel Farke 3:2 (2:2).

Ohne Nationalspieler Antonio Rüdiger, der nach seiner Knieoperation noch nicht im Kader stand, gingen die Gäste durch Tammy Abraham (3.) früh in Führung. Nachdem Todd Cantwell (6.) für die Canaries ausgeglichen hatte, stellte Mason Mount (17.) nach Vorarbeit des Ex-Dortmunders Christian Pulisic die Führung der West-Londoner wieder her. Der ehemalige Schalker Teemu Pukki (30.) ließ den Großteil der Fans an der Carrow Road noch vor der Pause erneut jubeln. Mit seinem zweiten Treffer erzielte Abraham (68.) nach dem Seitenwechsel den Endstand.

Bochum holt 0:3-Rückstand auf

Bochums Simon Lorenz (r.) und Wiesbadens Manuel Schäffler kämpfen um den Ball.
Bochums Simon Lorenz (r.) und Wiesbadens Manuel Schäffler kämpfen um den Ball. © dpa | Marius Becker

Erst blamabel, dann formidabel: Der VfL Bochum hat sich in einem verrückten Zweitliga-Spiel selbst aus dem Sumpf gezogen. Der VfL kam vor 14.189 Zuschauern gegen den SV Wehen Wiesbaden nach einer furchtbaren ersten Halbzeit und einem 0:3-Rückstand zurück und schaffte in letzter Minute per Foulelfmeter noch ein 3:3. Dennoch bleiben die Bochumer und der Aufsteiger Wehen sieglos.

In Bochum steigt jetzt der Druck auf Trainer Robin Dutt trotz des Comebacks. Manuel Schäffler (10.) nach einem schweren Fehler von Armel Bella-Kotchap und Maximilian Dittgen (19.) trafen anfangs für Wehen. Peinlich wurde es für Bochum beim 0:3 durch Schäffler (45.), dem eine unfassbare Kette individueller Fehler und Ballverluste vorausging.

Dann aber: Ulrich Bapoh (56.), der später noch eine fragwürdige Rote Karte sah (90.+5), Jordi Osei-Tutu (87.) und Sylvain Ganvoula (90.) belohnten einen starken Kampf. Zuletzt hatten die Bochumer gegen Bielefeld auch 0:2 hinten gelegen, dann 3:2 geführt und am Ende ebenfalls 3:3 gespielt.

Bielefeld nach Sieg in Regensburg Erster

Arminia Bielefeld ist mit einem Auswärtssieg gegen Jahn Regensburg an die Tabellenspitze der 2. Bundesligavorgerückt. Die im Abschluss sehr effektiven Ostwestfalen gewannen vor 9514 Zuschauern in der Oberpfalz mit 3:1 (1:0). Jóan Símun Edmundsson (43. Minute), Manuel Prietl (63.) und Reinhold Yabo (83.) trafen für das ungeschlagene Team von Trainer Uwe Neuhaus, das nach vier Partien acht Punkte aufweist. Max Besuschkow glich bei der zweiten Niederlage des Jahn zwischenzeitlich aus (48.).

Die Gäste führten verdient zur Pause. Eine Flanke legte Kapitän Fabian Klos mit dem Kopf ab auf Edmundsson, der den Ball ins Tor köpfte. Der Jahn kam erst nach der Pause auf Touren. Sebastian Stolze spielte Besuschkow im Strafraum frei. Der Linksschuss des Mittelfeldspielers, der nach einem Nasenbeinbruch mit einer Maske spielte, schlug in der linken Ecke ein. Erik Wekesser hätte danach fast das 2:1 nachgelegt (61.).

Dann aber schlug die Arminia zu: Einen Freistoß von Marcel Hartel verlängerte Besuschkow unglücklich an die Latte, im Nachsetzen behielt Prietl die Ruhe und war erfolgreich. Auf Vorlage von Klos sorgte Yabo schließlich für die Entscheidung.

1:1 gegen Fürth – Hannover kommt nicht in Schwung

Hannover 96 kommt in der 2. Bundesliga nicht richtig in Schwung. Der Absteiger kam gegen die SpVgg Greuther Fürth nur zu einem 1:1 (0:1) und steht nach dem vierten Spieltag mit fünf Punkten lediglich im Tabellen-Mittelfeld. Hendrik Weydandt erzielte in der 47. Minute den 1:1-Ausgleich. Paul Seguin hatte die Gäste nach 22 Minuten in Führung gebracht. Durch den Punktgewinn kletterte Fürth mit sieben Zählern vorerst auf Rang fünf.

Fürth erzielte nach vorheriger 96-Drangphase vor 25.300 Zuschauern mit der ersten Chance die Führung. Nach einem Doppelpass mit Tobias Mohr drang Seguin in Hannovers Strafraum ein. Sein Schuss landete leicht abgefälscht von Abwehrspieler Marcel Franke zum 0:1 im Tor.

96 hatte lange Zeit mit dem Rückstand zu kämpfen. Erst mit der Einwechslung von Weydandt und Genki Haraguchi zu Beginn der zweiten Hälfte wurde Hannover stärker. Einen Pass von Marvin Ducksch verwertete Weydandt zu seinem zweiten Saisontor. Die Gastgeber hofften danach auf den Sieg, doch gefährlich wurden die Norddeutschen nicht mehr. Auf der Gegenseite verpassten Branimir Hrgota (83.) und Mohr (90.) den Siegtreffer.

