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Zidane verlässt nach Todesfall Reals Trainingslager in Montreal

Trainer Zinedine Zidane (47) vom spanischen Fußball-Rekordmeister Real Madrid trauert um seinen Bruder Farid. Wie der Club mitteilte, verstarb dieser im Alter von 54 Jahren. Zidane hatte schon am Freitag "aus persönlichen Gründen" Reals Trainingslager im kanadischen Montreal verlassen. Am Sonnabend legten die Profis der Königlichen eine Schweigeminute vor dem Training ein. Co-Trainer David Bettoni leitet momentan die Einheiten. Real spielt im Rahmen des International Champions Cup am 21. Juli in Houston gegen Bayern München. Ob der Franzose Zidane dann wieder auf der Bank sitzt, ist noch offen.

Frankreichs Weltmeister von 1998 war im März wieder auf den Trainerposten der Madrilenen zurückgekehrt, nachdem er 2018 nach dem dritten Champions-League-Triumph in Folge seinen Abschied von den Königlichen verkündet hatte.

Bolognas Trainer kämpft gegen Leukämie-Erkrankung

Der langjährige serbische Fußball-Nationalspieler Sinisa Mihajlovic ist an Leukämie erkrankt und kann sein Traineramt beim italienischen Erstligisten FC Bologna bis auf Weiteres nicht mehr ausfüllen. Das teilte der 50-Jährige im Rahmen einer Pressekonferenz mit. "Ich habe Leukämie und beginne am Dienstag mit der Therapie im Krankenhaus. Ich will hart kämpfen, um gesund zu werden", sagte Mihajlovic.

Er habe zuvor "die ganze Nacht geweint, aber nicht aus Angst. Ich habe meinen Spielern gesagt, dass ich für den Sieg kämpfen will, wie sie auf dem Spielfeld kämpfen. Ich werde diese Herausforderung bewältigen, davon bin ich überzeugt." Seine Spieler rollten zudem ein Spruchband aus, mit dem sie den Trainer ermutigten, nicht aufzugeben.

Schon an den vergangenen drei Tagen hatte Mihajlovic nicht das Training der Mannschaft in Kastelruth geleitet. Seit Januar ist er beim FC Bologna im Amt, Sportdirektor Walter Sabatini betonte nun, dass Mihajlovic weiterhin Trainer Bolognas bleibe. "Wir sind seine Familie", sagte er.

Droht Barcelona ein Nachspiel bei Griezmann-Wechsel?

Dem Aufschrei von Atletico Madrid stellte der FC Barcelona eine durchgetaktete Agenda entgegen. Weltmeister Antoine Griezmann kam am Sonnabend beim spanischen Meister an, für Punkt 21 Uhr war sein erster Fototermin im Fanshop des Camp Nou angesetzt. Am Sonntag um 18.15 Uhr soll der Star-Angreifer seinen Fünfjahresvertrag unterzeichnen, einem weiteren Fotoshooting folgt um 19.30 Uhr die offizielle Vorstellung. Für ein Nachverhandeln der Ablöse mit Atletico bleibt da aus Barca-Sicht natürlich keine Zeit. Die Katalanen gehen zur Normalität über.

Eine Normalität, die von Griezmanns bisherigem Klub aus der spanischen Hauptstadt in keinster Weise akzeptiert wird. Die Rojiblancos nämlich fordern von Barcelona einen Nachschlag der Ablöse in Höhe von 80 Millionen Euro, da es "offensichtlich" sei, "dass die Vereinbarung zwischen dem Spieler und dem FC Barcelona geschlossen wurde, bevor die Ausstiegsklausel von 200 Millionen Euro auf 120 Millionen Euro gesenkt wurde".

Atletico-Präsident Enrique Cerezo erläuterte beim katalanischen Radiosender RAC1: "Wenn der Klub diese Mitteilung herausgibt, dann weil es Beweise gibt. Wir werden diese untersuchen und den Betrag fordern, den wir für erforderlich halten."

Atletico stützt sich bei seiner Argumentation nicht zuletzt darauf, dass der 28-jährige Griezmann am 14. Mai bereits angekündigt hatte, den Verein nach fünf Jahren verlassen zu wollen. Bis zum 30. Juni lag seine Ausstiegsklausel noch bei 200 Millionen Euro - eine Summe, die Griezmann zum zweitteuersten Spieler der Fußballgeschichte nach dem Brasilianer Neymar gemacht hätte, der 2017 für 222 Millionen Euro von Barcelona zu Paris St. Germain gewechselt war.

Erst seit knapp zwei Wochen ist "Grizou" für 120 Millionen zu haben, was ihn immerhin noch zum sechstteuersten Kicker macht. Diese Summe hinterlegte Griezmanns Anwalt am Freitagmittag beim spanischen Ligaverband LFP, kurz darauf machte Barca den Wechsel offiziell. Atletico nicht, stattdessen veröffentlichte der Klub seinen offenen Beschwerdebrief.