Verunglückter Dynamo-Fan in kritischem Zustand

Der beim Zweitliga-Spiel zwischen dem SV Darmstadt 98 und Dynamo Dresden verunglückte Gästeanhänger befindet sich weiter in einem kritischen Zustand. Das teilten die Hessen am Sonnabend mit. Der 36 Jahre alte Mann war nach dem Abpfiff am Freitagabend von einem rund drei Meter hohen Mauervorsprung gestürzt und musste anschließend mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen werden.

Der Dynamo-Fan sei „in dem von den Behörden abgenommenen Gästeblock unerlaubterweise“ auf den Vorsprung geklettert und „hatte diesen trotz mehrfacher Ansprachen durch Sicherheitskräfte sowie Stadiondurchsagen nicht verlassen“, teilte der Club mit. Beim seinem Sturz im Anschluss an das 0:0 im Stadion am Böllenfalltor „zog er sich schwere Verletzungen zu“.

Die Arbeiten am Gästeblock auf der sich im Bau befindlichen Gegengeraden waren erst in der Woche vor dem Spiel abgeschlossen und der Bereich am Freitag erstmals wieder für Fans geöffnet worden.

PSG muss auf Draxler und Kehrer verzichten – spielt Neymar?

Der französische Meister Paris Saint-Germain muss im Punktspiel am Sonntag (21.00 Uhr) gegen den FC Toulouse auf die Nationalspieler Julian Draxler und Thilo Kehrer verzichten. Das sagte Trainer Thomas Tuchel am Sonnabend auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Außerdem steht auch der Spanier Ander Herrera nicht zur Verfügung. Draxler laboriert an einer Blessur des Fußbogens, Kehrer ist am rechten Fuß verletzt, Herrera klagt über Wadenprobleme.

Dagegen war Neymar im Training von PSG am Sonnabend vertreten und könnte am Sonntag seine Saisoneinstand für den Abonnement-Champion von der Seine feiern. Der Starspieler sei „bereit“, um zu spielen, aber der Fall sei in den Händen des Sportdirektors, so der Coach. „Er kann spielen, wenn die Situation zwischen dem Club und ihm geklärt ist, am Sonnabend war das noch nicht der Fall, vielleicht am Sonntag“, sagte Tuchel.

Weiterhin halten sich die Transfergerüchte um den 27-Jährigen hartnäckig. Real Madrid und der FC Barcelona werden als die Hauptinteressenten für den 222-Millionen-Mann genannt. Bislang gab es allerdings bei den Gesprächen noch keinen Durchbruch.

Donis vor Abschied vom VfB Stuttgart

Offensivspieler Anastasios Donis wird den VfB Stuttgart sehr wahrscheinlich Anfang nächster Woche verlassen. Der Zweitligaclub werde Vollzug melden, „wenn Verträge unterschrieben sind und alles durch ist“, sagte Sportdirektor Sven Mislintat am Sonnabend auf dem VfB-Trainingsgelände. Das werde „vielleicht Montag oder Dienstag“ der Fall sein.

Der 22 Jahre alte griechische Nationalspieler trainierte am Tag nach dem 0:0 beim FC Erzgebirge Aue nicht mit der Mannschaft, sondern verließ das Clubgelände in Freizeitkleidung vorzeitig. Der italienische Erstligist FC Genua soll an Donis interessiert sein. „Es kann passieren, ist aber noch nicht durch“, sagte Mislintat allgemein zu einem möglichen Abschied des Griechen.

Mustafi bei Arsenal vor dem Absprung

Der frühere Weltmeister Shkodran Mustafi (27) steht beim englischen Spitzenclub FC Arsenal nach drei Jahren offenbar vor dem Absprung. Mustafis Vater und Berater Kujtim teilte in einem Statement mit, dass es „für beide Seiten“ besser sei, „an einem Transfer zu arbeiten“. Auch Arsenals Teammanager Unai Emery legte dem Weltmeister von 2014 einen Wechsel nahe.

„Wir haben einige Spieler, die ihre Situation kennen. Zum Beispiel Elneny und Mustafi kennen ihre Situation im Kader, und ich will Spieler haben, die glücklich sind und auch Protagonisten sind“, sagte der Spanier vor dem Spitzenspiel beim FC Liverpool (18.30 Uhr/Sky). Mustafi stand in den ersten beiden Saisonspielen der Gunners ebenso wie der Ägypter Mohamed Elneny jeweils nicht im Kader.

Norwegischer Messi wechselt in vierte Liga

Ein junger Norweger, der sich zu Ehren seines Idols in Lionel Messi umbenannt hat, ist in seinem Land zu einem Viertliga-Verein gewechselt. Wie die norwegische Zeitung „Verdens Gang“ berichtet, spielt der 16-Jährige künftig für die U-16-Auswahl des Clubs IK Junkeren in Bodø. Einst hieß er Daniel Are Knutsen, bewunderte den argentinischen Star aber so sehr, dass er sich zur Namensänderung entschloss. Die zuständige Steuerverwaltung genehmigte das laut der Zeitung in diesem Jahr. Die entsprechende Genehmigung hat die Zeitung demnach eingesehen.

„Ich hatte den Plan schon eine ganze Weile, den Namen zu ändern. Lionel Messi ist mein größtes Idol“, sagte der norwegische Messi der „VG“. Erwartungen wegen des großen Namens trat er aber direkt entgegen. „Ich versuche, so gut ich kann auf seine Weise zu spielen“, sagte er. „Einige Ähnlichkeiten wird man sicherlich erkennen, aber das Talent ist wohl nicht gleich groß.“ Er verfüge aber durchaus über eine ähnliche Ballführung und auch ein gewisses Tempo auf dem Platz. Junkeren spielt in der 3. Divisjon, der vierthöchsten Liga Norwegens.