Chicago verliert ohne gesperrten Schweinsteiger

Ohne den gelbgesperrten Bastian Schweinsteiger hat Chicago Fire in der nordamerikanischen Profiliga MLS eine weitere Niederlage kassiert. Gegen den FC Cincinnati verlor Chicago mit 1:2 (1:1), für den Gastgeber traf Nicolas Gaitan (45.+4) zum zwischenzeitlichen 1:1.

Der Fußball-Weltmeister von 2014 hatte im Spiel bei Sporting Kansas City (0:1) in der Vorwoche seine insgesamt achte gelbe Karte gesehen und musste daraufhin automatisch ein Spiel aussetzen. Chicago liegt nach der neunten Saisonniederlage in der Eastern Conference mit 22 Punkten auf dem zehnten Platz und hat damit vier Zähler Rückstand auf den Toronto FC, der den siebten und letzten Play-off-Rang belegt.

RB Leipzig will Causa Werner endlich vom Tisch haben

Die Zukunft von RB Leipzigs Fußball-Nationalspieler Timo Werner sollte sich bald klären. "Wir werden uns zeitnah noch mal austauschen, dann wird er eine Entscheidung treffen und wir werden jede Entscheidung akzeptieren", kündigte Leipzigs neuer Sportdirektor Markus Krösche in einem Interview der "Bild am Sonntag" an. "Es soll sich aber nicht bis ins Unendliche ziehen", ergänzte er. Das wisse Werner auch.

Der 23 Jahre alte Mittelstürmer hat noch einen Vertrag bis Ende Juni 2020, danach könnte er den Champions-League-Teilnehmer ablösefrei verlassen. Die Leipziger wollen aber am liebsten entweder mit Werner verlängern oder ihn in diesem Sommer verkaufen, um eine entsprechende Summe zu kassieren. "Er ist ein wichtiger Spieler für uns, wir hätten gerne, dass er die nächsten Jahre für Leipzig spielt", sagte Krösche.

.Werner wird immer wieder mit einem Wechsel zum deutschen Rekordmeister FC Bayern in Verbindung gebracht. Der Angreifer selbst schweigt seit Monaten zu dem Thema beharrlich. Er wird vom ehemaligen Nationalspieler Karlheinz Förster beraten.

Dortmunds Shootingstar Sancho mit Liebeserklärung an Guardiola

Borussia Dortmunds Offensivspieler Jadon Sancho empfindet auch zwei Jahre nach dem Abschied von Manchester City noch große Zuneigung zu seinen früheren Fußball-Trainer Pep Guardiola. "Ich liebe Pep immer noch, ich liebe immer noch alle in dem Club, weil sie mich aus Watford geholt haben und mir geholfen haben, mich zu entwickeln", sagte der 19-Jährige in einem am Wochenende veröffentlichten Interview des Portals "Soccerbible". "Ich bin allen dankbar, die ein Teil meiner Reise bisher waren."

Nach der rasanten Entwicklung, die ihn 2017 zum BVB gebracht hatte, gehe es ihm nun darum, das derzeitige Niveau zu halten. Manche Leute warteten darauf, dass er nachlasse, "damit sie sagen können, dass ich ein One-Hit-Wonder bin. Ich muss einfach an der Spitze bleiben und hoffen, dass ich mich nicht verletze". Sancho hatte im vergangenen Herbst seinen Vertrag beim BVB bis Ende Juni 2022 verlängert. Er soll keine Ausstiegsklausel besitzen

Die Bewunderung der Fans "fühlt sich langsam ein bisschen normal an. Aber innerlich sage ich mir immer noch: Boah, das ist verrückt, ich weiß nicht, was hier passiert", sagte Sancho.

Neymar provoziert weiter Paris St. Germain

Inmitten der Spekulationen um seine Rückkehr von Paris St. Germain zum FC Barcelona hat Brasiliens Fußball-Superstar Neymar ohne Rücksicht auf Polemik mit scheinbar harmlosen Äußerungen mächtig Öl ins Wechselfeuer geschüttet. Der 27-Jährige nannte bei einem Interview mit dem Fußball-Portal "Oh my Goal" demonstrativ gleich zweimal das 6:1 Barcas im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League 2017 gegen PSG als bemerkenswerte Momente seiner Karriere neben dem gegen Deutschland gewonnenen Olympiafinale 2016.

"Das Gefühl, als wir das sechste Tor erzielt haben, war einmalig, spektakulär", erinnerte sich Neymar, der am Samstag bei einem Event seiner Stiftung in Praia Grande in der Nähe von Santos auftrat. Und legte auf die Frage nach dem besten Moment, den er in der Umkleidekabine erlebt habe, nach: "Ich glaube, dass war, als wir gegen PSG 6:1 gewonnen hatten. Als wir in die Kabine kamen, waren alle total verrückt, überglücklich."

Mit blond gefärbten Haaren nahm der Stürmer, der die Copa America daheim wegen einer Verstauchung im rechten Sprunggelenk verpasst hatte, am Samstag bei einem Jux-Turnier auf Kleinfeld gleich an zwei Spielen teil und erklärte anschließend: "Ich bin zu 100 Prozent wieder hergestellt, jetzt muss ich nur wieder trainieren." Laut Vater Neymar wird der Selecao-Star am Montag nach Paris zurückkehren.